Drucksache - 1577/3  

 
 
Betreff: Stadtplätze in Charlottenburg-Wilmersdorf
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Grüne/SPD 
Verfasser:Ludwig/Centgraf/Verrycken/Wuttig 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
21.01.2010 
38. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV möge beschließen:

 

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 21. Januar 2010 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, bis zum 30.04.2010 darzulegen, welche

 

a) stadtplanerischen Möglichkeiten,

b) partizipativen Möglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort,

c) finanziellen Möglichkeiten

 

für die mittelfristige Aufwertung der quartiersprägenden Plätze, namentlich Agathe-Lasch-Platz, Adenauerplatz und Holtzendorffplatz vorstellbar sind.

 

Das Bezirksamt teilt hierzu Folgendes mit:

 

a)

 

Grundlage für alle stadtplanerischen Überlegungen ist die auf der Analyse der Umfeldbedingungen aufbauende Bestimmung des notwendigen Veränderungsbedarfes. Infrage kommen hier unter anderem die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, eine stadtgestalterische Aufwertung, der Erhalt der aktuellen Funktionsfähigkeit, ein Funktionswechsel oder das Anpassen an aktuelle Bedürfnisse.

 

Für die realisierten Projekte und für kommende Umgestaltungsmöglichkeiten steht für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Vordergrund.

 

Folgende Plätze wurden seit der Beschlussfassung durch die BVV umgestaltet:

 

1.     Friedrich-Hollaender-Platz

 

Der Friedrich-Hollaender-Platz präsentiert sich nach der Umgestaltungsphase als ein urbaner Stadtplatz mit einem neuen Maß an Aufenthaltsqualität. Er lädt inmitten der Großstadt zum Verweilen ein. Große Rasenflächen beherrschen die Fläche, die unregelmäßig von Bändern aus Naturstein unterbrochen werden. Die scheinbar zufällige Anordnung von Wegen und Grün mit Übergängen, wechselnden Breiten und Längen verleihen dem Platz eine vorher nicht geahnte Leichtigkeit. Er ist von allen Seiten barrierefrei zu betreten. Markantes Kernstück ist der kreisrunde Brunnenplatz, mit fünf Wasserfontänen, die in der Dunkelheit illuminiert über raue und polierte Granitstelen und Steinpflaster abfließen. Steinquader bieten Sitzgelegenheiten, ob am Rand des Brunnens, in der Sonne oder im Schatten der alten Bäume.

 

Der Erhalt der alten Bäume spielte in der Umgestaltung eine wichtige Rolle. So finden die Entspannung Suchenden neben Linden auch seltene Baumarten, die sonst nur in botanischen Gärten anzutreffen sind. Ein Tulpenbaum, dessen Blätter an die Tulpenblüte erinnert oder den Trompetenbaum, der im Frühsommer auffallende weiße Blütenrispen bildet, stehen frei zugänglich auf den Rasenflächen. Und wo vorher allein Autos geparkt waren, stehen heute sieben neue Amberbäume, die im Herbst für ein leuchtend buntes Farbspiel sorgen.

 

2.     Lehniner Platz

 

Dominierendes Element der Platzgestaltung ist ein großformatiges Sitzelement, das neben dem Bezug zum Turmgebäude der Schaubühne gleichzeitig ein Wasserspiel beinhaltet. Der aktuell dort befindliche Verkaufsstand ist der neuen Umfeldgestaltung nicht mehr angemessen, daher ist das Bezirksamt mit einem potentiellen Investor im Gespräch, eine größere und damit aufwertende gastronomische Einrichtung 2013 zu realisieren.

 

3.     Kracauerplatz (vormals Holtzendorffplatz)

 

In Kooperation mit der 1. Gemeinschaftsschule Charlottenburg wurden um den Platz Flächen für eigene Gestaltungsideen zur Verfügung gestellt. Das Projekt erhielt Pflanzen aus der Bezirksgärtnerei. Werkzeuge und anderes Material wurden aus Mitteln für nachhaltige Nachbarschaftsbeteiligung bezahlt. Dieses Engagement zahlt sich nicht nur in einer Aufwertung des Platzes aus, darüber hinaus hat sich eine überdurchschnittliche Eigenverantwortung für den Erhalt der jetzt gewonnenen Aufenthaltsqualität entwickelt.

 

Im Fokus verbleiben folgende beiden Plätze.

 

1.     Adenauerplatz

 

Der 2010 erfolgte Formschnitt der Platanen bildet die Grundlage für die sukzessive Aufwertung des Areals, der Brunnen wird jährlich gesäubert und für 2013 ist darüber hinaus geplant, die Brunnenskulptur "Säule in der Brandung" einer Intensivreinigung zu unterziehen. Zudem besteht die Hoffnung, dass im Rahmen der Bebauung am Adenauerplatz aufwertende Maßnahmen auf dem Vorplatz des Gebäudes und des Adenauerplatzes selbst durchgeführt und die Pflege übernommen werden können.

 

2. Agathe-Lasch-Platz

 

Am 1. Oktober 2004 wurde die Grünanlage zwischen Johann-Georg-Straße, Joachim-Friedrich-Straße und Kurfürstendamm nach Agathe Lasch benannt. Für das Frühjahr 2013 ist geplant, die vorhandenen Strauchgruppen mit niedrigen Blütengehölzen zu unterpflanzen und die dortigen Bänke mit einem Neuanstrich zu versehen.

 

b)

 

Möglichkeiten der Teilhabe wurden für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort durch Bürger- bzw. Informationsveranstaltungen verwirklicht.

 

c)

 

Die aktuelle Haushaltslage zwingt das Bezirksamt regelmäßig, investive Maßnahmen zurückzustellen.Für die Umgestaltung von Stadtplätzen muss daher derzeit eine entsprechende Finanzierung über Drittmittel realisiert werden.

 

Für die Verwirklichung der Pläne zum Lehniner Platz konnte der Bezirk aus dem “Plätze-Programm“ der Senatsverwaltung 820.000 Euro akquirieren und für die Umsetzung der Pläne zum Friedrich-Hollaender-Platz erhielt der Bezirk 300.000 Euro aus dem Bund-Länder-Förderproramm “Aktive Stadtzentren.“

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

 

 

 

Reinhard Naumann                                                                      Marc Schulte

Bezirksbürgermeister                                                        Bezirksstadtrat


 

 
 

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