Drucksache - 0591/3  

 
 
Betreff: Mündliche Anfragen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Bezirksverordnete 
   
Drucksache-Art:Mündliche AnfragenMündliche Anfragen
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
15.11.2007 
14. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin erledigt   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Mündliche Anfragen

Mündliche Anfrage für die BVV am 15

Mündliche Anfrage 01              Joachim Kuntze

                                                    SPD-Fraktion

                                                    Betr. Jugendgästehaus in der Glockenturmstraße

                                                    bereits aufgegeben?

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.      Weshalb wurden im Spielplatz Glockenturmstraße 23-25 der ehemaligen Kita und des bestehenden Jugendgästehauses des SCC neben den nicht mehr benötigten Kita-Spielgeräten auch die von den jugendlichen Gästen des JGH intensiv genutzten Sporteinrichtungen - Tischtennisplatte, Basketballkorb - Ende Oktober 2007 im Auftrag der Bauabteilung entfernt?

 

2.      Wird die Bauabteilung dafür sorgen, dass die benötigten Sportgeräte für diese vielbesuchte Jugendbegegnungsstätte wieder hergerichtet werden?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Herrn BzStR Gröhler.

 

 

Mündliche Anfrage 02              Albrecht Förschler

                                                    CDU-Fraktion

                                                    Betr. Was kostet wo wie viel? –

                                                    Charlottenburg-Wilmersdorf belegt einen Spitzenplatz

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

Unter Bezugnahme auf die Publikation "Was kostet wo wie viel?" der Senatsverwaltung für Finanzen, 7. Jahrgang, frage ich das Bezirksamt:

 

1a)                  Wie ist es zu erklären, dass Charlottenburg-Wilmersdorf bei den Kosten eines Essens im Schulhort mit 40% (2005) und 20% (2006) über dem Mittelwert und damit einsam an der Spitze aller Bezirke liegt?

 

1b)                  Weshalb liegen die sogenannten "nicht durch Gebühren gedeckten Verwaltungskosten" im Jahre 2006 in unserem Bezirk um das Doppelte höher als im Durchschnitt der anderen Bezirke?

 

2)                    Ist die von der Finanzverwaltung ermittelte Mittelwertsumme von 1,95 Euro geeignet, Grundschulkindern im besten Wachstumsalter ein sowohl ernährungsphysiologisch angemessenes als auch Appetit anregendes und schmackhaftes Mittagessen zu bieten?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Herrn BzStR Naumann.

 

 

Mündliche Anfrage 03              Dr. Bert Lehmann

                                                    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

                                                    Betr. Mercedes-Welt: Fahrzeugverkaufs- oder Kultur-

                                                    zentrum?

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.                     Ist dem Bezirksamt bekannt ob, wie oft und in welcher Größenordnung (Besucherzahlen) in der Mercedes-Welt am Salzufer Veranstaltungen stattfinden, die über den Verkauf von Fahrzeugen weit hinausgehen?

 

1a.                  Sind bei der bauordnungsrechtlichen Genehmigung seinerzeit alle Auflagen, die

üblicherweise für Versammlungsstätten eingehalten werden müssen, erfüllt worden?

 

1.b                  War das Veranstaltungskonzept bereits bei der planungsrechtlichen Beurteilung des Vorhabens bekannt und welche praktischen Erfahrungen gibt es mit der Nachbarschaft?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Herrn BzStR Gröhler.

 

 

Mündliche Anfrage 04              Prof. Dr. Jürgen Dittberner

                                                    FDP-Fraktion

                                                    Betr. Spielstätte Schillertheater

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

Bewerte das Bezirksamt die Absicht, die Staatsoper während der Bauzeit Unter den Linden im Schillertheater spielen zu lassen, als mögliche Aufwertung des Kulturstandortes Charlottenburg-Wilmersdorf, und hat das Bezirksamt die Entscheidungsträger auf Landesebene wissen lassen, dass die Staatsoper hier willkommen ist?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Frau Bezirksbürgermeisterin Thiemen.

 

 

Mündliche Anfrage 05              Hans-Ulrich Riedel

                                                    Die Linke (fraktionslos)

                                                    Betr. Stadträtekonferenz

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

Welche Ergebnisse hatte die Stadträtekonferenz, die für den Monat November angekündigt war, welche weiteren Schritte wurden anlässlich dieser Konferenz vereinbart und welche Positionen hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf vertreten?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Herrn BzStR Gröhler.

 

 

Mündliche Anfrage 06              Holger Wuttig

                                                    SPD-Fraktion

                                                    Betr. Brandschutz am Roseneck

 

Ich frage das Bezirksamt

 

1.      Wie ist der aktuelle Sachstand in Sachen Brandschutz bezüglich des Hochhauses Roseneck?

 

2.      Wurden dem Eigentümer in den Jahren 2006/2007 behördliche Anordnungen bzw. Maßnahmen erteilt? Wenn ja, welche?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Frau Bezirksbürgermeisterin Thiemen.

 

 

Mündliche Anfrage 07              Susanne Klose

                                                    CDU-Fraktion

                                                    Betr. Elterngeld in Charlottenburg-Wilmersdorf

                                                    nicht erwünscht?

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.      Mit welchen Wartezeiten für die Bearbeitung und Auszahlung des Elterngeldes müssen Eltern derzeit rechnen (Antragseingang bis zur Auszahlung)?

 

2.      Werden für Eltern Abschlagszahlungen vorgenommen, und wenn nein warum nicht?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Herrn BzStR Naumann.

 

 

Mündliche Anfrage 08              BV Nicole Ludwig

                                                    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

                                                    Sportförderung in Charlottenburg-Wilmersdorf

                                                    gesichert?

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.Wie viele Vereine im Bezirk sind von der im Oktober angekündigten Streichung der Zuschüsse aus den Spielbank-Überschüssen in 2008 betroffen und trifft es zu, dass ein Wegfall dieser Mittel nicht nur den weiteren Betrieb der Bundesliga-Mannschaften gefährden würde, sondern wie beim SCC (Volleyball) auch Kürzungen in der Jugendarbeit zur Folge hätte?

 

a) Liegen dem Bezirksamt bereits Ergebnisse der Beratungen des Hauptausschusses vom 14.11.2007 vor, in denen u.a. über eine Lösung beraten werden sollte und wenn ja, welche?

 

b) Hat das Bezirksamt inzwischen von anderer Seite aktuelle Informationen erhalten, nach denen die Mitte Oktober genannte Streichung von Mitteln sich inzwischen nur noch auf einen Bruchteil der ursprünglich genannten 1,7 Mio. Euro beläuft und wenn ja, um wie viel Geld handelt es sich tatsächlich?

 

Die mündliche Beantwortung erfolgte durch Herrn BzStR Naumann.

 

 

Mündliche Anfrage 09              Christel Dittner

                                                    SPD-Fraktion

                                                    Betr. Parkplatzvergabe

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.      An welchen Straßen und Wegen in Charlottenburg-Nord werden wie viele Parkplätze zu welchen Konditionen an wen vermietet und was sind die rechtlichen Voraussetzungen dafür?

 

2.      Sind alle Plätze vergeben und nach welchen Kriterien erfolgte die Vergabe?

 

 

Das Bezirksamt beantwortet die Mündliche Anfrage schriftlich wie folgt:

 

1.    An welchen Straßen und Wegen in Charlottenburg-Nord werden wie viele Parkplätze zu welchen Konditionen an wen vermietet und was sind die rechtlichen Voraussetzungen dafür?

 

Seit dem 1. Mai 2003 sind 72 am Grenzweg gelegene Stellplätze zu einem Mietzins von 11,00 € im Monat an die Parzellenpächter der drei umliegenden Kolonien (Heimat, Frischer Wind und Gemütlichkeit) vermietet. Beim Grenzweg handelt es sich um eine nicht öffentlich gewidmete Privatstraße im Eigentum des Landes Berlin. Die Mietverträge wurden rein privatrechtlich gemäß Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) §§ 535 ff. geschlossen.

 

Zu diesen bewährten Konditionen wurde nun seit dem 1. November 2007 begonnen, auch 84 am Thaters Privatweg gelegene Stellplätze an die Parzellenpächter der vier umliegenden Kolonien (Pferdemarkt, Olympia, Königsdamm und Karlshofer Wiese) zu vermieten. Der Bezirksverband der Kleingärtner e. V. ist zuvor über die geplante Vermietung der Flächen am Thaters Privatweg unterrichtet worden. Ebenso die Vorstände der betroffenen Kolonien.

 

 

2.      Sind alle Plätze vergeben und nach welchen Kriterien erfolgte die Vergabe?

 

Von den 84 Stellplätzen am Thaters Privatweg sind bereits 77 Stellplätze vermietet, wovon fünf Stellplätze Schwerbehinderten mit einem Behinderungsgrad von 100 % unentgeltlich überlassen werden. Da die Zahl der Bewerber nicht größer war als die Anzahl der zu vermietenden Stellplätze konnte jeder Bewerber berücksichtigt werden.

 

Von den 72 Stellplätzen am Grenzweg sind alle 72 Stellplätze vermietet. Da die Zahl der Bewerber hier größer war als die Anzahl der zu vermietenden Stellplätze konnte nicht jeder Bewerber berücksichtigt werden. Schwerbehinderte wurden und werden bevorzugt berücksichtigt. Es existiert eine Warteliste von ca. 20 Bewerbern.

 

Klaus-Dieter Gröhler

Bezirksstadtrat

 

 

Mündliche Anfrage 10              Anita Gnielinski

                                                    CDU-Fraktion

                                                    Betr.  Widersprüche im Jobcenter Charlottenburg-

                                                    Wilmersdorf

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.         Wieviele Widersprüche wurden seit Anfang des Jahres durch die Widerspruchsstelle abgewiesen und wie vielen Widersprüchen musste stattgegeben werden (konkrete Anzahl jeweils)?

 

a.         Wie ist der derzeitige Stand der Widerspruchsbearbeitung?

 

b.                 Wogegen richteten bzw. richten sich die Widersprüche der Kunden des Job-

           centers?

 

Die Mündliche Anfrage wird wie folgt schriftlich beantwortet:

 

1.      Wie viele Widersprüche wurden seit Anfang des Jahres durch die Widerspruchsstelle abgewiesen und wie vielen Widersprüchen musste stattgegeben werden (konkrete Anzahl jeweils)?

 

Nach Mitteilung der Geschäftsführung des JobCenters von heute lauten die Zahlen wie folgt:

 

            3884 Widersprüche wurden ganz abgewiesen

506   Widersprüche wurden teilweise abgewiesen

2701 Widersprüchen wurde stattgegeben.

 

a.    Wie ist der derzeitige Stand der Widerspruchsbearbeitung?

 

Der rechnerische Bearbeitungsrückstand beträgt z. Zt. 1,42 Monate und liegt damit deutlich unter der gesetzlichen Frist von drei Monaten.

 

c.                  Wogegen richteten bzw. richten sich die Widersprüche der Kunden des         Job Centers?

 

Die Gründe für das Erheben von Widersprüchen gliedern sich in folgende Schwerpunkte:

 

33,8 %  gegen Anrechnung von Einkommen

                        17 %     gegen die Höhe der Regelleistung

                        21 %     gegen die Höhe der Kosten der Unterkunft

                          5 %     gegen Absenkung / Wegfall von Alg II

  2,7 %  gegen Ablehnung Eingliederungsleistungen

 

M. Schmiedhofer      

Bezirksstadträtin

 

 

Mündliche Anfrage 11              René Wendt

                                                    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

                                                    Betr. Europäischer Gerichtshof kippt BAföG-

                                                    Regelungen - was wissen die Betroffenen?

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1. Welche unmittelbaren und mittelbaren Konsequenzen ergeben sich für das Bezirksamt aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Gewährung des "Auslands-BAföGs"?

 

1a. In wie fern muss das Bezirksamt seine bisherigen Bescheide überarbeiten bzw. Ablehnungsbescheide nachträglich zurückziehen?

 

1b. Wie wurden und werden die betroffenen Studierenden - sowohl hier als auch in Italien - zeitnah und umfassend informiert, insbesondere über die neue Möglichkeit innerhalb der EU, BAföG auch ohne vorherige Inlandsausbildung beziehen zu können?

 

 

Das Bezirksamt beantwortet die o.g. Mündliche Anfrage schriftlich wie folgt:

 

Grundsätzlich: Das Urteil nimmt lediglich eine Änderung des BAföG vorweg, die seit ca. einem Jahr bereits in der Diskussion ist und ohnehin zum Sommersemester 2008 in Kraft treten sollte. Lediglich die Übergangsregelungen sind in Reaktion auf das Urteil etwas großzügiger ausgefallen.

 

Zu 1.

Die Fallzahlen in der Arbeitsgruppe Auslandsförderung nach dem BAföG werden steigen. Über die Höhe der Fallzahlensteigerung können keine Aussagen getroffen werden, da hier keine Zahlen über die Anzahl der in Italien Studierenden, die dem Grunde einen Anspruch nach dem BAföG haben, bekannt sind. Zusätzlich muss davon ausgegangen werden, dass der Vollzug des BAföG schwieriger wird, weil sich das BAföG in Einzelheiten an den Studienabläufen deutscher Hochschulen orientiert und eine Angleichung, die im Ergebnis des Bologna-Prozesses europaweit angestrebt wird, noch nicht vollzogen ist.

 

Zu 1a.

Das Amt für Ausbildungsförderung ist verpflichtet, auf Auftrag der Auszubildenden ablehnende Entscheidungen aufgrund einer fehlenden Orientierungsphase an einer deutschen Universität vier Jahre rückwirkend zu überprüfen. Ein “Ak­tensturz” für die vergangenen vier Jahre ist von Seiten des zuständigen Bundesministeriums nicht ange­wiesen. Es wurden keine Statistiken über Ablehnungen geführt, aber aus der Erfahrung der mit der Materie betrauten SB ist absehbar, dass sich die mit der Übergangsregelung zu Altfällen ver­bun­dene Mehrbelastung in Grenzen halten wird.

 

Zu 1b.

Die Informationen an die Universitäten bzw. die potentiellen Auslandsstudentinnen- und –studenten erfolgen durch Informationen durch das zuständige Bundesministerium bzw. im Rahmen der uni­versitären Studienberatung. Wir haben auf die Veränderungen dadurch reagiert, dass ins Internet eine Erläuterung eingestellt worden ist, die sowohl aktuell Studierende auf die nachträglichen Ver­änderungen als auch zukünftige Studierende auf die neue Rechtslage hinweist!

 

Krüger

Bezirksstadtrat

 

 

 

Mündliche Anfrage 12              Heike Schmelz

                                                    SPD-Fraktion

                                                    Betr. Spielplatzschilder

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.      Wie oft wurden in den letzten zwei Jahren die Spielplatzschilder auf den Spielplätzen in Charlottenburg-Wilmersdorf ausgetauscht und warum?

 

2.      Was kostete dieser Austausch der Schilder und unter welchem Titel sind diese Ausgaben im Haushalt zu finden?

 

 

Das Bezirksamt beantwortet die o. g. Mündliche Anfrage wie folgt:

 

1.      Wie oft wurden in den letzten zwei Jahren die Spielplatzschilder auf den Spielplätzen in Charlottenburg - Wilmersdorf ausgetauscht und warum?

 

Die bisherigen Spielplatzschilder stammen aus der Zeit der Fusion beider Bezirke. Seitdem wurden diese Schilder nicht ausgetauscht. Nur wenn ein Schild zerstört, entfernt oder gestohlen wurde, erfolgte eine Erneuerung.

 

Nach und nach werden in den nächsten Wochen die Schilder ausgetauscht. Auf dem neuen Schild befinden sich neben den Telefonnummern des Grünflächenamtes die Verbotshinweise bezüglich Mitnahme von Hunden, Fahrradfahren, Rauchen, Alkoholkonsum und Tragen von Fahrradhelmen. Letzteres wegen der damit einhergehenden Gefahr des Einklemmens bzw. Hängenbleibens. Dieser Hinweis basiert auf Erfahrungen anderer Bundesländer und ist neu auf dem Schild. Ebenso neu ist der Hinweis auf das Verbot des Alkoholtrinkens. Das seit August 2006 bestehende Rauchverbot war bisher nur mit Aufklebern veröffentlicht. Hier lag der Hinweis des Ordnungsamtes vor, dass der bloße Aufkleber mangels seiner Amtlichkeit / Deutlichkeit kaum geeignet sei, das Verbot vor Ort zu ahnden. Auch bereits aus diesem Grund war die Neuproduktion der Schilder erforderlich. 

 

2.      Was kostete dieser Austausch der Schilder und unter welchem Titel sind diese Ausgaben im Haushalt zu finden?

 

Das neue Spielplatzschild wurde durch Mitarbeiter des Grünflächen- und Tiefbauamtes kreiert. Das Schild kostet 9,70 € und wird aus dem Titel 4722 – 52110 finanziert.

 

300 Schilder werden benötigt, damit jeder Eingang ausgeschildert werden kann, die Anbringung erfolgt durch die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Kosten für die Schilderproduktion belaufen sich auf 2.910,00 €.

 

Klaus-Dieter Gröhler

Bezirksstadtrat

 

 

 

 

Mündliche Anfrage 13              Carsten Engelmann

                                                    CDU-Fraktion

                                                    Betr. Müssen Kleingärtner in Westend nach Verkauf

                                                    des sogenannten Postgeländes mit Räumungen

                                                    rechnen?

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.      Wie ist der aktuelle Stand bei den Verkaufsverhandlungen um das sogenannte Postgelände im Bereich des Ortsteils Westend und ist zeitnah mit einem Abschluss zu rechnen?

 

2.      Sind dem Bezirksamt Befürchtungen von Kleingärtnern bekannt, die ihre Parzelle  nicht kaufen wollen, dass sie möglicherweise vom Erwerber gekündigt werden und räumen müssen und wie bewertet das Bezirksamt diese Entwicklung?

 

 

Das Bezirksamt beantwortet die o. g. Mündliche Anfrage schriftlich wie folgt:

 

1.      Wie ist der aktuelle Stand bei den Verkaufsverhandlungen um das sogenannte Postgelände im Bereich des Ortsteils Westend und ist zeitnah mit einem Abschluss zu rechnen?

 

Der Kaufvertrag zwischen der Deutschen Post AG und einer Erwerbergemeinschaft der Kleingärtner ist abgeschlossen. Hierüber hat die Abteilung Bauwesen am 6. November 2007 Kenntnis erhalten.

 

 

2.      Sind dem Bezirksamt Befürchtungen von Kleingärtnern bekannt, die ihre Parzelle  nicht kaufen wollen, dass sie möglicherweise vom Erwerber gekündigt werden und räumen müssen und wie bewertet das Bezirksamt diese Entwicklung?

 

Ja, es ist bekannt, dass Befürchtungen der sogenannten “Nichtkäufer” bestehen, nach Abschluss des Kaufvertrages gekündigt zu werden. Der jeweils geltende Unterpachtvertrag der einzelnen Pächter besteht jedoch auch nach der Veräußerung an die Erwerbergemeinschaft zunächst fort.

 

Das Bezirksamt setzt sich zusammen mit dem Bezirksverband Charlottenburg der Kleingärtner e. V. dafür ein, dass das Gelände sowohl weiterhin kleingärtnerisch genutzt wird als auch Kündigungen nur analog § 9 Bundeskleingartengesetz möglich sind. Entsprechende Verhandlungen mit der Erwerbergemeinschaft laufen derzeit.

 

Da es sich bei der in Frage stehenden Fläche nicht um landeseigene Kleingärten handelt, kann das Bezirksamt nur das öffentlich-rechtliche Instrumentarium nutzen. Das Bezirksamt wird jedoch als Grundstückseigentümer seine Rechte zur Wahrung der Interessen der Unterpächter gegenüber der Erwerbergemeinschaft als Grundstücksnachbar geltend machen.

 

Klaus-Dieter Gröhler

Bezirksstadtrat

 

 

Mündliche Anfrage 14              Ralph Schöne

                                                    CDU-Fraktion

                                                    Betr. Baumschutz im Waldtierviertel

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

1.      Stimmt das Bezirksamt mit Anwohnern des Waldtierviertels darin überein, dass der private Baumbestand durch Fällungen im Zuge von Baumaßnahmen gefährdet ist, und wie beurteilt das Bezirksamt die Situation?

 

2.      Wie viele Baumfällungen hat das Bezirksamt im Waldtierviertel auf den dortigen Grundstücken im Jahr 2007 genehmigt und was unternimmt das Bezirksamt, um die Bäume im Waldtierviertel zukünftig intensiver zu schützen?

 

 

Die Mündliche Anfrage wird wie folgt schriftlich beantwortet:

 

1.      Stimmt das Bezirksamt mit Anwohnern des Waldtierviertels darin überein, dass der private Baumbestand durch Fällungen im Zuge von Baumaßnahmen gefährdet ist, und wie beurteilt das Be­zirksamt die Situation?

 

Nein, das Bezirksamt sieht keine generelle Gefährdung des Baumbestandes.

 

Das Waldtierviertel befindet sich in der letzten Phase eines Umstrukturie­rungspro­zesses, die mit dem Abzug der Alliierten Anfang der 90`er Jahre begann. Der Baum­bestand im Bereich der “Waldtiersiedlung” war Ge­genstand einer landschaftspla­neri­schen Untersuchung Anfang der  90‘er Jahre, nachdem erkennbar wurde, dass durch den Abzug der amerikani­schen Streitkräfte und die – verglichen mit dem pla­nungsrechtlich zuläs­sigem Maß der Nutzung – baulich nicht ausgenutzten Grundstü­cke der Schutz des für diese Gegend typischen Baumbestandes ein wichtiges Ziel für die weiteren bezirklichen Pla­nungen darstellen würde.

 

Die Untersuchung bestätigte, dass es sich um prinzipiell erhaltens- und schützens­werten Baumbestand handelt, wobei in einigen Fällen bereits damals alters- bzw. krankheitsbedingte Aus­fälle bestanden. Der Baum­bestand war in der Folge Ge­genstand intensiver Abstimmungs­prozesse zwischen Stadtplanungs- und Umweltamt (B-Plan X-187). Auf der einen Seite steht das Interesse am Erhalt des umweltwerten Baumbestandes, auf der anderen Seite die grundge­setzlich (§ 14) verankerte Ei­gentums­garantie, die nach Maßgabe der planungsrechtlichen Bestimmungen dem Eigentümer ein Baurecht eröffnet. Die Ergebnisse der Abstimmun­gen sind in den  B-Plan eingeflossen. Der Immobilienmarkt hat die Ge­gend aufgrund ihrer offensichtli­chen Lagegunst dann auch entdeckt. In der Folge wurden auf vielen Grundstücken die alten Häuser im amerikanischen Stil abgerissen und durch neue ersetzt, die auf­grund des geltenden Planungsrecht größer ausfallen und unter Umständen auch in einer anderen Grundstückslage entstehen. Damit kommt es bedauerlicher­weise im­mer wieder zu baulich bedingten Fällungen. Der Umstruktu­rierungsprozess ist jetzt im wesentlichen abge­schlossen. 

 

Maßgeblich ist die Baumschutz-Verordnung, die im Rahmen der pla­nungs- und bau­ordnungs­rechtlich zulässigen Bebauung die Fällung auch von geschützten Bäumen auf Antrag des Bau­herrn zulässt. Das Um­weltamt als Untere Naturschutzbehörde kann dann nur versuchen, je nach Einzelfall durch Verhandlungen mit dem Bauher­rn einzelne ge­schützte Bäume zu erhal­ten (z. B. durch Verschieben des Baukör­pers, von Zufahrten, Nebenanlagen etc.). Seitens des Baustadtrates wurde im Rahmen der Großen Anfrage “Grün im Bezirk” (September) nach Zuar­beit meiner Abteilung auf folgendes hingewiesen: Durch die Änderung der Bauordnung (weitge­hender Wegfall des Baugenehmigungsverfah­rens und der “Schlusspunkttheorie”, Verant­wor­tung des Bauherrn alle nicht baurechtlichen Sachverhalte eigenverantwortlich zu beachten, nur noch sehr eingeschränkte Beteiligung des Umweltamtes) gibt es weni­ger präventive Einwir­kungsmöglichkeiten.

 

2.      Wie viele Baumfällungen hat das Bezirksamt im Waldtierviertel auf den dortigen

 Grundstücken im Jahr 2007 genehmigt und was unternimmt das Bezirksamt, um

 die Bäume im Waldtierviertel zu­künftig intensiver zu schützen?

 

Es erfolgt keine gesonderte Zählung der Baumfällungen im Waldtier­viertel. Pro Bau­vorhaben werden im Durchschnitt ca. 2 bis 10 Bäume gefällt, bei geschätzten etwa 10 Vorhaben pro Jahr. In einem Fall war es nicht nötig, eine Fällgenehmigung zu er­teilen. Die untere Naturschutzbe­hörde setzt sich für den Erhalt einer größtmöglichen Anzahl geschützter Bäume ein. 

 

M. Schmiedhofer

Bezirksstadträtin

 

 


 

 
 

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