Drucksache - 1091/3
Die BVV hat in ihrer Sitzung am 28.05.2009 Folgendes beschlossen:
Das Bezirksamt wird aufgefordert zu prüfen, in wie weit im Bezirk ein Gesundheitsprojekt entwickelt werden kann, um Schülerinnen und Schüler für eine gesunde Ernährung im Alltag zu motivieren. Dabei soll auf Erfahrungen in anderen Bezirken und die Unterstützung der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) sowie des Zentrums für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaft (ZAGG) zurückgegriffen werden.
Das Thema Ernährung soll möglichst um tägliche Bewegungs- und Entspannungsübungen ergänzt werden. Daneben ist auch die Verschönerung der Räumlichkeiten einzubeziehen. Zur Finanzierung soll außer Sponsoren auch ein Förderverein beitragen. Da die Problematik verstärkt in sozialen Brennpunkten auftritt, sollte zuerst ein Pilotprojekt an einer Schule initiiert werden, um damit auch andere Schulen zur Übernahme von Verantwortung zu ermutigen. Ziel des Projekts muss es sein, die Zukunftschancen benachteiligter Kinder zu fördern.
Das Bezirksamt teilt dazu mit:
Auf den Zwischenbericht vom 29.09.2009 wird verwiesen.
Das Bezirksamt hat sich bezüglich der Implementierung eines Gesundheitsprojekts in Schulen unseres Bezirks, dem Landesprogramm „Gute gesunde Schule“, nochmals mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Verbindung gesetzt. Ziel war es, die Übernahme des Programms im Bezirk voran zu bringen und die Möglichkeiten einer Kooperation bei der Projektdurchführung auszuloten.
Die Gespräche haben ergeben, dass sechs Schulen im Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf, bereits jetzt am Landesprogramm teilnehmen. Es handelt sich im einzelnen um die Wald-Oberschule, die Peter-Jordan-Schule, die Carl-Orff-Grundschule, die Helmut-James-von-Moltke-Grundschule, die Helen-Keller-Schule sowie die Lietzensee-Grundschule.
Anlässlich der von der Landeskoordinatorin für das Programm organisierten Startveranstaltung für Charlottenburg-Wilmersdorfer Schulen im Juli letzten Jahres, wurden noch einmal die Grundzüge des Landesprogramms vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit war es der Abteilung Soziales, Gesundheit und Umwelt möglich, erste Kontakte zu Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Schulen zu knüpfen und die Möglichkeiten einer Kooperation anzusprechen. Das Programm bietet in seinen multiplen Ebenen vielfältige Möglichkeiten der Entwicklung von Kooperationen und wird neben der AOK Berlin und der Bertelsmann-Stiftung von neun weiteren Krankenkassen und der Unfallkasse Berlin unterstützt.
Im Kern des Programms werden die Schulen im Sinne einer gesundheitsförderlichen Schulentwicklung beraten und entwickeln, je nach individuellem Bedarf, eigene Strategien und Projekte zur Gesundheitsförderung in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung, Suchtprophylaxe oder auch Sexualpädagogik. In den teilnehmenden Bezirken soll sich ein unterstützendes Netzwerk bilden.
Gefördert wird das Zusammenspiel von Schule und Elternhaus, Schulleiterinnen und Schulleitern, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern durch die ganzheitliche Betrachtung und Einbeziehung aller am Erziehungs-, Lehr- und Lernprozess beteiligten Personen.
Erste Schritte zur Einführung des Projekts an den genannten Schulen wurden Ende Oktober 2010 im Rahmen einer Sitzung des Arbeitskreises Gesundheitsmanagement, der unter Leitung der für den Bezirk zuständigen Schulaufsicht steht, unternommen. Im Bezirk hat sich eine regionale Koordination gebildet, die sich um die Entwicklung des Programms in den Schulen, die Dokumentation der Fortschritte und die sukzessive Erweiterung des Landesprogramms auf weitere Schulen im Bezirk kümmert.
Die Abteilung Soziales, Gesundheit und Umwelt ist dem Projekt als Kooperationspartnerin beigetreten und hat eine ärztliche Mitarbeiterin des Jugendgesundheitsdienstes, die als Ansprechpartnerin und Beraterin in allen die Kinder- und Jugendgesundheit betreffenden Fragen fungiert, zur Verfügung gestellt. Außerdem wird es in einer späteren Phase des Projekts optionale Kooperationen mit der Planungs- und Koordinierungsstelle der Abteilung zu den Themen Drogen und Sucht geben.
Im zweiten Halbjahr dieses Jahres kann eine erste Zwischenbilanz beim Regionaltreffen mit Schulleiterinnen und Schulleitern, Lehrerinnen und Lehrern der teilnehmenden Schulen gezogen und erste Erfahrungen ausgetauscht werden. Im Rahmen überregional organisierter Fachtage werden Kooperationspartner und Schulen aus allen teilnehmenden Bezirken jährlich zusammentreffen, um über Erfahrungen aus der Praxis zu berichten und weitere Entwicklungen zu diskutieren.
Das Bezirksamt sieht in der Implementierung des facettenreichen Landesprogramms eine gute Chance zur Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen an Charlottenburg-Wilmersdorfer Schulen und wird die weitere Verbreitung des Programms hier im Bezirk unterstützen.
Das Bezirksamt bittet, den Beschluss als erledigt anzusehen.
Monika Thiemen Martina Schmiedhofer Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin
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