Drucksache - 0196/3
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Wir fragen das Bezirksamt:
Das Bezirksamt
beantwortet die o. a. Große Anfrage wie folgt: 1.
Unterstützt das Bezirksamt – wenngleich
formal nicht zuständig – die ”Deutsche Oper Berlin”
”moralisch” bei ihrem Bemühen, einen Semi-Stagione-Betrieb
abzuwehren und weiterhin als Repertoire-Oper existieren zu können, und kann das
Bezirksamt Beispiele für sein entsprechendes Engagement nennen? Das Bezirksamt unterstützt die Deutsche Oper Berlin selbstverständlich “moralisch” und darüber hinaus seit Jahren tatkräftig (siehe z.B. Beilage der Berliner Morgenpost vom 29.12.04) bei ihrem Bemühen, auch weiterhin ein kulturelles Angebot für die Bevölkerung, aber auch für die Gäste Berlins vorzuhalten. Gleichwohl hat sich das Bezirksamt in die Diskussion um einen Semi-Stagione- oder Repertoire-Betrieb nicht eingebracht, da diese fachlich fundiert und nicht von Laien geführt werden sollte. 2.
Welche Möglichkeiten sieht das Bezirksamt die
Öffentlichkeit und die ”zuständigen Stellen” darauf hinzuweisen, dass
die Charlottenburger Oper eine bürgerschaftliche Gründung der Stadt
Charlottenburg war und dass es für ganz Berlin von Vorteil ist, wenn dieses
Erbe auch in der wiedervereinigten Stadt gepflegt wird? Das Bezirksamt ist sich der Geschichte der Deutschen Oper Berlin durchaus bewusst, wie auch der Website des Bezirks entnommen werden kann. Das Bezirksamt bittet jedoch zu bedenken, dass die “Bürgeroper Charlottenburg” zwar auf bürgerschaftliches, finanzielles Engagement im Jahre 1912 zurückzuführen ist, die Stadt Berlin im Jahre 1925 das Opernhaus gleichwohl aus finanziellen Gründen übernehmen musste. Ein finanzielles Engagement der
Bürgerinnen und Bürger ist jedoch bei einem Jahresetat von zurzeit 108 Mio.
Euro für alle drei Opernhäuser der Stiftung Oper in Berlin in der
heutigen Zeit nicht mehr vor- und darstellbar. Unabhängig von der
Gründungsgeschichte ist das Bezirksamt jedoch der Auffassung, dass alle drei
Berliner Opernhäuser von Vorteil für unsere Stadt Berlin sind und die Deutsche
Oper Berlin insbesondere für unseren Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Dass
dies auch bei den “zuständigen Stellen” so gesehen wird, zeigt,
dass trotz der finanziellen Engpässe immer wieder versucht wird, alle drei
Opernhäuser zu erhalten und zu unterhalten. 3.
Weist das Bezirksamt die Öffentlichkeit und die
”zuständigen Stellen” darauf hin, dass die Charlottenburger Oper
vor und nach dem 2. Weltkrieg ein hohes künstlerisches Niveau entwickelt hatte,
so dass sie gemeinsam mit den beiden anderen Berliner Opernhäusern weithin
ausstrahlen konnte und dass es für ganz Berlin von Vorteil ist, wenn dieses
Erbe auch in der wiedervereinigten Stadt gewahrt wird? Das Bezirksamt ist der
Auffassung, dass die Deutsche Oper Berlin auch in der Jetztzeit ein hohes künstlerisches
Niveau hat – wie z.B. die Auflistung der bedeutenden Uraufführungen in
Wikipedia zeigt – und dass sie genauso wie die anderen Opernhäuser weit
über das Land und die Stadt Berlin hinausstrahlt. Diese Leuchttürme der
Hochkultur gilt es für unsere Stadt zu erhalten und für die zukünftigen
Generationen zu sichern. 4.
Was würde es für das
künstlerisch-wissenschaftliche Leben in Charlottenburg-Wilmersdorf und generell
für die Attraktivität des Bezirkes bedeuten, wenn die Deutsche Oper ihren
Repertoire-Charakter aufgeben müsste oder gar geschlossen würde? Eine Schließung der Deutschen Oper
Berlin wäre ein Armutszeugnis für die Kulturpolitik unserer Stadt und zumindest
derzeit ein für das Bezirksamt unvorstellbarer Vorgang. Hinsichtlich der
Aufgabe des Repertoire-Betriebes verweist das Bezirksamt (aktuell) auf die
Entscheidung des Stiftungsrates unter Vorsitz des Regierenden Bürgermeisters
Klaus Wowereit vom 14.02.2007, den Vorschlag des scheidenden Generaldirektors
Michael Schindhelm nicht aufzugreifen, das größte Opernhaus der Stadt in
einen Semi-Stagione-Betrieb umzuwandeln (Tagesspiegel vom 15.02.2007). 5.
Inwiefern stimmt sich das Bezirksamt in seinen
Bemühungen zur Stärkung der Deutschen Oper mit der Opernstiftung ab? Die Intendantin der
Deutschen Oper Berlin hat das Bezirksamt bisher nicht um Hilfe gerufen. Die
Absenkung der finanziellen Zuschüsse müsse aus Sicht des Bezirksamtes innerhalb
der Stiftung Oper in Berlin aufgefangen und gehändelt werden. Im Augenblick
sieht es das Bezirksamt nicht als opportun an, sich hier von außen
einzumischen. Monika Thiemen |
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