Auszug - Themenschwerpunkt Wasser: Grunewald-Seenkette und die Kleingewässer II. Ordnung in der Zuständigkeit des Bezirks. Welche Überlegungen wurden für die Ausschreibung “Blaue Perlen” angestellt?   

 
 
25. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Grünflächen, Natur- und Klimaschutz
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Grünflächen, Natur- und Klimaschutz Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 11.04.2024 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Gertrud-Bäumer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll

BzStR Schruoffeneger leitet den Vortrag von Dr. Menz mit einem Vorwort ein. Der Umgang mit Gewässern sei ein Problem, da der Bezirk r kleine Gesser zuständig sei, es aber keine gesonderte Finanzierung gebe. Die Bedarfe würden über die Wohnflächenfinanzierung gespeist. In z.B. Reinickendorf sei das wenig problematisch, in Charlottenburg-Wilmersdorf, mit der Grunewaldseenkette, hingegen schon. Daher will das Bezirksamt mit einer eigenen Produktbeschreibung an die Senatsverwaltung herantreten. Unser Bezirk habe aber gerade ein eigenes Produkt r die Bezirksgärtnerei erhalten, für das andere Bezirke mit aufkommen. Daher gebe es die Befürchtung, dass ein weiteres Produkt für die Kleingewässer auf wenig Gegenliebe aus den anderen Bezirken stößt. Vom Problem der aufwendigen Kleingewässer seien nur drei oder vier Bezirke betroffen.

Graf zu Lynar gt hinzu, dass Stadtrand-Bezirke weniger Wasserqualitätsprobleme tten, da die Frischwasserspeisung besser sei, die Gewässer also am Anfang der Sauerstoffkette sind. Treptow-Köpenick ist sehr wasserreich, dabei handele es sich aber um Gewässer erster Ordnung, die nicht in die Zuständigkeit der Bezirke fielen.

BzStR Schruoffeneger sagt, dass aufgrund der fehlenden Finanzierung in den letzten Jahren aktiv Drittmittel-Akquise betrieben wurde. Dies koste viele Personalstunden, da Antge und Verwendungsnachweise geschrieben werden müssten. Es sei ein strukturelles Problem, wobei der Bezirk CW durch seine Gewässerstruktur in besonderem Maße benachteiligt sei. Der Amtsleitung der Senatsverwaltung sei das Problem geschrieben worden.

Graf zu Lynar stellt den Referenten Dr. Menz vor. Seit Februar 2024 sei er kommissarischer Gruppenleiter im Bereich Gewässer- und Bodenschutz. Heute werde ein nur schmaler und kompakter Ausschnitt der Thematik vorgestellt.

Dr. Menz beginnt den “Impulsvortrag: Grunewaldseenkette und Kleingewässerkonzept”

Die Vortragsfolien sind dem Protokoll angehängt.

Fokus = Grunewaldseenkette. Blaue Perlen = Kleingewässerkonzept des Senats mit Kompen­sationsmaßnahmen für Bezirke, Gewässer in CW haben es nicht in die Auswahl geschafft. Daher besonderer Handlungsbedarf bei Kleinstgewässern in CW.

Vorstellung der Gewässerarten im Bezirk:

-          23 stehende Gewässer 2. Ordnung in CW (Zuständigkeit Bezirk), davon die meisten Gewässer mit über 1 ha Fläche

-          Fließgewässer 1. Ordnung (Havel, Spree, Kanäle) (Zuständigkeit Senat)

-          Fließgewässer 2. Ordnung, teilweise verrohrt, Verbindungsfunktion (Zuständigkeit Senat)

-          Grunewaldseenkette durch Überleitungen verbunden mit dem Wannsee,

-          Herausforderung bezüglich der Zuständigkeiten, Entnahme von Wasser, Absprache der Akteure, langsame Prozesse

-          Kanalisation: Mischsystem (Innenstadtbereich) und Trennsystem (Randbereiche)

-          Regenwasserkanalisation (Trennsystem) ist immer angeschlossen an eine Vorflut (Oberflächengewässer), in CW v.A. an die Grunewaldseenkette. Die Straßen­ent­sserung erfolgt also in Oberflächengewässer, was deren Verschmutzung bedeutet.

Vorstellung Grunewaldseenkette

Herausforderungen:

-          Starke Verschmutzung, Fischsterben nach Starkregen durch Einleitung der Straßenabwässer: Besonders betroffen sind der Hubertussee und der Fennsee

-          der Hubertussee hat das größte Einflussgebiet von Abwässern

-          der Fennsee hat den geringsten Zulauf von Frischwasser, was zu Fischsterben, Fäulnis etc.hrt

sungen:

-          Abkopplung der Regenwasserkanalisation

-          Erhöhung der Überleitungsmengen von Wannsee in die kleinen Seen

-          Vorreinigung der Straßenabwässer

Herausforderungen der Umsetzung:

-          Zuständigkeiten, Mittelbereitstellung

-          Laufende Maßnahmen: Nitrateinbringung Fennsee, Entwicklung urbanes Wassermanagementsystem am Beispiel Grundwaldseenkette

-          Begleitende Gewässer- und Sedimentuntersuchungen

-          Geplante Projekte: Umbau und Ertüchtigung des Forckenbeckbeckens, kleinräumige Abwasserbehandlungsanlagen, Fehleinleitungen aus privaten Haushalten stoppen

Vorstellung Entwicklungskonzept Kleingewässer, Untersuchungen wurden beauftragt und bereits begonnen, Ergebnisse bis Ende 2024:

-          Untersuchung von 5 Kleingewässern

-          Bilanzierung des Wasserhaushalts

-          Ermittlung des Gewässerzustands

-          Konzepterstellung zur nachhaltigen Entwicklung

-          Einzelfallentscheidung bzgl. der Finanzierung

BV Centgraf ist über das Entwicklungskonzept der Kleingewässer erfreut und mutmaßt positive Auswirkungen hinsichtlich des Amphibienbestands.

BzStR Schruoffeneger weist auf den angespannten Finanzhaushalt des Senats und des Bezirks hin. Die Debatte sei daher, was gesetzliche Pflichtaufgaben und was freiwillige Aufgaben seien. Obwohl 80% der Ausgaben für Klimaangelegenheiten freiwillige Aufgaben seien, sei CW hier finanziell gut ausgestattet. Gutachten seien die Grundlage für die Förderanträge, um die wichtigen flexiblen Drittmittel zu erhalten.

BV Kaufmann fragt nach dem Zeitaufwand, um mit dem Senat zu kommunizieren, da die Zuständigkeiten oftmals unklar seien (Fließgewässer erster oder zweiter Ordnung). Zudem fragt er, wie die Ertüchtigung des Forckenbeckbeckens konkret aussehen würde.

BV Schöne fragt, ob sich das Rückhaltebecken Halensee auf die Grunewaldseenkette auswirke (Nein, nur auf den Halensee). Zudem fragt er, ob der Sausuhlensee nur durch Grundwasser gespeist werde?

BV Kuhnert fragt, ob es für das Rückhaltebecken Forckenbeckstraße konkrete Pläne gebe und wie mit den starken Verschmutzungen umgegangen werde, z.B. durch eine gemeinsame Reinigung mit den Wasserbetrieben. Bzgl. des Fennseeschte er wissen, wie lange die Nitrateinleitung dauere.

BV Pönack fragt, ob der Brixplatz und der Ruhwaldteich komplett abgekoppelt seien und ob man dem entgegenwirken könne. Er fragt außerdem, wie realistisch das in der VzK angesprochene Potenzial für die neue Schaffung von neuen Kleinstgewässern im Bezirk sei.

BV Görlitz fragt, ob die Fontänen, z.B. am Schäfersee, einen ökologischen Nutzen tten.

Antwortrunde

Dr. Menz antwortet bzgl. der Zuständigkeiten mit dem Beispiel eines Wehrs am Schiff­fahrtskanal. Die Maßnahmen müssten vom Senat durchgeführt werden, vom Umweltamt aber geplant und Fördermittel akquiriert werden und dies unter Genehmigung und Zustimmung des Wasserschifffahrtsamts. Lange Planungsprozesse seien dadurch vorprogrammiert.

Zu den Fragen bzgl. der Kleinstgewässer sagt er, dass größere Gewässer immer hydraulisch mit dem Grundwasser verbunden seien. Nach hohen Niederschlägen seien der Grund­wasserspiegel und die Gewässerpegel derzeit recht hoch. Kleinstgewässer seiennstliche Gewässer, tten eine abgedichtete Sohle und könnten kein Grundwasser beziehen. Zur Sanierung wurden einige Kleinstgewässer ausgewählt, um verschiedene Maßnahmen zu erproben. Der Sausuhlensee sei grundwassergespeist.

Zur Nitrateinführung in den Fennsee seien auf dem Gelände der Schule Container mit Nitratlösung aufgestellt worden. Das Gewässer werde automatisch überwacht und je nach Werten werden Nitrat und Sauerstoff eingespült. Für die nächsten 2-3 Jahre nne damit auf eine Verschlechterung der Werte reagiert werden. Davon nne aber nur der Ostteil des Sees profitieren.

r das Strandbad Halensee wurde ein Pächter gefunden und es solle zum 01.05. eröffnet werden.

Bzgl. der Maßnahmen am Forckenbeckbecken gebe es einen Sanierungsstau. Die Einrichtung eines Retentionsbodenfiltersre mit einer naturnahen Ufergestaltung am nachhaltigsten. Die Idee einer Überbauung sse noch geprüft werden. Die Wasserbetriebe und das Umweltamt seien dagegen, die letzte Entscheidung stehe aber noch aus.

Fontänen dienten der Sauerstoffanreicherung, es gebe aber andere Systeme, die effektiver seien.

Fehleinleitungen, z.B. aus privaten Haushalten, seien schwierig zu finden, es gebe r Kanäle aber Kamerawagen sowie Sensoren.

 

 
 

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