Drucksache - 1581/3  

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 21.01.2010 Folgendes beschlossen:

Die BVV bittet das Bezirksamt, ein abteilungsübergreifendes Konzept seiner künftigen Seniorenarbeit unter Einbeziehung relevanter Gremien (z.B. der Seniorenvertretung), z.B. durch Modellvorhaben im Bereich kulturelle Einrichtungen und Bibliotheken, zu entwickeln. Hierbei ist insbesondere auf die Werbung, Beratung und Unterstützung von Seniorinnen und Senioren für Strukturverantwortung im Rahmen bezirklicher Aufgaben zu achten.

Der BVV ist bis zum 30.05.2010 zu berichten.

Das Bezirksamt teilt dazu mit:

Das Bezirksamt greift den Beschluss der Bezirksverordnetensammlung gerne auf und sieht sich in der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und des Ehrenamtes unterstützt.

Die intensive Förderung ehrenamtlichen Engagements von Bürgerinnen und Bürgern aller Altersstufen hat im Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf eine lange Tradition. Ehrenamtliche Arbeit bereichert die soziale Landschaft im Bezirk und hilft Angebote und Dienste für Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln, zu gestalten und zu erhalten. Die ressortübergreifende Vernetzung der Strukturen für ehrenamtliche Arbeit wird im Bezirk praktiziert und von den Abteilungen des Bezirksamtes in unterschiedlicher Ausprägung gepflegt und weiterentwickelt. Ehrenamtliche Arbeit prägt die Angebotsstruktur und Kultur kommunaler Angebote für Bürgerinnen und Bürger. Ein besonderes Wesensmerkmal ehrenamtlicher Tätigkeit ist es, dass sie hauptamtliche Tätigkeiten nicht ersetzen sondern ergänzen soll.

Bürgerinnen und Bürger in Ehrenämtern nehmen im Rahmen der Gesellschaft einen bedeutenden Platz ein. Sie genießen Ansehen und Anerkennung in ihrem sozialen Umfeld, besonders im Bereich ihrer Tätigkeit, gelten als aktiv und selbstständig. Sie schöpfen aus ihrer Tätigkeit ein gesteigertes Selbstwertgefühl und das Bewusstsein, einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und zur Gestaltung des Gemeinwesens zu leisten.

Die Weiterentwicklung von Einsatzfeldern für ehrenamtliche Arbeit und die Stärkung der Verantwortung ehrenamtlich tätiger Bürgerinnen und Bürger ist eine Zielvorgabe des Bezirksamtes.

Aktuell sind in Charlottenburg-Wilmersdorf insgesamt 439 Menschen ehrenamtlich tätig, davon sind 307 Frauen und 132 Männer. Die ehrenamtlich Tätigen sind im Alter von 21 bis 94 Jahren. Die Einsatzfelder für Ehrenamtliche sind vielfältig und werden fortlaufend entwickelt. Zur Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden regelmäßig Fortbildungen für die Ehrenamtlichen statt. So wurden sowohl in 2009 als auch in 2010 in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Workshops zu folgenden Themen angeboten:

• Kontaktaufnahme und Gesprächsführung
• Umgang mit Depressionen
• Umgang mit Demenz und Alzheimer
• Umgang mit Gefühlen von schwierigen Menschen
• Umgang mit Aggression und Depression beim Gegenüber

Dem sich wandelnden Informationsverhalten der Bürgerinnen und Bürger und dem Wunsch nach Kontinuität in der Medienpräsenz entsprechend, ist der Internetauftritt auf der homepage des Bezirkes in den letzten Monaten aktualisiert worden. Hier kann sich der Interessierte über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten informieren und Kontakt zur Freiwilligenagentur aufnehmen. Über ein elektronisches Formblatt können Wünsche und Vorstellungen angemeldet werden. Die Koordinatorin für den ehrenamtlichen Dienst oder die Freiwilligenagentur setzen sich dann mit der Bewerberin, dem Bewerber in Verbindung.

Die Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr hat den Beschluss der BVV zum Anlass genommen, die Bedarfe aller Abteilungen des Bezirksamtes mit dem Ziel zu erfragen, qualitative wie quantitative Veränderungen bei Angebot und Nachfrage zu ermitteln und zur Grundlage konzeptioneller Weiterentwicklung zu machen. Teilweise handelt es sich bei den Vorschlägen um Bedarfe und Aufgabenfelder, die bereits im engeren oder weiteren Sinne Bestandteil des Angebots an ehrenamtlicher Arbeit sind. In diesem Fall werden die Bedarfsanmeldungen mit den bestehenden Angeboten zusammen geführt.

Die Vorschläge sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Die eingegangenen Vorschläge lassen erkennen, dass vermehrt Bedarfe im verwaltungsnahen Servicebereich bestehen. Die Aufgabenfelder ergänzen den Pflichtleistungsbereich durch bürgernahe Serviceangebote und runden damit das Leistungsangebot ab. Neue Aufgabenfelder, denen noch kein Angebot gegenüber steht, werden auf Eignung und Umsetzbarkeit im Benehmen mit der Seniorenvertretung geprüft. Ziel ist es, die ehrenamtliche Arbeit im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten und insbesondere haushälterischen Faktoren zu erhalten und weiter auszubauen.

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss als erledigt anzusehen.

Monika Thiemen                                                                                  Martina Schmiedhofer

Bezirksbürgermeisterin                                                                      Bezirksstadträtin