Auszug - Vorstellung der sozialen Arbeit durch den Leiter der Suppenküche St. Marien, Dirk Rüdiger Schumann.  

 
 
11. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Soziales Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 26.01.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Kath. Kirchengemeinde Maria unter dem Kreuz
Ort: Bergheimer Str. 1, 14197 Berlin
Zusatz: Suppenküche St. Marien. Großer Pfarrsaal. Das Pfarrgebäude befindet sich gegenüber der Rückseite der Kirche St. Marien.
 
Wortprotokoll
Beschluss

Die Vorsitzende bedankt sich für die Möglichkeit, die Sitzung des Ausschusses für Soziales in der Suppenküche St. Marien durchzuführen und bittet Herrn Schumann, Leiter der Suppenküche, um die Vorstellung seiner sozialen Arbeit.

 

Herr Schumann, Leiter der Suppenküche, berichtet, dass die Essenausgabe an 4 Tagen die Woche, ganzjährig durch ehrenamtliche Unterstützung erfolge. Im Winter werden 50 bis 60 Portionen und im Sommer ca. 80 Portionen ausgegeben. 10 bis 20 Prozent der Kundinnen und Kunden seien obdachlos, die Anderen seien Empfänger von Bürgergeld oder Grundsicherung. Es gebe einen hohen Frauenanteil. Die Kundinnen und Kunden kämen überwiegend aus den angrenzenden Kiezen. Die Altersarmut nehme zu. Es gehe nicht nur um eine warme Mahlzeit, sondern auch um einen sozialen Treffpunkt, da die Kundinnen und Kunden keine Mittel für den Besuch, zum Beispiel eines Cafés, zur Verfügung haben. Durch die Inflation käme es ab der Mitte des Monats zur erhöhten Nachfrage nach Obst und Gemüse. Die Sachspenden seien zurückgegangen. Das Bezirksamt trage im Rahmen der Kältehilfe 30 Prozent der Kosten. Eine weitere Finanzierungsquelle seien Spenden. Jährlich entstehe eine Deckungslücke von circa 25.000 Euro.

 

Bürgerdeputierter Eurskens fragt, wie die Öffnungszeiten der Suppenküche seien und wie viele Ehrenamtliche tätig seien?

 

Herr Schumann informiert, dass die Essenausgabe von 12 bis 13:30 Uhr stattfände. Es seien 30 Ehrenamtliche und 1 Person einer Maßnahme des Jobcenters im Schichtsystem von 7:00 bis 16:00 Uhr tätig.

 

Bezirksstadtrat (BzStR) Herz erklärt, dass der Bezirk nur im Rahmen der Kältehilfe mit Stiftungsmitteln unterstützen könne. Das Essen werde mit 6 Euro pro Portion abgerechnet. Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales wurde angefragt, ob die Mittel aus dem Netzwerk der Wärme verstetigt werden könnten, um auch in den übrigen Jahreszeiten Angebote zu unterbreiten.

 

BV Tesch fragt, wie viel Geld die Ehrenamtlichen erhalten?

 

Herr Schumann berichtet, dass eine Aufwandsentschädigung von 10 Euro pro Tag gezahlt werde.

 

BV Stückler fragt, ob Kinder unter den Gästen seien?

 

Herr Schumann verneint, für die Kinder sei die Arche zuständig. Da es viele Kundinnen und Kunden mit psychischen Problemen gebe, wäre ein Angebot für Kinder nicht möglich. Zudem fehle ihm die pädagogische Ausbildung für derartige Tätigkeitsfelder, er sei der einzige hauptamtliche Mitarbeiter der Suppenküche.

 

BV Kraus fragt, wie die Ehrenamtlichen gefunden werden?

 

Herr Schumann berichtet, dass sich die soziale Arbeit im Kiez über die Jahre rumgesprochen habe und es inzwischen Wartelisten gebe.

 

BV Hansen fragt, ob die psychisch auffälligen Gäste in eine entsprechende Hilfe vermittelt werden?

 

Herr Schumann verneint, dazu bliebe keine Zeit. Inzwischen werden auch Gäste ohne berufliche Perspektive aggressiver. Zudem misstrauten die meisten Gäste staatlichen Institutionen und ggf. anderen sozialen Trägern, die entsprechende Hilfe anbieten.


 

 
 

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