Drucksache - 0849/4
Die BVV hat in Ihrer Sitzung am 18.09.2015 beschlossen:
Das Bezirksamt wird aufgefordert, zukünftig dafür Sorge zu tragen, dass bezirksbezogene Bücher und Schriften, die nicht mehr neu aufgelegt werden, zu digitalisieren sind.
Im Rahmen des durch die Berliner Senatskanzlei initiierten Förderprogramms zur Digitalisierung des Kulturellen Erbes Berlins wurde das Digitalisierungsprojekt "DigiTABBerlin" realisiert. Die sich aus diesem Projekt bietenden Möglichkeiten sind zu prüfen.
Der BVV ist bis zum 30. November 2014 zu berichten.
Judith Stückler Bezirksverordnetenvorsteherin
Hierzu wird Folgendes berichtet: Die Bibliotheken in Charlottenburg-Wilmersdorf verstehen sich als moderne Gebrauchs- und Verbrauchsbibliotheken, die Medien, die nicht mehr aktuell sind, aus ihren Beständen entfernen. Alle Medien stehen den Benutzerinnen und Benutzern freihand zur Verfügung und verbleibende Magazine werden bzw. sind aufgelöst. Zuletzt wurden die Bestände des "Heimatkunde-Magazins" der Heinrich-Schulz-Bibliothek der Verwaltungsbibliothek im Rathaus Otto-Suhr-Allee übergeben.
Bücher aus dem Bereich "Geschichte Charlottenburg/Wilmersdorf" werden auf Anordnung der Abteilungsleiterin seit Anfang 2014 nur noch dann aus den Beständen ausgesondert, wenn ein dem Profil der jeweiligen Bibliothek angemessener Bestand heimatkundlicher Literatur verbleibt.
In ihrer Funktion als Landes- und Zentralbibliothek übernimmt die ZLB (Zentral- und Landesbibliothek Berlin) die Aufgabe wichtige Teile ihrer Bestände zu digitalisieren und allen Benutzern im Internet zur Verfügung zu stellen. Werden alte und seltene Exemplare aus den Beständen der Bezirksbibliotheken entfernt, so wird auch immer überprüft, ob die ZLB mindestens noch ein weiteres Exemplar in ihrem Bestand hat, sonst wird dieses Exemplar der ZLB übergeben. Insofern ist für den Erhalt des kulturellen Erbes des Bezirks vorgesorgt.
Die Recherche bezüglich des Digitalisierungsprojekt "digiTABBerlin" ergab, dass dies ein höchst komplexes, von Bibliotheksmitarbeitern aus dem Bezirk nicht zu realisierendes Projekt ist, dessen Nutzen in keinem Verhältnis zum erwartenden Arbeitsauf-
wand bzw. der zu erwartenden Kosten steht. Zudem führen die Bibliotheken in Charlottenburg-Wilmersdorf keine Literatur mehr, die sich lohnen würde, sie zu digitalisieren.
Das Museumsarchiv ist ein Ort der Aufbewahrung stadtgeschichtlich relevanter Informationen.Das Druck- und Schriftgut (Bibliothek und Dokumentensammlung) des Museums versteht sich als Teil der Sammlung und ist somit von Kassation nicht betroffen.
Derzeit beteiligt sich das Museumsarchiv an einem Digitalisierungs-Mikroverfilmungsprojekt der ZLB, Berlin-Studien, mit Leihgaben aus dem Zeitungsbestand. Die ZLB verfilmt alle vorhanden Berliner Zeitungen - so auch Regionalblätter aus Charlottenburg und Wilmersdorf. Nach Abschluss und Rückgabe der Originale erhält das Museumsarchiv die Mikrofilme des gesamten Projekts und ein entsprechendes Lesegerät.
Nach Kenntnisnahme und Prüfung der Förderrichtlinien der Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin plant die neue Museumsleitung, für das Jahr 2016 einen entsprechenden Förderungsantrag für in Frage kommende Objekte (hier v. a. Fotos und Bildpostkarten) konzeptionell vorzubereiten und zu stellen. Nach Kenntnisstand des Museums hat sich bislang kein Regionalarchiv für das Digitalisierungsprojekt beworben.
Im Verwaltungsinformationszentrum (VIZ) werden bezirksbezogene Bücher und Schriften gesammelt. Der Sammlungsauftrag betrifft alle Veröffentlichungen des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf, alle Veröffentlichungen über den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und Veröffentlichungen von Vereinen, Firmen, Verbänden, die im Bezirk ansässig sind.
Dieses Schrifttum wird auch gepflegt und erhalten. Die Erhaltungsmaßnahmen variieren je nach Zustand der jeweiligen Veröffentlichung. Es kommen Sicherheitskopien auf säurefreiem Papier in Frage, Digitalisierung, Restaurierung und Reparaturen.
Im Verwaltungsinformationszentrum werden gefährdete Bestände seit 2010 digitalisiert. Dafür steht der Farbscanner Bookeye 4 zur Verfügung. Das VIZ arbeitete bis vor kurzem bei seinen Digitalisierungen mit Europeana Local zusammen, einem Projekt, das bei der ZLB angesiedelt war. Die Digitalisate des VIZ sind dort zwar weiterhin recherchierbar, aber das Projekt wurde leider nicht weitergeführt.
DigiTABBerlin ist ein in der ZLB angesiedeltes Projekt zur Digitalisierung der Berliner Telefon- und Adressbücher von 1799-1992. Dieses Projekt wird von der DigiS - Servicestelle für Digitalisierung des Landes Berlin gefördert. Auch das VIZ plant für 2015 einen Projektantrag, und zwar für die Digitalisierung des BVV-Archivs und des Bezirksamtsarchivs, vor allem der Nachkriegsjahre, da das Papier von sehr schlechter Qualität ist und die Tinte verblasst. Die Digitalisate sollen anschließend für jeden verfügbar ins Internet gestellt werden.
Im Moment ist das VIZ dabei, die Handschriften in der Bibliothek zu scannen. Dieses Projekt ist fast abgeschlossen.
Zur besseren Sichtbarkeit und Verfügbarkeit der Bestände ist das VIZ bestrebt, ab 2015 mit dem Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV), einem der fünf großen deutschen Bibliotheksverbünde, zusammenzuarbeiten. Auch Digitali- sate können über diesen Verbund gezeigt werden. Dies wird die Bedeutung des im VIZ vorhandenen kulturellen Erbes erheblich steigern.
Das Bezirksamt bittet, den Beschluss als erledigt zu betrachten.
Reinhard Naumann Dagmar König Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin
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