Auszug - Mitteilungen der und Fragen an die Verwaltung  

 
 
4. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Gesundheit Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Di, 26.04.2022 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Beschluss


BzStR Wagner informiert:

 

Die Meldungen von positiven Testungen auf Covid 19 gehen weiterhin in hohen Mengen im Gesundheitsamt ein. Da wir dazu übergegangen sind, keine Kontaktpersonen mehr anzurufen, sondern die positiv Getesteten zu bitten die Kontakte selbst zu informieren, sind wir in der Lage, die PCR-Befunde weiterhin tagesaktuell an das LAGeSo zu melden.

Auf Nachfrage von BV Deißler berichtet BzStR Wagner, dass ein Genesenenstatus nur mit verifizierten PCR-Test erfolgen kann. Der Schwerpunkt in der Recherche und Beratung bleibt weiterhin bei den vulnerablen Gruppen. Vermutlich werden die Fälle nach dem Ende der Ferien bei den Kindern wieder ansteigen, da die dreimalig wöchentliche Schultestung erhalten bleibt.

Auf Nachfrage von BV Sell zu Testungen an Schulen informiert Frau Dr. Wischnewski, dass nach ihren derzeitigen Informationen die Testungen an Schulen zeitnah zurückgezogen werden sollen. Auf Nachfrage von BD Schmidt zum Impfzentrum Messe (ICC) teilt Frau Dr. Wischnewski mit, dass nach ihrer Kenntnis das Impfzentrum weiterhin bestehen bleiben soll.

 

Meldung zu den Ukraine Flüchtlingen: Derzeit ist auf dem Messegelände keine dauerhafte Unterbringung; es wird nur eine Notübernachtung angeboten, wenn das Gelände am ehemaligen Flughafen Tegel überläuft. Zurzeit ist die Messe im „Ruhemodus“.

Zuzugsuntersuchungen bei Kindern sind bereits angelaufen, hier wird bei Bedarf der Impfschutz gegen Masern und anderen impfpräventablen Erkrankungen aufgefrischt. Covid-Impfungen werden nicht durchgeführt. Diese Zuzugsuntersuchung ist ein „Muss“, um Kita und Schule besuchen zu dürfen.

 

BzStR Wagner informiert, dass die Firma Cisco Systems für die gezielte medizinische Versorgung von Flüchtlingen drei „Medi-Busse“ zur Verfügung stellt. Die Busse sind komplett mit einem digitalen Dolmetsch-System ausgerüstet. Geplant ist der Einsatz je eines Busses in Hamburg und Köln. Bereits seit heute wird ein Bus in Charlottenburg-Wilmersdorf eingesetzt. Der Bus fährt mit dem Schwerpunkt Impfen verschiedene Standorte im Bezirk an und steht dem Bezirk noch eine längere Zeit zur Verfügung. Auf Nachfrage von BV Schuchert informiert BzStR Wagner, dass nichtversicherte Personen, die ärztliche Leistungen benötigen, die nicht vom Medi-Bus angeboten werden, durch ehrenamtlich tätige Ärzte oder durch das Gesundheitsamt betreut werden können. Zum Sachstand der Impfung von Kindern berichtet BzStR Wagner, dass diese durch den Medi-Bus und durch die Zuzugsuntersuchungen gewährleistet sind. Frau Dr. Wischnewski ergänzt, dass der Impfstatus sehr unterschiedlich ist. Sehr zum Vorteil ist da der im Medi-Bus angebotenen Dolmetscherdienst. Hier können die mitgeführten kyrillischen Dokumente schnell übersetzt werden und fehlende Impfungen nachgeholt werden. BV Sell fragt, ob dem Land Berlin der Medi-Bus angeboten worden ist. BzStR Wagner informiert, dass Cisco-Systems angefragt haben, so dass, wenn das Land Berlin gewollt hätte, der Bus auch woanders hätte stehen können.

 

Weiter teilt BzStR Wagner mit, dass die Einschuluntersuchungen in vollem Gange sind und das Gesundheitsamt wird voraussichtlich die Einschulungsuntersuchungen alle vor Schulbeginn abgeschlossen haben.

 

BzStR Wagner informiert, dass SenWGPG den Gesundheits-und Sozialstrukturatlas Berlin 2022 veröffentlicht hat. Er verdeutlicht Unterschiede in der gesundheitlichen und sozialstrukturellen Lage in den Sozialräumen Berlins (Datenstand: 2019). Die Ergebnisse für Charlottenburg-Wilmersdorf lassen sich wie folgt zusammenfassen:

 

  • Im Vergleich aller Bezirke zeigt Charlottenburg-Wilmersdorf (CW) eine überdurchschnittliche gesundheitliche Lage und Sozialstruktur (3. Bezirksrang)
    • Im Subindex Erwerbsleben belegt CW Rang 3 – Indikatoren des Erwerbslebens haben sich insgesamt seit 2013 positiv entwickelt
    • Im Subindex Soziale Lage belegt CW Rang 4 – seit 2013 ist u.a. der Anteil der Grundsicherungsempfänger*innen im Alter und die Armutsrisikoquote gestiegen
    • Im Subindex Gesundheit belegt CW Rang 2 – CW zeigt von allen Bezirken mit 82,4 Jahren die höchste Lebenserwartung
  • Auf PLR-Ebene (PLR=Planungsraum) besteht eine heterogene Belastungsstruktur: ungünstige Ergebnisse bestehen für die nordöstlichen Planungsräume Paul-Hertz-Siedlung, Jungfernheide und Schlossgarten. Mehr als die Hälfte der Planungsräume zeigt im Vergleich zu 2013 eine Rangverbesserung auf; 16 eine Rangverschlechterung

 

Weiter hat SenSBW hat das Monitoring Soziale Stadtentwicklung (MSS) 2021 veröffentlicht.

Der Gesamtindex Soziale Ungleichheit betrachtet die Indikatoren Arbeitslosigkeit (nach SGB II), Transferbezug der Nichtarbeitslosen (nach SGB II und SGB XII) und Kinderarmut (SGBII-Bezug unter 15-Jährige) hinsichtlich des aktuellen Status und der Entwicklung in 2019 und 2020 (Karte anbei). Die Ergebnisse für Charlottenburg-Wilmersdorf lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Insgesamt zeigt der Bezirk für alle drei Indikatoren im berlinweiten Vergleich der Planungsräume (PLR) im Mittel überdurchschnittliche Werte.
  • Für den Großteil der PLR liegt der Gesamtindex Soziale Ungleichheit bei mittlerem Status und stabiler Dynamik (2+/-). Eine negative Entwicklung bei mittlerem Status (2-) zeigen einige PLR in Westend und Wilmersdorf.
  • In Charlottenburg-Nord gilt die Paul-Hertz-Siedlung weiterhin als Gebiet mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf (4+/-).  Der neue PLR Jungfernheide/Plötzensee wird nicht mehr als solches klassifiziert- bedingt durch einen Rückgang der Kinderarmut und des Anteils an nichtarbeitslosen Empfänger*innen von Transferleistungen (2+).
  • Effekte der Corona-Pandemie zeigen sich im gestiegenen Anteil der Arbeitslosen für fast alle PLR.

 

Quellen:

Der Gesundheits- und Sozialstrukturatlas Berlin 2022

 

https://www.berlin.de/sen/wgpg/service/presse/2022/pressemitteilung.1199238.php

 

 

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2021

 

https://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/pressebox/archiv_volltext.shtml?arch_2204/nachricht7275.html

 

Auf Nachfrage von BD Schmidt zur Schlosspark-Klinik informiert Herr Deter, dass derzeit keine besonderen Vorkommnisse dort bekannt sind. Der Stellvertretende Vorsitzende macht nochmals auf die Möglichkeit der vor- Ort-Tagung des Gesundheitsausschusses aufmerksam. BzStR Wagner bestätigt die unterschiedlichen Möglichkeiten (z.B. Rheuma-Liga) und weist darauf hin, dass Vorschläge der Verwaltung mit Kontaktdaten der Ausschussvorsitzenden zugeleitet worden sind. Herr Deter informiert in diesem Zusammenhang auf den am 22.06.2022 in der Villa Höhne stattfindenden Versorgungsfachtag, an dem sowohl die Bodelschwingh-Klinik als auch die Schlosspark-Klinik teilnehmen werden.

 

 
 

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