Drucksache - 0734/3  

 
 
Betreff: Sport gegen Jugendgewalt
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD/Linke (fraktionslos)/CDU/Grüne/FDP 
Verfasser:Verrycken/Kuntze/Riedel/Schmitt/Centgraf/Prof. Dr. Dittberner 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
13.03.2008 
18. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
1. Version vom 05.03.2008
2. Version vom 18.03.2008
3. Version vom 06.12.2011

Die BVV möge beschließen:

Die BVV hat am 13.03.2008 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt zu prüfen, wie realisiert werden kann, dass in einzelnen Wohngegenden (wie z.B. in Charlottenburg-Nord) zunächst freitags/samstags nach 20.00 Uhr bis nachts eine Sporthalle für Basketball, Fußball, Handball und Streetball für Jugendliche geöffnet wird. Dazu ist Kontakt mit dem Bezirkssportbund, freien Trägern, der Sportjugend und dem Verein für Jugend- und Sozialarbeit (VJS) hinsichtlich der Betreuung aufzunehmen sowie um Sponsoren-Gelder für die Bezahlung des Aufsichtspersonals zu werben.

 

Der BVV ist bis zum 31.07.2008 zu berichten.

 

Das Bezirksamt teilt dazu mit:

 

Bei einer Umsetzung der im Prüfauftrag genannten Angebote ergeben sich zwei Prämissen, die einer nachhaltigen Lösung bedürfen:

a)      eine dauerhaft gesicherte Finanzierung und

b)      geeignete (öffentliche) gedeckte Sportanlagen.

 

Zu a):

Bezirkliche Haushaltsmittel stehen leider ebenso wenig zur Verfügung wie Stiftungsmittel. Aufgrund der negativen Erkenntnisse beim Einwerben von Sponsorengeldern in den letzten Jahren ist davon auszugehen, dass solche in einem nicht einmal ansatzweise notwendigen Maß rekrutiert werden können.

 

Zu b):

Die infrage kommenden gedeckten Sportanlagen auf Schulstandorten (Poelchau-Oberschule, Loschmidt-Oberschule, Oppenheim-Oberschule, OSZ Recht / Senatsverwaltung für Bildung. Wissenschaft und Forschung, Joan-Miró-Grundschule, Mierendorff-Grundschule) dienen montags bis freitags von 16.00 bis 22.00 Uhr dem nach Sportanlagen-Nutzungsvorschriften (SPAN) vorrangigen Übungs-, Lehr- und Wettkampfbetrieb der förderungswürdigen Sportorganisationen; an Sonnabenden, Sonn- und Feiertagen großteilig den notwendigen Bedürfnissen (s. o.) der förderungswürdigen Sportorganisationen.

 

Vom Grundsatz her ermöglichen somit die von den SPAN mit Priorität definierten Zwecke des förderungswürdigen Sports keine Nutzung (öffentlicher) Sportanlagen im Sinne des Beschlusses.

 

Bei einer regelmäßig stattfindenden Nutzung nach 22.00 Uhr wäre eine umweltrechtliche Prüfung (Sportanlagenlärmschutzverordnung) notwendig.

 

Vor diesem Hintergrund wurden mit Einverständnis der in diesen Zeiten die Sporthalle nutzenden Vereine zehn Termine in der Sporthalle der Poelchau-Oberschule (18.12.2009, 22.01.,19.02., 26.11., 17.12.2010, 14.01., 18.02., 18.03., 23.09. und 21.10.2011 jeweils in der Zeit von 19 bis 24 Uhr) durchgeführt, an denen ein Pilotprojekt „Sport gegen Jugendgewalt“ gestartet wurde. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Jugendclubring Berlin e.V. / Straks (JCRB e.V.) und dem Bezirkssportbund Charlottenburg-Wilmersdorf durchgeführt. Die Finanzierung erfolgte aus Zuwendungsmitteln, die der JCRB e.V. für die Straßensozialarbeit erhalten hat und aus Mitteln zur       Fallunspezifischen Arbeit. Es sind zwei weitere Termine (18.11. und 16.12.2011) geplant und die Sporthalle wurde entsprechend reserviert.

 

An den bis jetzt durchgeführten zehn Terminen haben jeweils 60 bis 80 männliche Jugendliche und ca. 30 bis 40 Zuschauer/innen, überwiegend mit Migrationshintergrund, teilgenommen.

 

Obwohl die Planung ein Fußball- und ein Basketballangebot vorsah, lag das Interesse der Jugendlichen ausschließlich beim Fußball. Das Interesse am Basketballsport konnte trotz eines zur Verfügung stehenden Trainers nicht geweckt werden.

 

Der friedliche Verlauf der Veranstaltungen zeigt, dass Sport die Integration fördert und hilft potentielle Aggressionen abzubauen.

 

Soweit die finanziellen Mittel bereit gestellt werden können, beabsichtigt das Bezirksamt auch weiterhin, an verschiedenen Einzelterminen Veranstaltungen „Sport gegen Jugendgewalt“ durchzuführen.

 

Es ist geplant, zu Beginn des nächsten Jahres die Veranstaltungsreihe zu evaluieren und, wenn eine Finanzierung und entsprechende Örtlichkeiten zur Verfügung stehen, dies auch als Pilotprojekt Mädchen anzubieten.

 

Über den Fortgang der Angelegenheit wird im zuständigen Sportausschuss berichtet.

 

 

 

Reinhard Naumann              Elfi Jantzen

Bezirksbürgermeisterin              Bezirksstadträtin

 


 

 
 

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