Drucksache - 0567/4  

 
 
Betreff: Zukunft der Bezirksgärtnerei
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Klose/Häntsch 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
18.04.2013 
19. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Große Anfrage
Schriftliche Beantwortung

Wir fragen das Bezirksamt:

 

Wir fragen das Bezirksamt:

 

1.     Welchen Sachstand haben die Überlegungen zur Sicherung der Bezirksgärtnerei erreicht und wie werden in diesem Zusammenhang die Ausbildungsplätze gesichert?

 

2.     Wie viele Frühjahrsblüher hat die Bezirksgärtnerei für 2013 produziert, wie viele Sommerblüher werden in diesem Jahr produziert?

 

a.     Wie viele der jeweiligen Pflanzen werden in bezirkliche Grünanlagen verpflanzt?
 

b.     Wie sehen die Vergleichswerte für Produktion und Pflanzen in Anlagen 2011 und 2012 aus?

 

3.     Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, die Wirtschaftlichkeit der bezirklichen Gärtnerei zu erhöhen?

 

4.     Bis zu welchem Termin beabsichtigt das Bezirksamt abschließend die weitere Entwicklung der Bezirksgärtnerei festzulegen?

 

Sehr geehrte Frau Stückler,

 

die Große Anfrage beantwortet das Bezirksamt schriftlich wie folgt:

 

1.               Welchen Sachstand haben die Überlegungen zur Sicherung der Bezirksgärtnerei

erreicht und wie werden in diesem Zusammenhang die Ausbildungsplätze gesichert?

 

Derzeit wird die Bezirksgärtnerei mit insgesamt 12 Ausbildungsplätzen weiterhin als bezirkliche Ausbildungseinrichtung betrieben. In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt werden derzeit verschiedene mögliche Betriebsmodelle verglichen, unter welchen eine Ausbildungsgärtnerei betrieben werden könnte. Geprüft wird dabei sowohl das Beibehalten der bezirklichen Trägerschaft, aber auch die Übertragung an das Land oder an einen privaten Träger.

 

Ziel eines Weiterbetriebes ist vor allem der Erhalt aller Ausbildungsplätze bei Entlastung des Bezirkes von den laufenden Unterhaltungskosten der Gebäude. Diese Prüfung ist noch nicht abgeschlossen.

 

2. Wie viele Frühjahrsblüher hat die Bezirksgärtnerei für 2013 produziert, wie viele Sommerblüher werden in diesem Jahr produziert?

 

a) Wie viele der jeweiligen Pflanzen werden in bezirklichen Grünanlagen verpflanzt?

 

2013

Frühjahrsblüher insgesamt              170.000 Stück

Frühjahrsblüher im Bezirk gepflanzt              70.000 Stück

Frühjahrsblüher für andere Bezirke                   100.000Stück.

 

Sommerblüher insgesamt (in Produktion)              170.000 Stück

Sommerblüher im Bezirk gepflanzt              75.000 Stück

Sommerblüher für andere Bezirke                      95.000 Stück

 

 

b) Wie sehen die Vergleichswerte für Produktion und Pflanzen in Anlagen 2011 und 2012 aus?

 

2011

Frühjahrsblüher insgesamt              140.000 Stück

Frühjahrsblüher im Bezirk gepflanzt              80.000 Stück

Frühjahrsblüher für andere Bezirke                     60.000 Stück

Sommerblüher insgesamt              220.000 Stück

Sommerblüher im Bezirk gepflanzt              95.000 Stück

Sommerblüher für andere Bezirke                    125.000 Stück

 

2012

Frühjahrsblüher insgesamt              160.000 Stück

Frühjahrsblüher im Bezirk gepflanzt              70.000 Stück

Frühjahrsblüher für andere Bezirke                     90.000 Stück

Sommerblüher insgesamt              200.000 Stück

Sommerblüher im Bezirk gepflanzt              70.000 Stück

Sommerblüher für andere Bezirke                    130.000 Stück

 

Außer der Produktion von Frühjahrs- und Sommerblühern, welche zur Wechselpflanzung in Grünflächen verwendet werden, produziert die Gärtnerei auch Dekorationspflanzen für die Innenraumbegrünung und für floristische Erzeugnisse. Diese finden Verwendung auf Friedhöfen (Trauerhallen-Schmuck) sowie in öffentlichen repräsentativen Gebäuden im Bezirk. Aufgrund der Rücknahme des Lieferauftrages für die bezirklichen Standesämter und Bürodienstgebäude musste dieser Produktionszweig deutlich gekürzt werden.

2013 werden im Bezirk 5.000 Stück mehr Sommerblüher gepflanzt als im Jahr 2012.

Der Ernst-Reuter-Platz erhält zur Aufwertung des Gartendenkmales eine dichtere Bepflanzung und der Eingangsbereich des Sömmeringparkes, zukünftig Österreichpark, wird diesjährig ein Sommerblumenbeet erhalten.

 

 

3. Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt, die Wirtschaftlichkeit der bezirklichen Gärtnerei zu erhöhen?

 

Durch die Systematik der Kosten-Leistungs-Rechnung werden die Infrastrukturkosten fast ausschließlich bei den Produkten der Grünunterhaltung abgebildet. Ein wirtschaftlich sich rechnender Betrieb ist so nicht möglich. Der Vorteil einer voll funktionsfähigen, gut ausgestatteten Gärtnerei mit großen Freiflächen wandelt sich somit zu einem Nachteil.

 

Zur nachhaltigen Reduzierung des Energieverbrauchs der Gärtnerei sollten Umbauten der Heizungs- und  Regeltechnik in den Gewächshäusern entsprechend einer  vorliegenden gutachterlichen Bewertung vollständig umgesetzt werden. Die technische Umsetzung ist noch nicht umfassend vollzogen.

 

Der Umsatz bzw. Absatz von Gartenbauerzeugnissen müsste erhöht werden. Die Abnahme durch andere Bezirke war in den letzten drei Jahren rückläufig. Insbesondere konnte der Bezirk Mitte wegen seiner eigenen Haushaltsprobleme nicht als Kunde gehalten werden.

 

Würde man bei der Preisgestaltung der erzeugten Pflanzen alle  derzeitigen Unterhaltungskosten zugrunde legen, müsste zum Beispiel ein Stiefmütterchen mit ca. 1 pro Stück verkauft werden .Der Abgabepreis liegt derzeit bei 0,40 pro Stück und orientiert sich an den durchschnittlichen Marktpreisen.

 

4. Bis zu welchem Termin beabsichtigt das Bezirksamt abschließend die weitere Entwicklung der Bezirksgärtnerei festzulegen?

 

Die Gespräche mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sind in vollem Gange. Eine Entscheidung über die weitere Entwicklung sollte im Rahmen der Haushaltsberatungen 2014/2015 getroffen werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Marc Schulte

 


 

 
 

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