Drucksache - 0968/3
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Wir fragen
das Bezirksamt: 1. Wie groß sind die regelmäßigen/durchschnittlichen
Abweichungen zwischen den ermittelten Kosten nach der Bauplanungsunterlage
(BPU) und den jeweiligen Ausschreibungsergebnissen und hält das Bezirksamt die
praktizierte Vorbereitung bezirklicher Bauleistungen durch BPU für das geeignete
Mittel, um die wirtschaftlichste Lösung für die öffentliche Hand zu erzielen? 2. In wie vielen Fällen kam es bei
vergebenen Bauleistungen in den Jahren 2006 /2007 zu nennenswerten Nachträgen
(mehr als 5 %; tabellarische Nennung der Fälle, der Überschreitungen und der
Gründe)? 3. Evaluiert das Bezirksamt seine
Ausschreibungsergebnisse und liegen Erkenntnisse darüber vor, ob es innerhalb
des Landes Berlin bzw. zum Nachbarland Brandenburg nennenswerte
Preisunterschiede für Bauleistungen gibt, wenn ja, in welchen Gewerken und was
könnten die Gründe dafür sein? 4. Zu welchen Ausschreibungsergebnissen
ist die Bauabteilung bei der öffentlichen Ausschreibung für die
Tischlerarbeiten am Schillergymnasium und zu welchen bei den Straßenbauarbeiten
für den Neubau des Salzufers gelangt? 5. Beteiligen sich für einzelne Gewerke
regelmäßig die gleichen Firmen an bezirklichen Ausschreibungen (tabellarische
anonymisierte Darstellung 2006/2007: nach Gewerk, Herkunft der Firma, Anzahl
der Aufträge) und in wie vielen Fällen wurde von der Vergabe an den
preisgünstigsten Anbieter abgewichen? Das
Bezirksamt beantwortet die o.g. Große Anfrage wie folgt: Zu 1. Wie
groß sind die regelmäßigen/durchschnittlichen Abweichungen zwischen den
ermittelten Kosten nach der Bauplanungsunterlage (BPU) und den jeweiligen
Ausschreibungsergebnissen und hält das Bezirksamt die praktizierte Vorbereitung
bezirklicher Bauleistungen durch BPU für das geeignete Mittel, um die
wirtschaftlichste Lösung für die öffentliche Hand zu erzielen? Die durchschnittlichen
Abweichungen zwischen den ermittelten Kosten und den Bauplanungsunterlagen
(BPU) betragen in den Fachbereichen Grünflächen –10%, Tiefbau –45%
und Hochbau –17%. Die
Aufstellung einer BPU ist in § 24 der Landeshaushaltsordnung (LHO) und der
Allgemeinen Anweisung für die Vorbereitung und Durchführung von Bauaufgaben
Berlins (ABau) verbindlich geregelt und wird weiterhin als geeignetes
Instrumentarium für wirtschaftliche Bauvorhaben angesehen. Zu 2. In
wie vielen Fällen kam es bei vergebenen Bauleistungen in den Jahren 2006/ 2007
zu nennenswerten Nachträgen (mehr als 5 %; tabellarische Nennung der Fälle, der
Überschreitungen und der Gründe)? Es ist
unbestritten, dass die Komplexität von Baumaßnahmen auch Nachträge erfordert.
Gründe hierfür sind immer unvorhersehbare, unabweisbare und vorher nicht
planbare Leistungen, die zu erbringen sind. Dies können z.B. unerwartete
Grundstückslasten, Forderungen der Bedarfsträger, die erst im Rohbau erkannt
werden oder andere Unwegsamkeiten unterhalb eines Linoleumbelages oder
innerhalb einer Wand sein. Nachträge
werden innerhalb der Fachbereiche und auch durch die zentrale Vergabestelle
intensiv geprüft. Eine Übersicht, die alle nennenswerten Nachträge über 5% der
Bausumme erfasst, wäre nur mit einem unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwand zu
erstellen. Es wird gebeten, davon Abstand zu nehmen. Zu 3. Evaluiert
das Bezirksamt seine Ausschreibungsergebnisse und liegen Erkenntnisse darüber
vor, ob es innerhalb des Landes Berlin bzw. zum Nachbarland Brandenburg
nennenswerte Preisunterschiede für Bauleistungen gibt, wenn ja, in welchen
Gewerken und was könnten die Gründe dafür sein?
Zu 4. Zu
welchen Ausschreibungsergebnissen ist die Bauabteilung bei der öffentlichen
Ausschreibung für die Tischlerarbeiten am Schillergymnasium und zu welchen bei
den Straßenbauarbeiten für den Neubau des Salzufers gelangt? Für die
Tischlerarbeiten in der Schiller-Oberschule wurde eine Kostenschätzung in Höhe
von 197.900 EURO ermittelt. Der Auftrag wurde in Höhe von 174.739,60 EURO
erteilt. Die BPU des Neubaus des Salzufers wies 138.301,80 EURO anteilige Kosten für den Straßenneubau aus. Die Ausschreibung ergab ein Auftragsvolumen in Höhe von 108.201,59 EURO. Zu 5. Beteiligen
sich für einzelne Gewerke regelmäßig die gleichen Firmen an bezirklichen
Ausschreibungen (tabellarische anonymisierte Darstellung 2006/2007: nach
Gewerk, Herkunft der Firma, Anzahl der Aufträge) und in wie vielen Fällen wurde
von der Vergabe an den preisgünstigsten Anbieter abgewichen? Die
geforderte tabellarische Darstellung kann der Anlage* entnommen werden
(Firmenliste aller Bewerbungen für die Jahre 2006 und 2007 nach Gewerk, Herkunft
und Anzahl der Aufträge). Bei 39
Ausschreibungen wurde im Jahre 2006 nicht dem preisgünstigsten Angebot der
Zuschlag erteilt (455 Ausschreibungen insgesamt). Im Jahre 2007 waren es 27 von
417 Ausschreibungen. Die Gründe lagen in unauskömmlichen Angebotspreisen oder
unvollständigen Leistungsverzeichnissen. Klaus-Dieter
Gröhler Bezirksstadtrat *Die Anlagen können im BVV-Büro eingesehen werden. |
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