Drucksache - 1488/4  

 
 
Betreff: Gemeinsames Gedenken an den Völkermord an den Armeniern
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Linke (fraktionslos) 
Verfasser:Cieschinger 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
10.12.2015 
52. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
Ausschuss für Haushalt, Personal und Wirtschaftsförderung Beratung
12.01.2016 
59. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal und Wirtschaftsförderung vertagt   
04.03.2016 
60. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal und Wirtschaftsförderung vertagt   
Ausschuss für Haushalt, Personal, Wirtschaftsförderung, Informationstechnologie und Gender Mainstreaming Beratung
14.03.2017 
4. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal, Wirtschaftsförderung, Informationstechnologie und Gender Mainstreaming vertagt   
11.04.2017 
5. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal, Wirtschaftsförderung, Informationstechnologie und Gender Mainstreaming zurückgezogen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag

Die BVV möge beschließen:

 

Die BVV möge beschließen:

 

Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützt die Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern und wünscht ein gemeinsames, würdiges Gedenken von unserem Bezirk mit dem voraussichtlichen Partnerbezirk Beşiktaş an die Opfer der Gräueltaten. 

Bei diesem Gedenken soll insbesondere auf eine Einbeziehung der hier lebenden und wirkenden Armenier/-innen geachtet werden.

 

Begründung:

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist Heimat zweier armenischer Gemeinden. Unter diesen ist auch die älteste armenische Gemeinde Deutschlands, die „Armenische Gemeinde zu Berlin e.V.“. Gegründet wurde die Gemeinde im Jahr 1923 vornehmlich von Überlebenden des Genozids im Osmanisches Reich. 

Als vor 100 Jahren der I. Weltkrieg tobte, war das Deutsche Kaiserreich ein Verbündeter des Osmanischen Reiches. Die dort stationierten Militärs und Diplomaten dokumentieren die Gräueltaten des Völkermord an den Armeniern und hielten die deutsche Regierung informiert. Diese unternahm jedoch nichts um  das Töten zu verhindern. Mit Talat Pascha floh einer der Architekten des Mordens mit Unterstützung der deutschen kaiserlichen Marine nach Berlin und ließ sich sodann in der Stadt Charlottenburg nieder.

Der zukünftige Charlottenburg-Wilmersdorfer Partnerbezirk Beşiktaş (Istanbul) war Heimat vieler Armenier_innen bevor diese vor dem Völkermord oder der rassistischen Diskriminierung der anschließenden Jahre flohen. Noch bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts war der Bezirk vornehmlich von armenischen Menschen bewohnt.

Charlottenburg-Wilmersdorf möchte nicht zuletzt wegen der Mitwisserschaft und Untätigkeit des Deutschen Kaiserreichs vor 100 Jahren gemeinsam Sühne leisten und zu der Aussöhnung aller Generationen beitragen. Wir sind es den hier lebenden Menschen schuldig, dass ihren im völkisch-nationalistischen Wahn ermordeten Angehörigen würdig gedacht wird.

 


 

 
 

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