Drucksache - 0975/3  

 
 
Betreff: Konzept zur Förderung der Nutzung des öffentlichen Raums von Mädchen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Jugendhilfeausschuss 
   
Drucksache-Art:DringlichkeitsbeschlussvorschlagVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Beratung
03.07.2008 
37. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
10.07.2008 
22. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
1. Version vom 07.07.2008
2. Version vom 11.07.2008
3. Version vom 13.12.2011

Der Jugendhilfeausschuss

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 10.07.2008 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird abteilungsübergreifend beauftragt, ausgehend von den Vorschlägen der AG 78 Mädchen und junge Frauen ein Konzept zu entwickeln, wie der öffentliche Raum für Mädchen ansprechend und bedarfsorientiert gestaltet werden kann, mit dem Ziel, eine gerechte Nutzung zu erreichen.

 

Dem JHA ist bis zum 31. Dezember 2008 zu berichten.

 

Das Bezirksamt teilt dazu mit:

 

Für die Abteilung Jugend, Familie, Schule, Sport und Umwelt wird folgendes mitgeteilt:

Mädchen nutzen öffentliche Räume anders als Jungen. Spätestens mit Beginn der Pubertät sind sie wesentlich weniger in öffentlichen Freiräumen anzutreffen als Jungen. Sie halten sich in anderen Räumen auf und bewegen sich in Umgebungen, die sie für ihre alltägliche Lebensumwelt als passender empfinden. Erklärungen für diesen Verzicht der Mädchen auf öffentliche Spiel- und Bewegungsräume sind rar, Maßnahmen, um diesem Phänomen entgegen zu wirken erst recht.  

( „MädchenArena“ Hamburg 1997)

In dem Bericht zum Planungs- und Beteiligungsverfahren des mädchenorientierten Freizeitgeländes Jackie wurde 2001 schon festgestellt, dass „Mädchen und junge Frauen im Außenraum unterrepräsentiert sind und für Mädchen und junge Frauen Grundvoraussetzungen geschaffen werden müssen, die uneingeschränkte Raumnutzung und Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Durch die Bereitstellung von Räumen, ausreichend in der Anzahl und angemessen in der Nutzungsmöglichkeit und Gestaltung muss den Mädchen eine Teilhabe am öffentlichen Raum gewährleistet werden – nach dem Motto: Wenn Mädchen möchten, sollen sie auch können.“

(Heike Westermann: Jugendgelände am Jakob- Kaiser-Platz, Bericht zum Planungs- und Beteiligungsverfahren mit Mädchen und jungen Frauen aus Charlottenburg-Wilmersdorf. Oktober 2001).

 

Auch im „Handbuch Qualitätsmanagement der Berliner Jugendfreizeitstätten“, das Instrument für die interne Evaluation der pädagogischen Arbeit in den Einrichtungen, wird das Thema Mädchen/junge Frauen im öffentlichen Raum behandelt. Im Rahmen des Schwerpunktes geschlechtsbewusste Mädchen- und Jungenarbeit ist die Kernaktivität 9.7. Stärkung der Präsenz von Mädchen und jungen Frauen im öffentlichen Raum/Sozialraum zu bearbeiten.

 

„Die Leitlinien zur Verankerung der geschlechtsbewussten Ansätze in der pädagogischen Arbeit mit Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe“ (Berliner Leitlinien) sind ein Instrument, das Anregungen zur Gestaltung und Weiterentwicklung geschlechtergerechter Angebotsstrukturen aller Leistungsbereiche bietet. In den fachlichen Standards  auf der pädagogisch- praktischen Ebene heißt es: „ Bei der Gestaltung und Nutzung von öffentlichen Räumen und Freiflächen werden die Interessen beider Geschlechter berücksichtigt…. Bei Planungs- und Umsetzungsprozessen hinsichtlich der Gestaltung öffentlicher Flächen z.B. Ausgestaltung von Spiel- und Sportplätzen werden Mädchen und Jungen gleichermaßen beteiligt.“

 

Die Stärkung von Mädchen in den Einrichtungen ist pädagogischer Alltag und wird durch geschlechtsbewußte Angebote unterstützt.

Die Stärkung von Mädchen im öffentlichen Raum findet z.B. durch Auftritte -  Tanzdarstellungen, Gesang bei Stadtteilfesten, Familienfest am 1. Mai u. ä. statt.

 

Im Rahmen der Sozialraumanalyse im Jahr 2007 wurden folgende Erkenntnisse gewonnen:

 

D3 Mädchentreff:

Bei den Begehungen im Regionalraum 4 -  Wilmersdorf City -mit Besucherinnen des D3  wurde von den Mädchen bemängelt, dass sie keine Möglichkeiten haben die Fußballplätze und Basketballplätze zu nutzen, da diese immer von Jungen besetzt sind und sie auf die anderen Spielgeräte ausweichen müssen und sich nicht trauen sich mit den Jungen auseinander zusetzen. Die Mädchen nutzen lieber Spielplätze, die einen gewissen Schutzraum bieten, sei es durch Eltern, die ihre Kinder beaufsichtigen oder gut einsehbare Anlagen. Sie scheuen sich, die Plätze zu beanspruchen, weil sie nicht so geübt sind in Ballsportarten. Das Gelände des Mädchentreffs bietet ihnen die Möglichkeit, einige Sportarten auszuprobieren, ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln, leider besteht nicht die Möglichkeit Basketball und Fußball zu spielen.

Das Angebot der Spielplatzpatenschaft wurde ca. 11/2 Jahre durchgeführt. Regelmäßig, einmal wöchentlich stattfindende Besuche des Spielplatzes am Nikolsburger Platz mit einer Honorarfrau /Mitarbeiterin die  mit  gezielter sportlicher Anleitung Ballsportarten trainiert hat. Aufgegeben wurde das Angebot aufgrund personeller Engpässe. Weiterhin werden auf dem Gelände des D3 Sportspiele (z.B. Völkerball, Badminton) im Rahmen des offenen Bereichs angeboten. Die Nutzung einer Sporthalle für Mädchen ab 2012 wird beantragt.

 

Jugendfreizeitheim Plöner Str.

Teilnahme beim Mädchenfußballturnier im Haus der Jugend „Anne Frank“. Durch gemeinsames Fußball spielen mit den Jungen auf dem Sportplatz vom Jugendfreizeitheim Plöner Str. hat sich eine Mädchengruppe  etabliert, die regelmäßig spielen und gruppenpädagogisch von einer Mitarbeiterin unterstützt werden.

 

Haus der Jugend Charlottenburg

Seit April 2011 besteht eine Sozialpädagogische Mädchengruppe und es gab eine Computergruppe nur für Mädchen, die  1 x wöchentlich im 2.Halbjahr 2010 stattgefunden hat.

 

LiSA e.V.:

LiSA e.V. hat im Rahmen der sozialräumlichen Erhebung in Charlottenburg Nord (Sozialraum 1) insgesamt 140 Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren zu ihrer Freizeitgestaltung befragt. Etwa ein Drittel der Mädchen hat, entsprechend der Sozialstruktur des Kiezes, einen Migrationshintergrund. 

Die Ergebnisse der Befragungen zeigen deutlich, dass die Mädchen einen großen Teil ihrer Freizeit außerhalb ihres familiären Kontextes, im öffentlichen Raum, verbringen: auf Spielplätzen, in Höfen, im Park und auf der Straße. Sie nutzen diesen Raum, um sich mit Freundinnen und Freunden zu treffen und sich sportlich zu betätigen.

Auch die Erfahrungen aus der alltäglichen Arbeit im interkulturellen Mädchen- und Frauenprojekt LiSA e.V. und auf dem mädchenorientierten Freizeitgelände Jackie bestätigen, dass Mädchen sich gerne im öffentlichen Raum aufhalten und auch Sportarten, die eher jungendominiert sind, ausüben möchten.

Regelmäßige Ausflüge mit einer Mitarbeiterin innerhalb des Kiezes zum Ziegenhof, u. a. ausgestattet mit Sportmaterialien, um dort mit den Mädchen Präsenz zu zeigen und sie im Kiez zu stärken. Neben picknicken, Ziegen streicheln, Spielgeräte nutzen,  sind sie sportlich (Federball, Frisbee, Ballspiele) aktiv.

 

 

AG Mädchen/junge Frauen nach § 78 des KJHG

Die AG Mädchen/junge Frauen ist ein Netzwerk von Mitarbeiterinnen unterschiedlicher Einrichtungen und Bereichen, die sich seit Jahren für die Interessen und Belange der Mädchen in unserem Bezirk einsetzen.

Die gewonnen Erfahrungen und Kompetenzen werden von den Mitarbeiterinnen zur Verfügung gestellt, damit die Interessen von Mädchen Berücksichtigung finden. Die damals von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe erarbeiteten fünf Vorschläge wurden in der Fachkonferenz Gender Mainstreaming die am 04.03.2009 stattgefunden hat,  wie nachstehend vorgestellt:

 

?         „Patinnen für Spiel- und Bolzplätze“

Jede Jugendfreizeiteinrichtung sollte mit Unterstützung einer Patin eine Patenschaft für einen Spiel- und Bolzplätze übernehmen. Patenschaft bedeutet, dass Mädchen den Platz regelmäßig nutzen können. Bei der Auswahl der Patenschaft sind die jeweiligen Bedürfnisse der Besucherinnen und das Einzugsgebiet zu berücksichtigen.

Eine Abfrage unter den Einrichtungen ist hierzu gestartet worden. Der D3 Mädchentreff hat sich bereits bereit erklärt, die Patenschaft für den Nikolsburger Platz zu übernehmen, da dies der für die Mädchen attraktivste Ort für ihre sportlichen Interessen, im Sozialraum verankert und nahe der Einrichtung ist.

 

?         „Mädchenbox“

Auf ausgewählten Spielplätzen befinden sich verschließbare Boxen, in der Spielmaterialien (Basketbälle, Fußbälle, Volleybälle …) zur vorrangigen Nutzung für Mädchen aufbewahrt werden. Die Mädchen übernehmen bei ihrer Nutzung des Platzes die Ausleihe der Materialien selbstverantwortlich. Betreut werden die Mädchenboxen von den Spielplatzpatinnen. Modellhaft soll dies zunächst von einer Einrichtung praktisch erprobt werden.

 

?         „Mobile Spielplatzteams“

In Charlottenburg - Wilmersdorf wird ein sportpädagogisches Team engagiert, die „mobile Mädchenarbeit“ im öffentlichen Raum anbieten. Die Teamerinnen haben die Aufgabe Angebote für Mädchen auf Spielplätzen zu entwickeln, die Mädchen darin zu stärken, dass sie sich auch gegenüber Jungen im öffentlichen Raum durchsetzen und für eine insgesamt geschlechtergerechte Nutzung der Spielplätze zu sorgen. Das mobile Spielplatzteam wird täglich in jeweils einer Region sportliche Aktivitäten durchführen.

 

?         „Sportangebote für Mädchen“

In den Jugendfreizeiteinrichtungen des Bezirks sollen regelmäßig für Mädchen  jungendominierte Sportarten wie Basketball, Fußball, etc.  angeboten werden. Die Angebote werden von Frauen durchgeführt. Es wird Kontakt zum Bezirkssportbund  aufgenommen, um eine Kooperation mit Sportvereinen zu erreichen. Den Jugendfreizeiteinrichtungen sollte die Möglichkeit gegeben werden, Sporthallen/Sportplätze in ihrer Nähe bzw. von den umliegenden Schulen zu nutzen.

 

?         „Spielplatztesterinnen“

Die Besucherinnen der Jugendfreizeiteinrichtungen können sich als Spielplatztesterinnen betätigen und Spielplätze ihrer Umgebung auf mädchengerechte Bedürfnisse und Interessen testen. Sie werden dabei von ihrem Jugendfreizeitheim unterstützt.

 

Die Umsetzung der Vorschläge wurde in den Freizeiteinrichtungen diskutiert und nicht als durchgängig umsetzbar angesehen. Finanzierung und personelle Situation, vorhandenes Spiel-Sportgelände von Einrichtungen waren Gründe, weshalb Ideen nicht angenommen wurden.

 

Mit Veränderung der Zuständigkeit für die Mädchenarbeit ab Januar 2010 wurde das Konzept - Mädchen aktiv und draußen - entwickelt.

 

Die Aktion „Mädchen aktiv und draußen“, gefördert durch das Jugendamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Jugendförderung, Bereich bezirkliche Mädchenarbeit wurde erstmalig im Sommer 2010 durchgeführt. Ziel des Angebotes ist die Präsenz und Förderung sportlicher Aktivitäten von Mädchen im öffentlichen Raum. Sowohl bei den Mädchen als auch bei deren Eltern hatte das Projekt großen Anklang gefunden. Dementsprechend wurde es 2011 wiederholt. In der Zeit vom 01.07. bis 30.09.2011 wurden mittwochs und freitags jeweils zwischen 16 und 19 Uhr von zwei Honorarfrauen sportliche Aktivitäten und Spiele für Mädchen im Preußenpark sowie Lietzenseepark angeboten. Eine Honorarkraft hatte die Aktion bereits im vorigen Jahr durchgeführt und konnte daher die bereits gewonnen Erfahrungen einsetzen und an ihre neue Kollegin weitergeben. Beide Honorarkräfte konnten zudem durch ihre eigenen sportlichen Aktivitäten in Fußballvereinen sowie Erfahrungen in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen das Angebot angemessen durchführen.

Die Aktion stieß auch dieses Jahr auf großes Interesse. Durch Flyer, Plakate und Annoncen in den Bezirkszeitungen wurde auf das Angebot aufmerksam gemacht. Vor allem der persönliche Kontakt zu Mädchen und Eltern auf Spiel- und Bolzplätzen zu Beginn der Aktion zeigte sich erfolgreich. Zudem gab es viele Mädchen, die sich an letztes Jahr erinnerten und so gleich wieder mit dabei waren. So entstanden in beiden Parks in relativ kurzer Zeit recht konstante Gruppen von Mädchen, die das Angebot wahrnahmen. Je nach Alter, Interesse und Zusammenstellung der Gruppen wurden folgende Spiele und Aktivitäten durchgeführt: Seilspringen, Fußball, Federball, Völkerball, Brennball, Frisbee, Fangspiele, Ballspiele und Parcours. Die Teilnahme der Mädchen reduzierte sich an einigen Tagen wegen des  kühlen, regnerischen Sommerwetters.

 

Aktuell gibt es eine von der Region 2 initialisierte Umfrage über Orte im öffentlichen Raum für Mädchen in Charlottenburg-Wilmersdorf. Diese Umfrage wurde an ausgewählte Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen des Bezirks verschickt, bzw. ist die damit beauftragte Honorarkraft in Institutionen und in der Öffentlichkeit unterwegs, um Befragungen durchzuführen. Die Auswertung wird Ende des Jahres erwartet, verbunden mit dem Ziel diese im Jugendhilfeausschuss im 1. Quartal 2012 präsentieren zu wollen.

 

Abteilungsübergreifend wurden folgende Sachverhalte aus den Abteilungen vor der Neubildung des Bezirksamtes am 27.10.2011 mitgeteilt:

 

Für die Abteilung Wirtschaft, Ordnungsangelegenheiten und Weiterbildung wird folgendes mitgeteilt:

Grundsätzlich werden aus Sicht der Abteilung die dargestellten Vorschläge positiv gewertet.

 

Eine Konzeption zur Förderung der Nutzung des öffentlichen Raumes von Mädchen wird auch durch die VHS City West wie folgt flankiert:

 

Im Bereich der „Jungen Volkshochschule“ werden spezielle Veranstaltungen für Mädchen und junge Frauen angeboten. Hierzu werden gezielt Dozentinnen ausgesucht. Zu den speziellen Angeboten für Mädchen zählen u. a.:

 

?      Indoorklettern für Mädchen ab 10 Jahre

Klettern schafft Kondition, Kraft und macht Spaß. Die Mädchen stehen nicht unter Erfolgszwang, da sie unter sich sind und haben dadurch die Möglichkeit, spielerisch klettern zu lernen.

?      Streetdance für Mädchen zwischen 8 und 12 Jahre

Durch öffentliche Auftritte erhalten die Mädchen Erfolgserlebnisse, das Selbstbewusstsein wird gestärkt, sie trauen sich etwas zu.

 

?      Selbstbehauptung/Selbstverteidigung für Mädchen

     Für Mädchen ab 12 Jahre und junge Frauen

Der Kurs sensibilisiert, bedrohliche Situationen zu erkennen und einzuschätzen. Einfache und effektive Techniken der Selbstverteidigung auf körperlicher und sprachlicher Ebene werden vorgestellt. Die Mädchen lernen, Grenzen zu setzen, eigenen Raum zu nehmen und sich bei Grenzüberschreitungen zur Wehr zu setzen.  Gerade diese Angebote tragen dazu bei, den Mädchen und jungen Frauen durch gestärktes Selbstbewusstsein eine breitere Nutzung des öffentlichen Raums zu ermöglichen.

 

In weiteren Angeboten (z. B. in Theatergruppen) geht es darum, verschiedene Strategien in Form von Wahrnehmungsübungen und Rollenspielen auszuprobieren. Dadurch, dass viel improvisiert wird, bringen die Mädchen spontan ihre persönliche Lebenswelt mit ins Spiel. Sie spielen sich selbst als Mädchen in ihrem Leben, was dann als Thema bearbeitet werden kann. Oder die Mädchen schlüpfen in weitere Rollen und erhalten dadurch die Möglichkeit der Reflektion.

 

In Rhetorikseminaren für Mädchen lernen die Mädchen frei zu reden, den Umgang mit Sprache und Körperausdruck (auch zur Vorbereitung für Bewerbungsgespräche)

 

Für alle Veranstaltungen gilt, dass Mädchen und junge Frauen ihre Stärken kennen lernen. Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt, sie bekommen Erfolgserlebnisse.

 

Für die Abteilung Finanzen und Kultur, Gleichstellungs-Beauftragte teilen wir mit:

Die von der AG Mädchen und junge Frauen entwickelten fünf Vorschläge begrüße ich ausdrücklich. Diese wurden u. a. bereits auf der 5. Fachkonferenz Gender Mainstreaming vorgestellt.

 

Um das Konzept zu vervollständigen, schlage ich Ihnen folgende Schritte vor:

 

1.      Es ist zu klären, wer für die Umsetzung der einzelnen Bausteine zuständig ist.

2.      Ein Zeitplan ist zu erarbeiten.

3.      Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe könnte die Umsetzung begleiten. In ihr sollten aus meiner Sicht neben dem Jugendamt (die jeweilige Region und die AG Mädchen und junge Frauen), die Spielplatzkommission, die Grünplanung und die Inspektionsleitung Spielplätze mitarbeiten. Begleiten könnte diese AG die GM-Expertin Kathrin Nachtsheim.

 

Die Umsetzung der vorliegenden Ideen ist ein wertvoller Beitrag im Sinne von Gender Mainstreaming: Hat doch die in Ihrem Haus erarbeitete Studie ergeben, dass die offene Jugendarbeit verstärkt Angebote für Mädchen bereithalten sollte.

 

Für die Abteilung Soziales, Gesundheit, Umwelt und Verkehr wird folgendes mitgeteilt:

Die Abteilung unterstützt die Vorschläge zum „Mobilen Spielplatzteam“ und „Sport­angeboten für Mädchen“, als niedrigschwellige Angebote zur Förderung der kör­perlichen Leistungsfähigkeit von Mädchen.

 

Wissenschaftlich konnte im Kinder- und Jugend-Gesundheitssurvey (KIGGS, Bun-desgesundheitsblatt 2007) bei Übergewicht und Adipositas kein klarer Unterschied zwischen Jungen und Mädchen festgestellt werden. Dennoch ist aus anderen Untersuchungen bekannt, dass die körperliche Leistungsfähigkeit von Mäd­chen geringer ist als die von Jungen. Bei Mädchen und jungen Frauen führt das zu falscher Einschätzung des eigenen Körpergewichtes und niedrigem Selbstwertge­fühl.

 

Die Abteilung begrüßt daher jede zusätzliche Möglichkeit zur körperlichen Bewegung junger Mädchen.

 

Für die Abteilung Bauwesen wird folgendes mitgeteilt:

In der Spielplatzkommission wurden folgende Vorschläge diskutiert:

 

„Patinnen für Spiel- und Bolzplätze“

Dieser Vorschlag wird eher skeptisch, was den Erfolg einer Patenschaft betrifft, gesehen. Im Übrigen sei das regelmäßige Benutzungsrecht keine Form der Patenschaft. Die öffentlichen Spielplätze seien im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge vorbehaltlos für Kinder unabhängig vom Geschlecht zur Verfügung zu stellen. Hier sollte auch das Ergebnis der Abfrage unter den Jugendeinrichtungen einbezogen werden. 

 

„Mädchenbox“

Die Formulierung in diesem Vorschlag ist missverständlich. Derzeitig gibt es keine Spielplätze, auf denen sich verschließbare Boxen befinden. Alle Diskussionsteilnehmer stimmen über ein, dass selbst wenn die Standorte, Patenschaften, Sicherheitsvorkehrungen für die Boxen usw. geklärt sind, das eigentliche Problem bei der Nutzung von Spielmaterialien zwischen Jungen und Mädchen nicht gelöst und beseitigt wird. Im Übrigen sei ungeklärt, wie die Spielmaterialien verwaltet bzw. vor Wegnahme geschützt werden.

 

Die beiden Vorschläge „Mobile Spielplatzteams“ und „Sportangebote für Mädchen“ sollten zuständigkeitshalber in der Abteilung Jugend behandelt werden.

 

„Spielplatztesterinnen“

Die Mitglieder der Spielplatzkommission stimmen diesem Vorschlag zu. Es soll ein Formblatt entwickelt werden.

 

 

 

Reinhard Naumann                                                                                                                Elfi Jantzen

Bezirksbürgermeister                                                                                                                Bezirksstadträtin

 

 

 

 


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen