Drucksache - 0310/3  

 
 
Betreff: Sicherstellung des Baseball-Bundesligaspielbetriebes auf der Sportanlage Kühler Weg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Schmitt/Evers 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
26.04.2007 
8. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Antrag
Vorlage zur Kenntnisnahme

Die BVV möge beschließen:

Die BVV beschließt:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, im Rahmen eines Prüfberichtes darzulegen, wie es den Baseballspielbetrieb auf der Sportanlage Kühler Weg über die Saison 2006/2007 hinaus sicherstellen will.

 

Der BVV ist bis zum 30.05.2007 zu berichten.

 

 

Das Bezirksamt teilt dazu mit:

 

Seit dem 2004 erfolgten Aufstieg des Baseballteams des Sport-Club Charlottenburg e. V. Berlin Challengers in die 2. Bundesliga sind bestimmte Lizenzkriterien des Verbandes für das Spielfeld auf der Hans-Rosenthal-Sportanlage (Kühler Weg) zu erfüllen. Da es sich ursprünglich bei diesem Spielfeld um einen Hockeyplatz gehandelt hat, ist keine Baseballgrundausstattung für den Erst- oder Zweitligabetrieb vorhanden (gewesen). Die Herrichtung des Platzes für den Baseballbetrieb erfolgte seinerzeit aufgrund eines Beschlusses der BVV Charlottenburg und durch die Verlagerung nicht benötigter Mittel. Ein im Jahr 2005 errichteter Outfield-Zaun wurde in Zusammenarbeit von Bezirksamt und Verein errichtet. Nun war das Spielfeld durch Maulwurfgänge und -hügel in einem unzureichenden Zustand, und es fehlten die Spielerbänke (sog. Dugouts, 2 x mindestens 10 m, überdacht und von drei Seiten uneinsehbar abgeschlossen). Der vom Vorgängerverein übernommene Auffangzaun (Backstop) wurde nach den Sturmschäden Anfang 2007 vom Bezirk rechtzeitig wieder hergerichtet. Der Vorsitzende der Baseballabteilung des SCC hält den regelmäßigen Kontakt zu den Fachbereichen Grünflächen und Sportförderung. Der Maulwurfsbefall stellt ein großes Problem dar, da bereits zwei Spieler eingebrochen seien und dem Verband entsprechende Beschwerden vorlägen.

 

Ein in der Vereinszeitschrift “DAS SCHWARZE Ó” veröffentlichter Artikel[1] mit teilweise ungerechtfertigter Kritik kam für das Bezirksamt überraschend. Unter anderem wird darin ausgeführt, den Challengers würde durch das “Sportamt” die Genehmigung verwehrt, die fehlenden Spielerbänke “in Eigenregie zu bauen”. Dazu ist jedoch festzustellen, dass diese Darstellung nicht dem Sachverhalt entspricht. Mit Schreiben vom 19.10.2004 hatte der Vorstand der Baseball-Abteilung des SCC dem Fachbereich Sportförderung die Lizenzkriterien für die DBV-Ligen (Baseball 2. Bundesliga) bekannt gegeben und mitgeteilt, für die “Spielerbänke ... hätten wir aber einen Geldgeber gefunden, also wird nur eine Baugenehmigung benötigt.” In der Winterpause am 03.02.2005 erfolgte ein Ortstermin auf dem Baseballplatz, an dem ein Vorstandsmitglied des Hauptvereins und der Abteilungsleiter Baseball sowie Vertreter der Abteilung Bauwesen und des Fachbereichs Sportförderung teilnahmen. Bei dem Termin wurden auch die Stellflächen für die Spielerbänke festgelegt und das grundsätzliche Einverständnis der Verwaltung für die Errichtung von Fundament und Befestigung erteilt. Die Kosten wollte der Verein in Gänze übernehmen. Mit Schreiben vom 05.07.2005 des Fachbereichs Sportförderung an den SCC wurde versichert, dass die Verwaltung den Verein “bei der Erfüllung der Lizenzauflagen für den Spielbetrieb der 2. Bundesliga Nord des DBV unterstützen” möchte. Deswegen wurde der Verein an die Errichtung der Spielerbänke erinnert und die zur Vorbereitung eines Gestattungsvertrages notwendigen Informationen wurden angefordert. Der Verein hat dieses Schreiben nicht beantwortet, sondern in der folgenden Winterpause durch den Vorstand der Baseballabteilung telefonisch mitgeteilt, eine andere Lösung gefunden zu haben. Die Spielerbänke wurden zwischenzeitlich errichtet; die Statik wird derzeit durch die Bauabteilung vor Ort überprüft.

 

Der Amtsleiter des Grünflächen- und Tiefbauamtes erklärte in diesem Zusammenhang im Sportausschuss am 12.04.2007, dass Maulwürfe geschützte Tiere sind. Die vom SCC eingebrachten Vorschläge zur Sicherung des Platzes gegen Maulwürfe sind daher nicht umsetzbar. Außer der Beseitigung der Schäden könne gegen die Maulwürfe nichts getan werden, jedoch steige mit der Intensität der Platznutzung die Wahrscheinlichkeit, dass die sehr lärmempfindlichen Maulwürfe weiterzögen. Die bisherigen Schäden wurden nach Absprache beseitigt.

 

Als langfristig wirksame Lösungsmöglichkeit hat die Abteilung Bauwesen die Ausgestaltung der Laufstrecken mit Unterbau und Vulkanaschendecken vor (Kostenumfang ca. 30 000,-00 €). Dementsprechend wurde im Rahmen des Sonderprogramms zur Sanierung von Sportanlagen 2008 die Maßnahme “Sanierung des Baseballplatzes (Bodensanierung, maulwurfsichere Umrandung)” angemeldet, jedoch durch die Senatsverwaltung für Inneres und Sport wegen Ausschöpfung des Finanzrahmens durch ein anderes Projekt (Sportanlage Jungfernheide, Platz 6) nicht in die Projektliste aufgenommen. Für 2009 wird eine erneute Berücksichtigung angestrebt.

 

 

 

 

Monika Thiemen                                                                               Reinhard Naumann

Bezirksbürgermeisterin                                                                    Bezirksstadtrat

 



[1] 1/2007, S. 8, (“Spielbetrieb in Gefahr!?” von g. s.)


 

 
 

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