Drucksache - 0079/3
"Vergleichsstudie
des Finanzsenators" DS aus der
Sitzung der BVV am 14.12.2006 Sehr
geehrte Frau Vorsteherin! Die Große
Anfrage der FDP-Fraktion beantworte ich wie folgt: 1. Welche politische und fiskalische Bedeutung misst das Bezirksamt der vom Finanzsenator in Auftrag gegebenen Vergleichsstudie über Produkte der Berliner Bezirke und anderer deutschen Gemeinden zu? Die
Vergleichsstudie wurde vom Finanzsenator nicht in Auftrag gegeben, sondern von
einer Arbeitsgruppe der Senatsfinanzverwaltung selbst erstellt. Sie genügt
keinerlei wissenschaftlichen Ansprüchen. Sie verfolgt offensichtlich den Zweck,
den Einspardruck auf die Berliner Bezirke zu erhöhen und von den
Einsparpotentialen der Hauptverwaltung abzulenken. 2. Wie hat der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf in dieser abgeschnitten, und welche Schlüsse zieht das Bezirksamt hieraus? Leider kann
diese Frage nicht beantwortet werden, da in der Studie nicht die einzelnen
Bezirke, sondern die Gesamtheit der Berliner Bezirke mit einzelnen Städten
verglichen werden. Dieser auf Zahlen von 2003 basierende Städtevergleich hat
nichts mit dem parallel veröffentlichten Bezirksvergleich "Was kostet wo
wie viel?" von 2005 zu tun. Wir werden
selbstverständlich als Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf weiter an der
Optimierung unserer Leistung für die Bürgerinnen und Bürger arbeiten, wie wir
dies seit Jahren tun. Aber der Finanzsenator erleichtert diese Bemühungen
nicht, wenn er ohne unser Wissen und ohne unsere Mitwirkung Behauptungen über
die Bezirke in die Welt setzt, die absurd sind und die unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter demotivieren. 3. Warum
wurde die Berliner Hauptverwaltung nicht in die Vergleichsstudie einbezogen? Die
Vergleichsstudie enthält zwar auch einzelne Leistungen von Teilen der
Hauptverwaltung wie zum Beispiel die "Erteilung von allgemeinen
Fahrerlaubnissen", die Hauptverwaltung insgesamt wurde nicht einbezogen.
Wie bereits in Frage 1 beantwortet vermute ich, dass es darum ging, von den
Einsparpotentialen der Hauptverwaltung abzulenken. 4. Wie viele zu streichende Stellen entfielen nach der Studie auf Charlottenburg-Wilmersdorf? Die Studie
macht keine Aussagen zu den einzelnen Bezirken, sondern nur pauschal zu den
Berliner Bezirken insgesamt. Sie macht auch keine Aussagen zur Anzahl von
einzusparenden Stellen in einzelnen Leistungsbereichen, sondern will nach
Aussagen des Finanzsenators lediglich Anregungen dazu geben, wo solche
Einsparpotentiale zu finden seien. 5. Wo und in welcher Weise wird das Bezirksamt die Debatte über Folgen aus der genannten Studie führen? Wie Sie
wissen, habe ich sofort und unmittelbar öffentlich auf die Studie reagiert und
sie als "absurd" zurückgewiesen. Dies werde ich fortsetzen und
vertiefen, sowohl in der Öffentlichkeit, als auch im Rat der Bürgermeister und
gegenüber dem Senat. Aufgrund ihrer Unzulänglichkeiten lohnt die sogenannte
Studie eine solche Auseinandersetzung eigentlich nicht. Aber leider hat der
bewusst kalkulierte Knalleffekt für eine entsprechende Aufmerksamkeit gesorgt.
Ich hoffe, dass die pauschalen, falschen Zahlen und Behauptungen wieder durch
sachliche Argumente im Detail ersetzt werden. Die Berichterstattung der Medien
in Berlin in den vergangenen Tagen gibt Anlass zur Hoffnung darauf, dass dies
auch in der Öffentlichkeit geschieht. Problematischer
erscheint mir die Wirkung außerhalb Berlins: Den Interessen Berlins ist mit Knalleffekten
nicht gedient. Der Finanzsenator stellt die Bezirke als Verschwender dar, wohl
wissend, dass dies nicht stimmt. Die überregionalen Medien interessieren sich
leider mehr für die großen Sprüche des Senators als für die detaillierten
begründeten Einwände, die die Bezirke Berlins vorzubringen haben. Monika Thiemen |
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