Auszug - Grüne Welle der Vernunft
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BV Kohler begründet, dass fließender Verkehr viele Vorteile hätte. Buslinien würden regelmäßig zu spät kommen, weil der fließende Verkehr unterbrochen sei. Er regt an, vermehrt Pilotprojekte zu starten.
Der Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Verkehr empfiehlt der BVV;
Die BVV möge beschließen:
Der Antrag wird abgelehnt.
Ursprungstext: Das Bezirksamt wird beauftragt, sich beim Senat dafür einzusetzen, dass technische Lösungen zur verkehrsabhängigen Steuerung in Anwendung zu bringen, die darauf abzielen, einen stabileren Verkehrsablauf, eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und den Abbau von Wartezeiten an Lichtsignalanlagen zu erreichen. Sollte sich der Senat bei der Umsetzung dafür entscheiden, die Neuerungen im Rahmen von Pilotprojekten zu testen, so soll sich das Bezirksamt für eine solche Testphase bewerben.
Der BVV ist bis zum 31. Oktober 2024 zu berichten.
Begründung: Bei dem Vorhaben sind alle Verkehrsarten im Oberflächenverkehr zu berücksichtigen, der motorisierte Individualverkehr, Straßenbahn und Bus, der Fahrrad- sowie der Fußgängerverkehr. Alle genannten Verkehrsarten haben unterschiedliche Anforderungen, müssen aber im Stadtverkehr gemeinsam betrachtet werden.
Berlin war im 20. Jahrhundert Schrittmacher bei der Einführung innovativer Verkehrstechnik, dies auch unterstützt durch die hier angesiedelten Unternehmen der Elektrotechnik. Heute gewinnt man den Eindruck, dass unsere Stadt bei innovativen Ideen und Entwicklungen im Verkehrsbereich in der Entwicklung, aber auch im Anwendungsbereich hinterherhinkt.
Ein Großteil der heute existierenden Lichtsignalanlagen lassen eine dem Bedarf angepasste Steuerung zu, wurden aber teilweise in der Vergangenheit wieder abgestellt. Auch Zusatzsignalisierungen wie Geschwindigkeitsangaben für Auto-und Radfahrer sind hier zu prüfen. Zusatzinformationen für Fußgänger blieben in der Testphase stecken. In anderen Kommunen werden zwischenzeitlich Lösungen getestet, Informationen an Kraftfahrzeuge zu senden, die es Fahrzeugführern und Radfahrern ermöglichen, ihre Geschwindigkeit so anzupassen, dass ein gleichmäßiger Verkehrsablauf möglich wird. Ebenso gibt es bereits technische Lösungen, die den Verkehrsteilnehmern per App oder Integration im Navigationssystem Informationen über eine „grüne Welle“ auf ihrem Weg ermöglichen.
Pilotprojekte in Hannover, Darmstadt, Stuttgart, Wien und Newcastle zeigen, dass durch gleichmäßigere Geschwindigkeiten der CO2-Ausstoß gesenkt, der Benzinverbrauch gemindert und die Verkehrssicherheit erhöht werden kann. Informationsweitergaben in Echtzeit an Auto- und Radfahrer ermöglichen es diesen, iIhren Weg besser zu gestalten und ggf. Umstiegsszenarien frühzeitig zu erkennen.
Der Antrag zielt darauf ab, dass deutliche Anstrengungen unternommen werden, die durch Stau- und Wartezeiten an lichtsignalisierten Knoten angehäuften Zeitverluste für alle Verkehrsteilnehmer zu reduzieren. Insbesondere für den Wirtschaftsverkehr und somit für den hier ansässigen Mittelstand stellt die tendenziell sinkende Reisegeschwindigkeit in unserer Stadt ein massives wirtschaftliches Risiko dar.
Autofahrer sind genervt, Fahrgäste von Bus und Straßenbahn sind betroffen, die Kosten für die BVG durch Wartezeiten an Knotenpunkten steigen und eben auch Fahrradfahrer und Fußgänger, die entweder an zu langen Rotphasen warten oder zu kurzen Grünphasen „rennen“ müssen.
Tendenziell sind dadurch auch zunehmend Rotlichtverstöße festzustellen, die die Verkehrssicherheit reduzieren und im schlimmsten Fall Unfälle provozieren.
Berlin war Schrittmacher innovativer Verkehrstechnik und muss den Anspruch haben, dieses wieder zu werden.
Abstimmungsergebnis:
dafür: 1 dagegen: 13 Enthaltung: 1 |
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