Drucksache - 0280/3
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Die BVV beschließt: Das Bezirksamt wird beauftragt, in
Zusammenarbeit mit den Energiedienstleistern des Energiesparcontractings
schnellstmöglich allen vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
bewirtschafteten Schulen ein Verfahren anzubieten und für die Teilnahme zu
werben, durch das diese bei verhaltensbedingten Einsparungen von Energie,
Wasser und Abfall von den verminderten Kosten ebenfalls finanziell profitieren.
Das Modell ist außerdem so zu gestalten, dass es sich sowohl für die Schulen
als auch die bezirkliche Verwaltung dauerhaft zeitnah und unbürokratisch
umsetzen lässt. In diesem Zusammenhang sind weitere
konzeptionelle und kreative Überlegungen vom Bezirksamt anzustellen, wie man
das “fifty-fifty”-Programm generell neu und ggf. modifiziert
beleben könnte (nachdem die Verträge mit den meisten Schulen ausgelaufen und
diese Optimierungsmöglichkeiten weitgehend ausgereizt wurden, z.B. durch
Energieeinsparinvestitionen). Um die Akzeptanz des Energiesparcontractings bei
den Schulen dauerhaft zu erhöhen, ist gegenüber den Schulen und den
Energiedienstleistern vom Bezirksamt schriftlich zu signalisieren, dass das
Bezirksamt – gerade bei sehr niedrigen Außentemperaturen – die
Einhaltung der Raumtemperaturen gemäß Rundschreiben über den Betrieb von
Heizungs-, Warmwasser- und raumlufttechnischen Anlagen in Gebäuden und
Einrichtungen der Berliner Verwaltung vom 8. Mai 2002 einfordern und
unbürokratisch durchsetzen wird. Die Schulleitungen sind für “Problem-
und Havariefälle” mit allen notwendigen Kontaktdaten (verantwortliche Ansprechpartner/
Mobilfunknummern /Emailadresse) der Verantwortlichen auszustatten. Der BVV ist bis zum 31.03.2008 zu berichten. Die neuen Beteiligungsmöglichkeiten beim
Energiesparcontracting sind den Schulen zum neuen Schuljahr 2007/08
bereitzustellen. Hierzu wird Folgendes berichtet: Das Bezirksamt bietet den Schulen seit 1998 das sog.
Fifty-Fifty-Modell auf freiwilliger Basis als finanziellen und
pädagogischen Anreiz zum ökonomischen Umgang mit Energie, Abfall und Wasser an.
Das Fifty-Fifty-Modell beinhaltet gleichermaßen die
energetische und bauliche Verbesserung im Bereich Wasser, Abfall, Strom und
Heizung der Liegenschaften. Schüler/innen, Lehrkräfte und
Schulhausmeister/innen sind aufgefordert, durch einfach umsetzbare
Veränderungen im Nutzerverhalten Wärme, Strom, Wasser und Müll zu sparen. Entsprechend
der Möglichkeiten und Fähigkeiten steht hierbei ein energiebewusstes Alltagsverhalten
im Vordergrund, z.B. wird das Licht auf Fluren und in Klassenräumen nur dort
und dann „angeknipst“, wenn es gebraucht wird. Jeder teilnehmenden
Schule werden dann 50 Prozent der durch bewusstes Nutzerverhalten eingesparten
Energiekosten für schulische Zwecke zur Verfügung gestellt. Die anderen 50
Prozent erhält die Bezirksverwaltung, die die Schulen mit Rat und Tat, aber
auch Kleininvestitionen oder Reparaturen, unterstützt. Daher hat auch
Fifty-Fifty seinen Namen. So können durch gemeinsames ökologisches Handeln
pädagogische und umweltpolitische Ziele erreicht werden. In den zurückliegenden Jahren haben einige Schulleiterinnen
und Schulleiter erfolgreich am sog. Fifty-Fifty-Energieeinsparprogramm
teilgenommen. Die in diesem Rahmen erwirtschafteten Guthaben sind den
jeweiligen Schulen für schulische Zwecke zur Verfügung gestellt worden. In der Vergangenheit hat die Serviceeinheit Hochbau und
Immobilienwirtschaft wiederholt das Gespräch mit dem Schulamt und den
Schulleiterinnen und Schulleitern gesucht, und für die Teilnahme an dem
Einsparprogramm geworben. Die Schulleitungen wurden angeschrieben und auf die
Initiativen hingewiesen. U.a. fanden im Jahre 2007 und 2008 gemeinsame
Gespräche mit dem Schulträger und interessierten Schulleitungen statt. Leider
konnte im Ergebnis keine Schule für eine Teilnahme geworben werden. Aufgrund der sinkenden Bereitschaft der Schulen an der
klassischen Fifty-Fifty-Partnerschaft hatte die Serviceeinheit Hochbau und
Immoblienwirtschaft ein neues Modell entwickelt, um für die Schulen, die hier
als Verbraucher in Erscheinung treten, einen zusätzlichen Anreiz an der
Teilnahme zu schaffen. Dieses Modell gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
die Möglichkeit, PC-gestützt („IT-gestütztes
Verbrauchs-Controlling“) die aktuellen Verbrauchswerte über einen PC
nachzuvollziehen. Im Rahmen eines Testbetriebes wurde im Jahr 2007 in einer
Schule ein spezielles Gerät im Bereich der Anlagentechnik installiert; dieses
Gerät zeichnet die Daten auf und gibt diese direkt per Internet auf den PC.
Vordergründiges Ziel dieses Modells ist es, im Rahmen des Unterrichts
pädagogisch das Alltagshandeln mit den tatsächlichen Energieflüssen in
Verbindung zu bringen und so die Schülerschaft für umweltschonende Einspareffekte
und die Reduzierung von CO2 im Rahmen der Lehrinhalte zu sensibilisieren.
Gleichzeitig sollen Einsparkapazitäten ermittelt werden und ein Anreiz zu einer
Teilnahme am Fifty-Fifty-Programm geschaffen werden. Der tatsächliche tägliche
Nutzen im Vergleich zu den Kosten für die Installation wird derzeit in
Zusammenarbeit mit der Schule ermittelt. Die Akzeptanz und Bereitschaft der Schulen an einer
Energieinitiative beruht auf freiwilliger Basis. Das Bezirksamt hat die Schulleiterinnen und Schulleiter im März 2010 angeschrieben
und für eine Teilnahme an einem Fifty-Fifty-Programm informiert und geworben.
Selbstverständlich dürfen sich auch bisherige teilnehmende Schulen erneut am
Fifty-Fifty-Programm beteiligen und ihr energiebewusstes Alltagshandeln weiter
optimieren. Als Ansprechpartner für die Schulen steht die Serviceeinheit
Hochbau und Immobilienwirtschaft zur Verfügung, die ganz speziell im Hinblick
auf die jeweilige Schule fachlich beratend tätig werden und Details zum Projekt
erläutern kann. Momentan nimmt keine der bezirklichen Schulen an einem
Energieeinsparprojekt teil; denn die bestehenden Vereinbarungen sind
ausgelaufen und wurden von den Schulen nicht verlängert. Dies kann zum Einen
auf die bisher erreichten Einsparergebnisse der Schulen und deren veränderten
sparsamen Nutzerverhalten zurückgeführt werden; diese sind nun größtenteils
nicht mehr verbesserungsfähig und der Anreiz an einer Teilnahme ist damit
gering. Zum Anderen sind Einsparpotenziale für die Schulen insbesondere aufgrund
zahlreicher von der Bauabteilung durchgeführter Maßnahmen zum nachhaltigen und
ökologischen Bewirtschaften der Immobilien sowie zur Einsparung von Energie
(z.B. hydraulischer Abgleich Heizungsanlage, Einbau von sog.
„Aqua-Stopp“-Armaturen, flächendeckender Einsatz von Energiesparlampen
und Bewegungsmeldern) nicht mehr gegeben. Ein weiterer Grund ist sicherlich
auch das gestiegene Anforderungsprofil der Schulen, die sich unter Umständen
nicht in der personellen Lage sehen, zusätzliche Projekte mit dem vorhandenen
Lehrkörper umzusetzen. Im Hinblick auf die Raumtemperaturen hat die Abteilung
Bauwesen die Schulen in der Vergangenheit mehrfach über das Rundschreiben der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung über den Betrieb von Heizungs-,
Warmwasser- und raumlufttechnischen Anlagen in Gebäuden und Einrichtungen der
Berliner Verwaltung (Heizbetrieb 2002) vom 08. Mai 2002 und deren Einhaltung
informiert. So hat der zuständige Dezernent für Bauwesen nicht nur in persönlichen
Gesprächen mit den Schulleitungen die zulässigen Raumtemperaturen erörtert;
diese sind auch den seit Sommer 2007 in den Schulen aushängenden
Informationsblättern zur Reinigung zu entnehmen. Darüber hinaus hat der Dezernent
mit einem Schreiben aus Januar 2008 erneut alle Schulleitungen über die Raumtemperaturen
informiert. Den meisten Schulen sind sowohl dieses Rundschreiben des
Senats als auch die Ansprechpartner der SE Hochbau und Immobilienwirtschaft für
„Problem- und Havariefälle“ bekannt. Darüber hinaus haben die
Schulleitungen über die seit Sommer 2007 zur Verfügung stehende Kummer-Nummer
23456 einen zentralen Ansprechpartner. Des Weiteren verfügen die
Schulhausmeister/innen über eine Notrufliste der Serviceeinheit Hochbau und
Immobilienwirtschaft für den Gebrauch bei Havarien, die regelmäßig aktualisiert
wird. Dieser können Ansprechpartner bzw. Firmen und die dazugehörigen Notrufnummern
entnommen werden. Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu
betrachten. Monika Thiemen Klaus-Dieter
Gröhler Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat |
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