Drucksache - 1367/5
Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
die Große Anfrage beantworte ich im Namen des Bezirksamtes wie folgt. Dabei erlaube ich mir die erste und zweite Frage kurz zu halten und mit der dritten Frage Ihnen eine Grundsatzantwort zu geben.
Zu Ihrer ersten Frage hat die Regionale Schulaufsicht mitgeteilt, dass im Kalenderjahr 2018 67 Klassenreisen von ca. 900 Schülerinnen und Schülern mit verbundener Flugreise durchgeführt wurden.
Davon war mit Blick auf die zweite Frage keine dieser Schulen eine „sog. Klimaschule“ bzw. haben sich am Wettbewerb „Berliner Klima Schulen 2019“ beteiligt.
Der von Ihnen benannte BVV-Beschluss greift auch in seiner Zuspitzung des „Klimanotstands“ ein für alle gesellschaftlichen und staatlichen Ebenen wichtiges Thema auf. Denn das unser Klima längst im massiven Wandel begriffen ist und auch Lebensräume bedroht und folgenden Generationen ein schweres Erbe hinterlässt - ist in der mehrheitlichen Wahrnehmung unbestritten.
Der Beschluss der BVV richtet sich mit einer Reihe von Handlungsfelder über Neubau, Mobilität, Energiemanagement bis zur Anlehnung an die UN-Nachhaltigkeitsziele an alle 12 Bezirke und den Senat. Dies zeigt auch, dass die Frage Umwelt und Klima eben alle Lebensbereiche durchzieht und sich nicht auf einen Aspekt verknappen lässt.
Mobilität und Verkehr und damit auch Flugreisen sind ein Schlüsselelement im Rahmen des Klimaschutzes. Deshalb geht es um mehr als Verbote und Gebote, nämlich darum, überhaupt alternative Angebote attraktiv zu machen. Dazu gehört der Ausbau des ÖPNV aber auch seine Verlässlichkeit. Dazu gehört die Förderung neuer Technologien und Antriebsmöglichkeiten, die entsprechende fossile Verbrennung reduzieren oder ersetzen. Dazu gehört auch das eigene Verhalten, denn man kann nicht jemand für eine Flugreise kritisieren, wenn man selber für jeden Schritt um die Ecke das Auto nutzt. Wenn eine Reise alternativ - ohne erheblich mehr Aufwand und Kosten – klimafreundlicher realisiert werden kann, dann ja sollte sie auch im Sinne der Frage Vorrang haben.
Bus und Bahn mag z.B. innerhalb von Deutschland gut realisierbar sein. Bei einer Reise europaweit oder in die Vereinigten Staaten, nach Australien oder China glaube ich wird offenkundig, dass dies nicht die Lösung ist.
Daher gibt es auch hier keine einfache Pauschalität, mit der sich ein positives oder negatives Urteil fällen ließe. Konkret auf Schule bezogen bleibt Aufklärung, Sensibilisierung und die Durchführung verschiedener Projekte eine wichtige und lohnende Aufgabe. Mit Blick auf Flugreisen sehe ich aber nicht den mit der Frage sich ableitendenden besonderen Handlungsbedarf.
Ich bin fest überzeugt, dass es an unseren Schulen Sensibilität dafür gibt. Es kommt wie immer darauf an, dass richtige Verhältnis dazu zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Heike Schmitt-Schmelz
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