Drucksache - 0212/3
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Nachdem in den vergangenen Jahren die Neuordnung und Zusammenführung von Sammlungen und Archiven aus den beiden ehemaligen Kunstämtern erfolgte, wurde in diesem Jahr vom Kulturamt der Austausch mit Kultureinrichtungen intensiviert. Dieses findet seinen Niederschlag in den Ausstellungen und Veranstaltungen, die in Kooperation mit Botschaften, der Universität der Künste, mit verschiedenen Museen und Institutionen in den beiden kommunalen Galerien und im Heimatmuseum stattfanden. Neben dem Aufbau eines Kulturnetzwerks konnte auch der Kontakt zu Künstlern verbessert werden. Überaus erfreulich war der rege Zuspruch der Besucher, den die Ausstellungen und Ver-anstaltungen in den bezirklichen Einrichtungen fanden. Die durchweg positiven Reak-tionen auf die Präsentation von Historie und Kunst der Gegenwart sind Bestätigung für die erfolgte Profilierung der Ausstellungshäuser. Im neuen Bezirksamt ist der Kulturbereich weiterhin der Abteilung der Bezirksbürgermeisterin zugeordnet mit der Bezeichnung Kulturamt. KOMMUNALE GALERIE
Vor dem Hintergrund, dem kunstinteressierten Publikum und einem Fachpublikum im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und auch darüber hinaus in Berlin ein kontinuierliches Programm zur Kunst der Gegenwart zu präsentieren, fanden die zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen in der Kommunalen Galerie statt. Die Einrichtung von Kunst bestimmte die alltägliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalen Galerie. Dabei richtete sich der Blick sowohl nach außen, d.h. auf die Künstlerinnen und Künstler, die im Bezirk leben und arbeiten, als auch auf die internen Aktivitäten der ehemaligen Kunstämter Charlottenburg und Wilmersdorf. Insgesamt wurden 18 Ausstellungen gezeigt. Unter dem Jahresthema “Realismus in Berlin“ fanden insgesamt drei Ausstellungen statt. Das Thema wurde mit Absicht gewählt, denn die gegenständliche Malerei hat sich als Kunstrichtung neu etabliert. In über dreißig Jahren ihres Bestehens hat sich die Kommunale Galerie mit der intensiven Förderung realistischer Tendenzen in der Berliner Malerei einen Namen gemacht. Der erste Teil widmete sich daher sinngemäß der Vergangenheit. In einer umfangreichen Ausstellung wurde die grafische Sammlung der ehemaligen Kunstämter Charlottenburg und Wilmersdorf vorgestellt. Der Titel “Zwischen Protest und Establishment” verweist auf die Inhalte und Entstehungszeit dieser Sammlung des kritischen und politischen Berliner Realismus der 1960er bis 1990er Jahre. Die Ausstellung präsentierte erstmalig die Ankäufe aus drei Jahrzehnten kommunaler Kunstförderung. Der 60. Gründungstag der Kunst- und Kulturämter in Berlin in diesem Jahr war darüber hinaus Anlass genug, die Entwicklung und Aufgaben der beiden ehemaligen Kunstämter Charlottenburg und Wilmersdorf genauer in Augenschein zu nehmen. Der Blick auf die eigenen Bestände fand beim Publikum als auch bei den Künstlern regen Zuspruch. Die als Wanderausstellung konzipierte Schau wird voraussichtlich im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur “Generation der 68er” in 2008 gezeigt. Realismus in Berlin, Teil II, stellte in einer Einzelausstellung das umfangreiche Werk an Malerei und Grafik des Berliner Künstlers Dieter Masuhr vor. Unter dem Titel “Porträts der Zeit” waren gesellschaftliche und politische Ereignisse in der Stadt Berlin und in Deutschland zu sehen. Die Schau wurde von einem Katalog begleitet. Der aktuellen Kunst in Berlin widmete sich der dritte Teil dieser Realismus Trilogie und zeigte Positionen gegenständlicher Kunst von Studenten der Universität der Künste. Dem besonderen Ereignis der Fußballweltmeisterschaft wurde mit dem Ausstellungsbeitrag “Der Ball ist rund” Rechnung getragen. An der Ausstellung waren Künstler beteiligt, die zu dem sportlichen Weltereignis mit runden Bildwerken einen aktuellen Kunstbeitrag geleistet haben. Die Künstler im Bezirk wurden mit Einzelausstellungen gewürdigt, die Ausschnitte aus dem Lebenswerk zeigen. Dabei handelt es sich um die Generation der Künstlerinnen und Künstler, die in den Nachkriegsjahren an der Hochschule für Bildende Kunst studierten und in den Kunstämtern von Charlottenburg und Wilmersdorf regelmäßig ausstellten und deren Werke dort für die grafischen Sammlungen angekauft wurden. Kultur-Kooperationen
Mit Hilfe von Kulturkooperationen gelingt es zunehmend, den Austausch von Berliner Künstler zu fördern. Im Rahmen der Kulturkooperation mit der Insel Usedom waren wieder 7 Künstler zu einem zehntägigen Pleinair auf die Insel eingeladen. Die Ergebnisse wurden in Usedom, Hamburg und Berlin ausgestellt. Es erschien ein Katalog. Mit der zukünftigen Kulturhauptstadt Essen in 2010 wurde eine Kulturpartnerschaft begründet. In diesem Jahr fand ein Künstleraustausch mit zwei Ausstellungen zum Thema “HEIMAT” zwischen Essen und Berlin statt. Die Kooperation wird in 2007 fortgesetzt. Zum 15 jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Warschau und Berlin und als Schlussbeitrag zum Deutsch-Polnischen Jahr 2005-2006 fand die Ausstellung “Warschau in Berlin” statt, die aktuelle Positionen polnischer Künstler vorstellte. GastausstellungenDie Kommunale Galerie war Forum für die Jubiläumsausstellung 80 Jahre GEDOK und für das Frauen Museum Berlin e.V., das die Ergebnisse der Ausschreibung STADT der FRAUEN mit Werken von 30 Künstlerinnen aus Berlin präsentierte. KULTUR IM BEZIRKMit einem gemeinsamen Tag der offenen Ateliers am 11. Juni 2007 haben die Künstler im Atelierhaus in der Sigmaringer Str. 1 und am Hohenzollerndamm 176, 6. OG, ihre Werke vorgestellt. Von der Aufgabenfülle des Kulturamtes zeugt ein aufwendiges Restaurierungsvorhaben. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erfolgte die Restaurierung der “Prinzessinnengruppe” (Luise und ihre Schwester Friederike). Die Skulpturengruppe wird im Herbst 2007 wieder im Schloss Charlottenburg ausgestellt. Die Gipsstatue stammt von dem berühmten Berliner Bildhauer Albert Wolff, der diese Kopie in Originalgröße nach dem Gipsmodell von Gottfried Schadow schuf. Das Werk gehört zur Charlottenburger Kunstsammlung. Am 13. Januar 2006 wurde mit der Stiftung Denkmalschutz Berlin ein Vertrag zur Sanierung des Schoelerhauses abgeschlossen. Das Haus soll mit einer Bibliothek, einer Skulpturensammlung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Das Kommandantenhaus am Spandauer Damm wurde in das Fachvermögen Kultur übernommen, um es als Ausstellungshaus u.a. für die Charlottenbuger Kunstsammlung zu nutzen. Die Nutzungskonzeption wurde Anfang 2007 rückgängig gemacht mit der Entscheidung durch die Senatskanzlei, hier ein Ausstellungshaus für die Erweiterung der Sammlung Berggruen zu etablieren. Schule
+ Kultur im ATELIER der Kommunalen Galerie
Im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit wurden zwei Langzeitprojekte durchgeführt. Schülerinnen und Schüler der Cäcilien-Grundschule haben unter Anleitung einer Künstlerin ein Kunstprojekt im ATELIER durchgeführt, dessen Ergebnisse am Ende des Schuljahres im Foyer der Schule als Beitrag zu Kunst am Bau fest installiert wurde. In Zusammenarbeit mit dem Kulturverein KULTUR+ e.V. und der Nelson-Mandela-Schule wurde eine Patenschaft begründet. Schüler haben im 1. Schulhalbjahr 2006 die Ateliers der Künstler von Kultur+ e.V. besucht und haben sich dort über die Arbeitsweise der Künstler informiert. Dann wurde anschließend im ATELIER der Kommunalen Galerie gearbeitet. Das Projekt wird im nächsten Jahr weitergeführt. Die Ausstellungsreihe KIDS für KIDS wurde fortgesetzt. Die Schüler der Arno-Fuchs-Schule zeigten ihr Projekt DSCHUNGEL vor; die Deutsche Oper stellte ihr Jugendprogramm “Klassik is Cool” vor und die Fotoausstellung “VÄTER – SÖHNE” präsentierte die Ergebnisse eines Workshops mit Interviews und Fotos über die Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen. ARTOTHEK
Nachdem in den Jahren zuvor die Zusammenführung der Bestände erfolgte, wurde mit der Digitalisierung der Bestände begonnen. Aus personellen Gründen konnte mit dem Aufbau einer Datenbank noch nicht begonnen werden. Ausleihe in 2006 Ausgeliehene Bilder und Objekte in 2006: 2680 Werke Bestand in der Präsenzabteilung Bilder und Grafik 600 Werke Skulpturen und Objekte 80 Werke Kunstplakate 230 Werke Kunst für Kinder 40 Werke gesamt 950 Werke Theater Coupé
Neben den Veranstaltungen aus allen Sparten – Literatur, Musik, Kabarett, Liederabenden usw. wurde ein besonderes Theaterprogramm für Kinder und Jugendliche eingerichtet. Die Reihe startete mit einer Auftaktveranstaltung im Rundhof des Rathauses Wilmersdorf. Veranstaltungsstatistik 2006: Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche 62 Aufführungen Theater, Musical und Lesungen; 194 Aufführungen Probenstunden von freien Theatergruppen, Schauspiel und Sprechunterricht 200 Stunden Versammlungen von Vereinen oder Verbänden 26 Veranstaltungen Villa Oppenheim
Das Jahr 2006 war für die Villa Oppenheim – Galerie für Gegenwartskunst – von Kontinuität und Weiterentwicklung geprägt. Nach seinem erfolgreichen Start im Vorjahr konnte das Haus seinen Ruf als Ort interessanter Ausstellungen aktueller Kunst festigen. Das drückte sich auch in einer verstärkten Beachtung durch die Presse und stetig steigende Besucherzahlen aus, darunter auch vermehrt wichtige Vertreter des kulturellen Lebens in Berlin. Das Ausstellungsprofil, bestehend aus einer Mischung von Ausstellungen mit Arbeiten von in Berlin lebenden Künstlern und international tätigen Vertretern zeitgenössischer Kunst einerseits, sowie etablierten, erfolgreichen künstlerischen Positionen und jungen, am Anfang ihrer Karriere stehenden Künstlern andererseits, hat sich bewährt und wurde weiterentwickelt. Durch die Gegenüberstellung verschiedener Positionen entstehen spannungsreiche, interessante Ausstellungssituationen, z.B. zwischen dem in Berlin und Italien arbeitenden Konzeptkünstler Fritz Gilow und dem mexikanischen international erfolgreichen Fotografen Walter Reuter, oder der europaweit beachteten Dagmar Varady und dem jungen Berliner Fotografen Elmar Bambach, der in der Villa Oppenheim eine seiner ersten Ausstellungen überhaupt hatte. Walter Reuter Dieses Ausstellungskonzept bedarf der ständigen Aktualisierung und Nuancierung um spannungsreich zu bleiben. Wichtig ist dabei neben der Präsentation von wichtigen Positionen der Gegenwartskunst auch ein gelegentlicher Bezug auf die Klassiker, von denen die aktuellen Strömungen ausgegangen sind. Die Villa Oppenheim strebt an, international arbeitende Künstler möglichst als erste in Form einer Einzelausstellung in Berlin zu zeigen, wie etwa Max Wechsler oder Hervé Graumann und/oder Aspekte des jeweiligen Werkes vorzustellen, die bisher nicht im Mittelpunkt standen oder kaum bekannt waren. So wurden mit der Ausstellung “wild at heart” fünf junge weibliche Positionen der Leipziger Schule präsentiert, die bisher fast ausschließlich durch ihre männlichen Vertreter bekannt geworden ist. Im Jahr 2006 wurden in der Villa Oppenheim acht Ausstellungen und in der Kleinen Orangerie drei Ausstellungen gezeigt. Die wichtigste Präsentation war zweifellos “Unter der Oberfläche” mit Arbeiten des in Paris lebenden Berliners Max Wechsler. Nach seiner Flucht aus Deutschland 1939 war dies seine erste Einzelausstellung in Deutschland, ein für uns auch emotional sehr bewegendes Ereignis. Die Bedeutung dieser Ausstellung für Berlin wurde durch den Beitrag des Regierenden Bürgermeisters für den Katalog und die Eröffnung der Ausstellung durch den Chef der Senatskanzlei deutlich gemacht.
Weitere Höhepunkte waren die Ausstellung “Overwriting Reality” mit Arbeiten des Schweizer Künstlers Hervé Graumann, der ebenfalls seine Deutschlandpremiere in der Villa Oppenheim hatte, realisiert mit Hilfe der Stiftung Pro Helvetia, sowie “wild at heart” mit den fünf jungen Vertreterinnen der Leipziger Schule. Diese Präsentation fand bei Presse und Besuchern ein ganz besonders großes Echo.
Bei den in der Kleinen Orangerie gezeigten Ausstellungen ist “Hortus-Deliciarum-Pantheon”, ein großer Bildzyklus des niederländischen Künstlers Uwe Poth, besonders hervorzuheben. Dank des kongenialen Umgangs des Künstlers mit dem Ausstellungsraum hinterlies dieses riesige Tableau von Künstler- und Gelehrtenporträts einen tiefen Eindruck. Diese Ausstellung konnte nur Dank der großzügigen Unterstützung der Niederländischen Botschaft in Berlin realisiert werden. Das 2005 begonnene museumspädagogische Programm “Kunstwerkstätten” wurde weiterentwickelt und auf Grund des großen Interesses von Schulen und Kitas ausgeweitet. Es nahmen in diesem Jahr rund 1100 Kinder und Jugendliche zuzüglich der Begleitpersonen daran teil. Verschiedene Lesungen, Podiumsdiskussionen und Künstlergespräche ergänzten auch 2006 das Programm der Villa Oppenheim. Auch die Architekturführungen durch der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Regierungsgebäude und Botschaften wurden wegen der stetigen Nachfrage fortgeführt. Die Renovierungs- bzw. Instandsetzungsarbeiten des durch uns betreuten Atelierhauses Nonnendamm wurden in Zusammenarbeit mit der GSE fortgeführt. Wir haben mit den Vorbereitungsarbeiten für ein dringend benötigtes Kunstlager (Lagerfläche für die im Besitz von Künstlern befindlichen Arbeiten) in einem Teil des Erdgeschosses begonnen, die 2007 fortgeführt werden sollen. HEIMATMUSEUM CHARLOTTENBURG – WILMERSDORF - Museum für Stadtteilgeschichte und Archiv – Es ist vor allem ein Aspekt seiner Arbeit: der Bereich “Vernetzungen”, der das vergangene Jahr zu einem für das Heimatmuseum erfolgreichen gemacht hat. Eine Vorbereitungszeit von gerade einmal zwei Monaten genügte, um mit einer Ausstellung über “Tilla Durieux’ Jahre im Zagreber Exil” in den inhaltlich interessanten und öffentlichkeitswirksamen Austausch mit dem Musej Grada Zagreba (Stadtmuseum Zagreb) einzutreten. An der vom 28.1.-19.3.2006 gezeigten Schau, die über einen bislang wenig bekannten Teil aus der Biografie der namhaften deutschen Schauspielerin informierte und insofern ein attraktives Angebot auch bei der Langen Nacht der Museen darstellte, war die Akademie der Künste mit ihrem Archiv ebenfalls beteiligt.
Weihnachtsausstellung in Zagreb Eröffnung im Stadtmuseum
Zagreb
Die AG "Kindheit" im Heimatmuseum Kindheitsausstellung in Tulsa
Eine Fortsetzung der Kulturpartnerschaft mit den Eigenbetrieben Kaiserbäder Insel Usedom wird eine Weihnachtsausstellung des Heimatmuseums sein, die, von den Eigenbetrieben finanziert, im Dezember 2007 in Heringsdorf gezeigt werden wird. Im Gegenzug kann das Heimatmuseum mit der Förderung eigener Aktivitäten in Berlin rechnen. So wird es dank der Unterstützung aus Usedom ein besonderes Programm bei der kommenden Langen Nacht der Museen anbieten können, mit der die erfolgreiche Veranstaltung nach einer kleinen Pause im August 2007 fortgesetzt wird. Das Heimatmuseum wird mit einer Ausstellung und Modenschauen die nominierten Preisträger des Baltic Fashion Award vorstellen.
Im Jahr 2006 hat sich erneut gezeigt, dass bei Großereignissen wie der Fußballweltmeisterschaft eigene Angebote des Museums - etwa durch die Präsentation der Fußball-Ausstellung “Ballpassagen” - angesichts der Menge ähnlicher Veranstaltungen nur mäßig erfolgreich sind. Ungeahnt viel Resonanz dagegen findet nach wie vor die Sonderausstellung “100 Jahre Wilmersdorf”. Dass das Heimatmuseum seiner begrenzten Räumlichkeiten wegen nicht über ausreichend Platz für eine Dauerausstellung über den Bezirk verfügt, ist bedauerlich. Das Heimatmuseum wird, darin von Bezirksbürgermeisterin Thiemen unterstützt, weiterhin nach Lösungen für dieses Problem suchen. Nicht realisiert werden konnte ein an sich gut vorbereitetes Sonderprogramm für Schülerinnen und Schüler, mit dem das Heimatmuseum in Zusammenarbeit mit den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Stiftung Stadtmuseum Berlin auf gartenhistorische und ökologische Besonderheiten des Schlossparks hinweisen wollte. Trotz vereinter Bemühungen beider Einrichtungen fanden sich keine Interessenten. Es zeigt sich, dass Programme, sofern sie nicht eng auf den schulischen Lehrplan bezogen sind, kein Interesse bei Lehrerinnen und Lehrern finden. Vor allem aber benötigte das Heimatmuseum eigens für Schulklassen hergerichtete Räume, um auch bei schlechtem Wetter Alternativveranstaltungen anbieten zu können. Das Heimatmuseum wird versuchen, diesem Erfordernis in Zukunft durch die Verlagerung entsprechender Aktivitäten in das Baudenkmal in der Schustehrusstraße 13 Rechnung zu tragen; vorausgesetzt allerdings, dass das Landesdenkmalamt keine Einwände erhebt. Mit der Förderung der Arbeit der Freundeskreise Charlottenburger Tor und Schoeler-Schlösschen suchte das Heimatmuseum auch im letzten Jahr nicht nur dazu beizutragen, die Bedeutung dieser Baudenkmale in der Öffentlichkeit zu verdeutlichen, sondern auch stetig die eigene Klientel zu vergrößern. Wie in den vergangenen Jahren hat sich das Heimatmuseum bemüht, im Rekurs besonders auf Mittel des Bezirkskulturfonds auch seinerseits zur Förderung anderer kleinerer Kultureinrichtungen beizutragen. Es hat dafür beispielsweise nicht unerhebliche Mittel für eine Zusammenarbeit mit dem Puppentheater Berlin verwandt. Hier zu einer wirklich produktiven Zusammenarbeit zu gelangen, scheint jedoch schwierig. Jedenfalls fällt es dem Puppentheater schwer, sich mit seinen Bühnen auf die räumliche Gegebenheiten des Museums einzustellen. Zu einem erfreulichen Resultat hat dagegen die Kooperation mit den wichtigsten bibliophilen Vereinigungen Berlins geführt, denen das Heimatmuseum in seinen Räumen Möglichkeiten für die Durchführung von Veranstaltungen einräumt. Das Heimatmuseum sichert sich damit nicht nur kompetente Unterstützung bei eigenen Recherchen. Die bibliophilen Vereinigungen werden mit ihren kostbaren Sammlungen und ihren Aktivitäten auch einen wesentlichen Beitrag bei der kulturellen Nutzung des Schoeler-Schlösschens leisten. Schwerpunkt der Arbeit des Archivs des Heimatmuseums war und ist die Auswertung der im Berlin-Brandenburgischen Landeshauptarchiv gelagerten Akten der einstigen Oberfinanzdirektion. Das Resultat dieser Erhebung, eine für 2008 vorgesehene Ausstellung und Publikation, wird die Vorstellung einer Fülle gänzlich unbekannter Details aus der Lebenssituation einstiger jüdischer Bewohner des Kurfürstendamms und seiner Hausbesitzer sein. |
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