Drucksache - 0348/3
Wir fragen das Bezirksamt: 1. Treffen Informationen zu, dass ein Polizeiabschnitt im Bezirk geschlossen werden soll? Wenn ja, welcher? 2. Wenn ja, wie beurteilt das
Bezirksamt diesen Umstand? 3. Ist das Bezirksamt der Auffassung,
dass auch in Zukunft in unserem Bezirk die Aufrechterhaltung der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung gewährleistet ist? 4. Wie beurteilt das Bezirksamt die
Forderung der Gewerkschaft der Polizei,
einen Kriminalitätsatlas für den Bezirk zusammen mit der Polizei zu
erstellen, um so die Präventionsarbeit zu verbessern? Die Große Anfrage
beantworte ich für das Bezirksamt wie folgt: Da das Bezirksamt zum
Gegenstand der Großen Anfrage keine Zuständigkeit besitzt, hat es sich mit
Schreiben vom 15. Mai 2007 an die Senatsverwaltung für Inneres und Sport - Abt.
III - Öffentliche Sicherheit und Ordnung - gewandt und um Stellungnahme
gebeten. In ihrer Beantwortung
vom 6.6.2007 zu den Fragen 1 bis 3 weist die Senatsinnenverwaltung
zunächst darauf hin, dass “Anforderungen an eine moderne
Hauptstadtpolizei [...] nicht statisch [sind], sondern [...] vielmehr einem
permanenten Modernisierungsdruck [unterliegen]. Im Bereich der Polizeibehörde
wird deswegen geprüft, welche Anpassungen an geänderte Rahmenbedingungen - die
bereits in anderen Polizeidirektionen nach einheitlichen Standards vollzogen
wurden - auch im Bereich der für die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und
Spandau zuständigen Polizeidirektion 2 erforderlich sind.” In dem Schreiben wird
weiter ausgeführt: “Ziel ist es,
eine größtmögliche Anzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für operative
polizeiliche Aufgaben, wie z.B. Streifentätigkeiten, kiezorientierte Prävention
oder gezielte Strafverfolgung im Außendienst, einzusetzen. Durch die
Zusammenlegung von Polizeiabschnitten wird dieses Ziel befördert, da ca. 20
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Führungs- und Verwaltungsaufgaben freigesetzt
werden und sich operativen Tätigkeiten zuwenden können. Daneben erfordern auch
wirtschaftliche, organisatorische und kriminologische Erkenntnisse strukturelle
Änderungen der Polizeiabschnitte. In allen
Polizeidirektionen sind Planungen zu Veränderungen der Abschnittsstruktur eingeleitet
worden und zum Teil schon umgesetzt. Vier der sechs örtlichen
Polizeidirektionen sind in sechs Polizeiabschnitte gegliedert bzw. werden es
demnächst sein. Die Polizeidirektion 2
verfügt derzeit noch über sieben Abschnitte. Sie wurde um Prüfung gebeten, ob
eine Gliederung in sechs Abschnitte die Erfüllung der oben genannten Ziele
unterstützt. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Ob in Charlottenburg-Wilmersdorf
ein Polizeiabschnitt geschlossen wird, ist daher zurzeit nicht entschieden. Sobald ein Sachstand
vorliegt, der eine Auskunft zulässt, werde ich bzw. der Polizeipräsident in
Berlin Sie gern informieren. Gestatten Sie mir
darauf hinzuweisen, dass bisherige Fusionen von Abschnitten in
Polizeidirektionen nicht zu Einbußen in der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
geführt haben. Unabhängig von einer möglichen Neustruktur der Abschnitte bin
ich davon überzeugt, dass auch zukünftig die öffentliche Sicherheit und Ordnung
im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gewährleistet sein wird.” Das Bezirksamt hat
dieser Aussage zumindest aus derzeitiger Sicht nichts entgegen zu halten. Zu Frage 4
teilt die Senatsverwaltung für Inneres und Sport Folgendes mit: “Der kritischen
Bewertung des veröffentlichten “Euopean Crime and Safety Survey”
durch den Polizeipräsidenten in Berlin schließe ich mich an. Auch ich halte die
Studie methodisch für angreifbar und das Ergebnis für unbrauchbar. Zu dem Vorschlag, auf
der Basis objektiver Daten einen räumlichen Kontext von Sozial- und
Kriminalitätsdaten für Zwecke der Prävention herzustellen, sei es in Form eines
“Kriminalitäts-Stadtplanes” oder
“Kriminalitätsatlanten”, sind noch diverse Fragen, z.B.
hinsichtlich der methodischen, technischen und finanziellen Umsetzung, der
Erhebung, Zusammenstellung, Analyse und Interpretation der Daten (u.a.), zu
klären. Der Prüfvorgang dauert an. Aussagen über die Machbarkeit eines
“Kriminalitätsatlas” können derzeit nicht getroffen werden.” Das Bezirksamt
beabsichtigt, diese Frage in der nächsten Gesprächsrunde mit der Polizeidirektion
2 am 29.06.2007 zu erörtern. Monika Thiemen Bezirksbürgermeisterin |
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