Auszug - Blühstreifen und Blühflächen – das Wildbienenprojekt erweitern  

BD Dr. Mayer schmückt aus, dass wunderschöne Blühstreifen großflächig in anderen Städten in Baden-Württemberg oder Holland zu finden seien und dass sie es für wichtig halte, im Sinne der Insekten- und Vogelvielfalt auch im Bezirk größere Flächen mit Blühpflanzen anzulegen. Ein positiver Nebeneffekt sei außerdem, dass diese Flächen nur noch zwei Mal im Jahr gemäht werden müssten.

BV Kaufmann möchte dem Antrag beitreten und wünscht sich, einen Evaluationsauftrag zu ergänzen. BD Dr. Stock fügt hinzu, dass die Blühstreifen von der Wildtierstiftung ins Leben gerufen und mittlerweile in vielen Bezirken Umsetzung finden würden. Eine Evaluierung sei wichtig, um die Flächen bestmöglich zu pflegen.

BzStR Schruoffeneger erklärt, dass das Projekt der Deutschen Wildtierstiftung 2017 zusammen mit dem Bezirk Mitte begonnen wurde. Die wissenschaftliche Auswertung der Pflegemaßnahmen und Flächenqualitäten werde bereits gemacht. Die Deutsche Wildtierstiftung befasse sich gezielt mit dem räumlichen Umfeld der Vegetationsflächen, um herauszufinden, wo sich Wildbienen und andere Bestäuber am besten ansiedeln. Die Evaluierung könne nach Abschluss dem Ausschuss vorgelegt werden.

BV Pönack schlägt vor, Vertreter der Wildtierstiftung in den Ausschuss einzuladen. Er finde es spannend, das Thema auszuweiten. BV Becker legt nahe, auch eine Evaluation unter den Bürger*innen vorzunehmen, um zu erfahren, wie diese die Vegetationsflächen in verschiedenen Wuchsstadien wahrnehmen.

BzStR Schruoffeneger berichtet, dass aus vergleichbaren Projekten bekannt sei, dass der Ärger zur ästhetischen Anmutung (die Flächen seien „ungepflegt“, „verkommen“) vor allem in den ersten zwei Jahren auftauche und auch hier viele Beschwerden eingetroffen wären. Die Empörung sei aber inzwischen zunehmend einem besseren Verständnis gewichen. Er könne jedoch nicht sagen, ob dies an einer gewachsenen Akzeptanz für die Blühstreifen oder an einer Überlagerung durch das zunehmen­de Abfallproblem in Folge der Corona-Pandemie liege.

BD Dr. Mayer wendet ein, dass es ihr um einen Erziehungseffekt gehe und der ästhetische Effekt zweitrangig wäre. BV Seyfert fragt, ob auch entsprechende Informationstafeln angedacht seien. Damit könne man das Verständnis heben. 

BzStR Schruoffeneger antwortet, dass die 13 Flächen, die als Blühstreifen angelegt wurden, auch ausgeschildert worden seien.

Abstimmungsergebnis

Zustimmung: 13  Ablehnung: 0   Enthaltung: 0

Die Dringlichkeit wird erteilt.

Beitritt: CDU-Fraktion, SPD-Fraktion

Der Ausschuss für Umwelt, Grünflächen, Natur- und Klimaschutz

empfiehlt der BVV,

die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird aufgefordert, über das bereits angeschobene, jetzt bis 2023 verlängerte Berliner Wildbienenprojekt hinaus Flächen- bzw. Standortvorschläge für die Einrichtung von weiteren Blühstreifen und Blühflächen auszuweisen und umzusetzen.

Bei der Anlage von Blühstreifen und -flächen ist auf eine Artenzusammenstellung zu achten, die den örtlichen Standortverhältnissen angepasst ist und insbesondere für Wildbienen und Schmetterlinge, aber auch anderen Insekten Nahrung bietet. Bei der Aussaat ist auf die Verwendung von Saatgut in Bio-Qualität zu achten.

Eine ggf. erforderliche Mahd soll so terminiert werden, dass die Samenbildung und eine selbstständige Vermehrung ermöglicht wird.

Außerdem wird das Bezirksamt gebeten, dem Umweltausschuss eine Evaluation des bisherigen Wildbienenprojekts der Deutschen Wildtierstiftung vorzulegen. Aus der Evaluation soll hervorgehen, welche Flächen im Sinne des Projektes ausgewiesen und hergerichtet wurden, wie die der Blumenbestand und der Bienenbestand sich dort entwickelt hat. Aus der Evaluation sollen Handlungsoptionen für die Fortführung des Projektes abgeleitet werden.

Das Bezirksamt wird des Weiteren gebeten, Möglichkeiten zu unterbreiten, in welcher Form sich Anwohner*innen, Gewerbetreibende und Sponsor*innen an der Umsetzung von Bepflanzungsmaßnahmen auf den qualifizierten Flächen beteiligen können.

Die für diese Aufgaben zuständigen Mitarbeiter*innen des Straßen- und Grünflächenamtes sollen Fortbildungsmaßnahmen für eine bestäuberfreundliche Praxis nutzen können.

Der BVV ist bis zum 31.12.2022 zu berichten.

Ursprungstext:

Das Bezirksamt wird aufgefordert, über das bereits angeschobene, jetzt bis 2023 verlängerte Berliner Wildbienenprojekt hinaus Flächen- bzw. Standortvorschläge für die Einrichtung von weiteren Blühstreifen und Blühflächen auszuweisen und umzusetzen.

Bei der Anlage von Blühstreifen und -flächen ist auf eine Artenzusammenstellung zu achten, die den örtlichen Standortverhältnissen angepasst ist und insbesondere für Wildbienen und Schmetterlinge, aber auch anderen Insekten Nahrung bietet. Bei der Aussaat ist auf die Verwendung von Saatgut in Bio-Qualität zu achten.

Eine ggf. erforderliche Mahd soll so terminiert werden, dass die Samenbildung und eine selbstständige Vermehrung ermöglicht wird.

Das Bezirksamt wird des Weiteren gebeten, Möglichkeiten zu unterbreiten, in welcher Form sich Anwohner*innen, Gewerbetreibende und Sponsor*innen an der Umsetzung von Bepflanzungsmaßnahmen auf den qualifizierten Flächen beteiligen können.

Die für diese Aufgaben zuständigen Mitarbeiter*innen des Straßen- und Grünflächenamtes sollen Fortbildungsmaßnahmen für eine bestäuberfreundliche Praxis nutzen können.

Der BVV ist bis zum 31.12.2022 zu berichten.

Abstimmungsergebnis:

dafür: einstimmig dagegen:          Enthaltung: