Drucksache - 0104/5
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Wir fragen das Bezirksamt:
Zur Beantwortung Herr BzStR Engelmann:
Frau Vorsteherin, meine sehr geehrten Damen und Herren, lieber Gast, lieber Herr Kaas Elias, das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage wie folgt:
Zu 1. Die Erfassung von Zahlen zu den Wohnungslosen in Berlin ist seit längerer Zeit sehr problematisch. Es liegen dazu wenig valide Zahlen vor, da sich viele Menschen, die in Berlin auf den Straßen leben, nicht von den Sozialdiensten und Betreuungsangeboten in der Stadt erfassen lassen und es auch keine Zwangserfassung gibt. Die Senatsverwaltung arbeitet aktuell an einer neuen aktualisierten Zählung und unser Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wird dazu auch Zahlen zuliefern. Mit Stand vom 31.12.2016 waren in der Sozialen Wohnhilfe meiner Abteilung in Charlottenburg-Wilmersdorf 2.483 wohnungslose Menschen registriert. Insgesamt ist aber bei allen Zählungen zu beachten, dass sich Wohnungslose nicht an die Bezirksgrenzen halten, sondern sich häufig in unterschiedlichen und wechselnden Bezirken in der Stadt aufhalten.
Zur Nutzung der Kältehilfe gibt es ebenfalls nur eine Berlin-Weite Statistik, die über das Projekt „Kältehilfetelefon“ zum Ende der Kältehilfesaison, nämlich den 31.3.2017 dann veröffentlicht wird. Derzeit kann ich etwas dazu sagen, wie viele Plätze wir in diesem Winter in unserem Bezirk zur Verfügung gestellt haben: Das sind insgesamt 120 Plätze in Nachtcafes in der City-Station, in der Luisengemeinde und in der Eichenallee, die aber nicht jeden Tag geöffnet haben und 40 Plätze in der Notübernachtung Arcostraße, die jeden Tag geöffnet ist. Die Auslastung der Einrichtungen im Bezirk liegt derzeit bei ca. 86-90 %. Dabei lässt sich aus diesen Zahlen allerdings nicht erkennen, ob es sich bei den Übernachtungsgästen jeweils um identische Personen handelt oder ob diese variieren.
Zu 2. Das Bezirksamt, insbesondere die Abteilung Soziales aber auch andere Abteilungen profitieren von Streetwork. Zum einen ist der in der Tagesstätte Seelingtreff angesiedelte Streetworker nach Bedarf flexibel einsetzbar, was auch regelmäßig erfolgt. In Einzelfällen war eine Anbindung an die Tagesstätte möglich, so dass die Kunden sozusagen von der Straße direkt in die Tagesstätte geholt worden sind. Das Projekt StreetBar von dem Träger Gangway nutzt in Kooperation bezirkseigene Räume als Bürostandort. Konzeptionelle Aufgabe ist es, bei diesem Projekt proaktiv auf wohnungslose auf der Straße lebende Menschen zuzugehen. Das Projekt startete in 2016, an einer Auswertung wird derzeit durch den Träger noch gearbeitet.
Zu 3. Die Plätze der Berliner Unterbringungsleitstelle, also eine landesweite Leitstellen, die alle offenen Plätze im Land Berlin verwaltet, sind seit ca 3-4 Jahren nicht mehr ausreichend vorhanden. Aus diesem Grund müssen inzwischen Hotels, Hostels und Pensionen akquiriert werden, um alle Wohnungslosen unterzubringen. Das Geschützte Marktsegment bietet zunehmend weniger Wohnraum an. In 2016 konnten insgesamt nur 48 Personen in Wohnungen vermittelt werden.
Zu 4. und 5. Diese Fragen wurden bereits in der Kleinen Anfrage 0025/5 der Fraktion Die LINKEN gestellt. Ich verweise auf meine bereits erfolgte Beantwortung.
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