Drucksache - 0014/3
Die BVV hat
in ihrer Sitzung am 14. Dezember 2006 beschlossen: Das BA wird gebeten, mit den
Akteuren aus Wirtschaft (einschl. Kultur- und Immobilienwirtschaft) und Wissenschaft in der
Region zwischen Hardenbergstraße und Pascalstraße
eine Arbeitsgruppe zu organisieren, um die Grundlagen zur Dynamisierung der
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik für ein
konzertiertes politisches Handeln und Investieren zu befördern. Das
Zusammenwirken von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltungen in einem
Moderationsprozess soll diese Region hin zu einem innerstädtischen
Wachstumsprojekt führen. Das Quartier soll systematisch zu einem wichtigen
Magneten für wissenschaftsnahe Ansiedlungen, Ausgründungen, weitere Institute,
private Ausbildungseinheiten und wissenschaftliche Schwerpunktbildungen
entwickelt werden. Der BVV ist bis zum 31. März 2007 zu berichten.Das Bezirksamt teilt hierzu folgendes mit: Die in dem ersten Zwischenbericht
angedachten Projekte konnten konkretisiert werden. Das Bezirksamt hat in
Zusammenarbeit mit der Adlershof Projekt GmbH (Tochtergesellschaft der WISTA
GmbH, Adlershof) ein Projekt entwickelt, das zur nachhaltigen Stärkung des
Wirtschafts- und Wissenschaftszentrums rund um den Ernst-Reuter-Platz führen
soll. Das Projekt mit dem Titel
“Nachhaltige Vitalisierung des kreativen Quartiers um den Campus
Berlin-Charlottenburg” wurde als Wirtschaftsdienliche Maßnahme bei der Senatsverwaltung
für Wirtschaft, Technologie und Frauen beantragt. Die Projektkosten von ca.
500.000 Euro werden, soweit eine endgültige Bewilligung erfolgt, im Rahmen des
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 250.000 Euro gefördert.
Die Kofinanzierung in Höhe von ebenfalls 250.000 Euro ist durch eine
verbindliche Zusage der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gesichert. Das
Projekt soll bis September 2010 beendet sein. Mit einer Entscheidung über eine
Finanzierung ist bis Ende des Jahres zu rechnen. Ziel des Konzeptes ist es, einen innerstädtischen Wachstumskern im kreativen Quartier rund um den Ernst-Reuter-Platz zu schaffen. Dieser definierte Stadtraum bildet die Grundlage für einen stark wachsenden, innerstädtischen Campus für hochwertige Aktivitäten, Ansiedlung für forschungsnahe und designbetonte Unternehmen, Institute, Ausgründungen, Weiterbildungsinstitute, Kultureinrichtungen und entsprechende Dienst-leistungsunternehmen. Das Projekt wird über einen moderierten “von unten nach oben” Planungsprozess gestartet, der die Interessenlage der wesentlichen Akteure in dieser komplexen Umgebung einarbeitet und so klassische Planungsinstrumente ergänzt. Insbesondere die bedeutsamen Akteure in dem Quartier aus Wissenschaft und Forschung (TU, UdK, Fraunhofer Institut), Industrie, Wirtschaftsunternehmen, Institutionen wie der IHK, Berlin Partner, Technologie Stiftung und wichtigen Immobilieneigentümern sollen durch eine Bündelung ihrer Interessen und eines zu schaffenden Netzwerkes motiviert werden, dem Campus neue Impulse zu geben. Folgende Phasen sind geplant: 1. Vorstudie/Projektkonzeption: ·
Vision/Zielbestimmung ·
Nutzung der Erkenntnisse aus dem Projekt ”Innovation
Habitat” ·
Einfügung in laufende Planungen der TU, des Projektes “City
West” ·
Analyse der anzutreffenden Bedingungen und der Gesamtsituation ·
Zeitplan, Schrittfolgen,
Risikoanalyse ·
Finanzierung und
Ko-Finanzierung ·
Gewinnende Präsentation, Vorteilsargumente für alle Partizipanten Ergebnis: Einwerben der Zustimmung der Präsidenten von UdK und TU, der Zustimmung des Lenkungskreises für Bezirkliche Bündnisse, Abstimmung mit dem Vorgehen zum Masterplan TU bzw. Uni Campus von TU und UdK, Abstimmung des Kooperationsabkommens, Priorisierung der lokalen Ko-Finanzierung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwickung, Einwerben der ideellen Unterstützung von Berlin Partner, TSB und ORCO. Diese Phase ist mit der Antragstellung
abgeschlossen. 2. Erarbeitung Entwicklungsplanung
Aus dem Projekt “Innovation Habitat” werden
folgende Akteure als bestimmend angesehen: ·
Wissenschaft und Ausbildung (TU, UdK, HHI, IPK, PTB, OTA,.. ) ·
Immobilieninvestoren (ORCO, MRAG, IVG, Pepper, Eigentümer IBM-Hochhaus u.a.) ·
relevante Unternehmen mit Beziehungen zu Wissenschaft, Design und
Ausbildung (GEDAS, TELES, WOM, TELEKOM, Lufthansa Systems etc. ) ·
Bezirk, Senat, IHK, Berlin Partner, TSB etc. Die Mitwirkung dieser Partner muss sicher
gestellt werden. Im Projekt “Innovation Habitat” wurde bereits Interesse
für den Nutzen einer konzertierten Entwicklung bei den wesentlichen
“Akteuren” geweckt. Weitere aktive Teilhabe kann erwartet werden
von ORCO, W.O.M., T-LAB, dem Bezirksamt und wichtigen Vertretern der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Partner und der IHK. Die Basis
für das weitere Vorgehen wird durch die Kartierung der Interessen, Planungen
und Vorhaben der Protagonisten je Gruppe geschaffen: ·
Sichtung der erzielten Ergebnisse des “Innovation
Habitat”-Projektes, der bestehenden Planungen der TU und UdK, des
Bezirks, des City-West-Projektes, etc. ·
vertiefende Einzelgespräche mit den wichtigsten Akteuren (s.o.) mit dem Ziel: -
Erfassung und Skizzierung (Kartierung) der Planungen, -
Anforderungen für weiteres Wachstum, -
Wünsche der “Player” an das Projekt – in
strukturierter Form Diese Gespräche (50 – 60) sind auf
hochrangiger Ebene zu führen, um neben der Faktenlage auch Intentionen und
Optionen zu erfassen, die für die Entwicklung dieses Stadtraums wichtig sind.
Auch sollte zum Thema gemacht werden, ob das Mitwirkungsinteresse intensiv ist
und eine Sponsorenrolle für den weiteren Prozess in Frage kommt. Die
Dokumentation muss dabei sorgfältig sein, da sie Grundlage der anschließenden
Synthesephase ist. Auf der Basis der Gespräche werden in dieser
Phase die möglichen Handlungsoptionen und Hypothesen für Gestaltungsprojekte
zur Weiterentwicklung dieses Stadtraums zusammengetragen. Die Optionen für eine
geeignete “Kümmerstruktur” für das Projekt werden erarbeitet. Eine
Aufbereitung für ein Thesenpapier, graphische Illustration und eine gute
Dokumentation schließt diese Phase ab. Das Thesenpapier sollte ebenfalls erste
Planungsansätze für konkrete Aktionen enthalten. Ein Workshop mit interessierten Vertretern der 4
Akteure-Gruppen wird konzipiert und vorbereitet. Die Ergebnisse der
“Kartierung” und der nachfolgenden Analysen werden in Form von
Handlungsoptionen und Projekten präsentierbar aufbereitet. Dabei wird die
Struktur so gewählt, dass eine konsensfähige Gesamtsicht möglich wird und
Prioritäten sichtbar werden. Die Vorschläge für Projekte können u.a.
Kultureinrichtungen, Schulen, Sportvereine an den Stadtraum einbeziehen In der Diskussion werden Einwände und
Ergänzungen erfasst und möglichst zum Konsens geführt. Soweit möglich werden
Prioritäten abgestimmt. Die erforderliche Projektstruktur wird vorgeschlagen
und diskutiert. Der erforderliche Finanzrahmen für die
“Kümmerer”- Struktur” wird präsentiert und diskutiert. Eine
Mitwirkung und Mitfinanzierung für spätere Zeitpunkte - jenseits dieses Projektes
- werden eingeworben. Am Ende dieser Phase wird die Entscheidung über
die erforderlichen Ressourcen je
Projektvorhaben getroffen werden. Es wird auch über Art und Umfang der
benötigen Ressourcen der drei Projektinitiatoren entschieden werden. Vor
bindenden Festlegungen über insbesondere andauernde Einbindung von Kapazitäten
der Adlershof Projekt GmbH, ist der Aufsichtsrat der Muttergesellschaft, die
WISTA-MANAGEMENT GmbH zu befragen. Ergebnis: ·
Gewinnung der Partner mit festen Committments (z.B.
Projektvertrag), ·
Bestimmung der Zeit- und Ressourcenpläne zur Durchführung der
Aktivitäten, ·
Festlegung der Struktur des Gesamtprojekts mit konkreten
Handlungsempfehlungen ·
Regelung der Kooperation und der Vermarktung ·
Vorschlag eines Wirtschaftsplans ·
Entscheidung über den Fortgang des Projektes ·
öffentliche Präsentation der Ergebnisse 3. Umsetzung erster Pilot-Maßnahmen
In der Pilot-Phase bestehen derzeit
folgende Schwerpunkte: Kommunikation/Marketing ·
Kommunikation nach innen (z.B. Kick-Off-Veranstaltung, Maßnahmen
zu Beförderung der Standortidentität, Beteiligung der Öffentlichkeit) ·
Kommunikation nach außen (z.B. Pressearbeit,
zielgruppen-spezifische Standortkonferenz, laufende Ausstellung mit
Workshop-Charakter, Show Cases) ·
Marketing-Konzept und Kampagne (Teilnahme an einer ersten Messe -
ExpoReal, Einbindung in die Vertriebsstrukturen des Landes wie Berlin Partner
GmbH, Invest-in-Germany) ·
Aufbau bzw. Einbindung der Netzwerk- und Kommunikationsplattform Projektrealisierung erster Projektansätze (Liste
von noch nicht weiter analysierten und priorisierten Ideen): ·
Einrichtung “Help Desk”, Anlaufstelle für Interessen ·
Kooperationsvereinbarungen mit Vermittlern, Beratern, Verbänden,
etc. ·
Gemeinsamer Flyer der Immobilienwirtschaft in diesem Stadtraum ·
Initiierung einer VIP-Tour für Forschungsvorstände von
Großunternehmen in diesem Stadtraum ·
Organisation von Standortort-Terminen mit hochrangigen
Entscheidern forschungs- und designintensiver Unternehmen ·
Gewinnung der Immobilienwirtschaft für die Bereitstellung von
mietvertraglich hochflexiblen Flächen für Gründer, Organisation der Betreiberschaft ·
Inszenierung des gesamten Projektes im Straßenraum ·
Leit- und Informationssystem mit Info-Point, ·
“Gedankengänge durch den Stadtraum mit attraktiver
Durchwegung ·
Klären der rechtlichen Bedingungen, erforderlichenfalls Initiieren
von B-Plänen ·
Moderation der großräumigen Planungskonzepte für die Besiedlung,
ggf. Anstoßen von B-Plänen ·
Integration des Ernst-Reuter-Platz in den Campus ·
Schaffung einer Durchwegung des Campus ·
Initiative studentisches Wohnen am Campus ·
Schaffung eines Berliner Start-Up-Zentrums als
Kristallisationspunkt aller Gründungsaktivitäten unter Einbeziehung der
vorhandenen Strukturen ·
Schaffung eines Transfer-Zentrums für Ansiedlung von Unternehmen,
die mit TU, UdK, HHI, IPK kooperieren ·
Interinstitut für interdisziplinäre Designaufgaben Im Rahmen des EU-Projektes “Innovation Circus”, gefördert aus dem 6. Forschungsrahmenprogramm, hat sich Berlin als teilnehmende Stadt - unter der Federführung der UdK - für die Untersuchung eines stadträumlichen Milieus entschieden. Der Projekttitel lautet “Innovation Habitat”. Es galt, die Voraussetzungen für innovatives
Milieu an dem Beispiel des kreativen Quartiers um den Campus Charlottenburg
zu versehen, zu illustrieren und deutlich zu machen. Neben der UdK als
Projektführer nahmen die TU, der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, die Senatsverwaltung
für Wirtschaft, die Immobiliengesellschaft ORCO und die WISTA MANAGEMENT GMBH
teil. Wichtigster Teil des Projektes war es, deutlich zu machen, welche Innovationskraft in diesem Stadtraum bereits ihre Wirkung entfaltet und welche Faktoren und Gemeinsamkeiten innovatives Handeln hervorbringen. Die Auftaktveranstaltung fand im Oktober 2007
statt. Die Dokumentation hierzu ist in Arbeit. Am 1. März 2008 fand ein
Workshop statt, der die Ergebnisse darstellte und Schlussfolgerungen
skizzierte. In einer größeren europäischen Konferenz “Innovation in
Europe” wurde im April das Gesamtprojekt einschließlich der Ergebnisse
der europäischen Partner Kopenhagen, Milano und Riga präsentiert. Um die Ergebnisse des Innovation
Habitat Projektes in der öffentlichen Wahrnehmung und bei den beteiligten
Akteuren nachhaltig zu festigen, ist das Bezirksamt überzeugt mit dem jetzt
vorgestellten Projekt einen wichtigen Beitrag geleistet zu haben. Ziel bleibt
die nachhaltige Stärkung des Quartiers in der City-West Das Bezirksamt bittet, den Beschluss
als erledigt zu betrachten. Monika Thiemen Marc Schulte Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat |
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