Auszug - Vorstellung Bauvorhaben Wilmersdorfer Str. 82/83; Adenauer Platz  

 
 
3. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 09.03.2022 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:07 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BVV-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

BV Fenske begrüßt Herr Becker (Architekt) und Herrn Eckel (Koordinator des Bauvorhabens). Er übergibt das Wort an BzStR Schmitz-Grethlein.

BzStR Schmitz-Grethlein bittet Frau Giehler (FB Stadt L) Ihre Präsentation zum Bauvorhaben Wilmersdorfer Straße 82/83, Adenauer Platz vorzustellen.

Frau Giehler sagt, dass im Jahre 2010 r die Wilmersdorfer Str. ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst wurde. Im Jahre 2013 war dieser Bebauungsplan im Baukollegium. Es gab dazu verschiedene Entwürfe. Anschließend ruhte das Bebauungsplanverfahren. 2019 gab es neue Planungen der Bauherrin. Den Entwurf erstellte das Büro von Eike Becker. Das Planungsziel waren sowohl Büroume als auch normale Wohnungen. 2019 kam es gemeinsam mit dem Panorama Hotel zugleich auch zu einem Gutachterverfahren, welches letztendlich abgebrochen wurde, da die Eigentümer des Panorama Hotels eine andere Vorstellung hatten. 2020 stellte Herr Eike Becker auch die Planung dem Ausschuss für Stadtentwicklung vor. Das Bezirksamt legte zugleich auch den Wunsch vor, dass Grundstück in der Wilmersdorfer Straße nicht allein zu betrachten, sondern den Adenauerplatz miteinzubeziehen. Die Verwaltung hat auch eine Untersuchung zur Veränderung der Verkehrsführung rund um die Wilmersdorfer Straße beauftragt und diese im Ausschuss im Frühjahr 2021 vorgestellt. Auf Basis der Untersuchung hat die Verwaltung im Sommer 2021 eine städtebauliche Variantenuntersuchung beauftragt. Im Herbst 2021 wurde auf Basis dieser in kooperativen Gesprächen mit der Bauherrin eine Weiterentwicklung einer Variante angenommen. Es wird in der Präsentation auf den Adenauerplatz eingegangen. Die Platzfläche ist durch Gastronomie belebt, aber die Platzform stellt eine Restfläche dar. Insgesamt werden drei Varianten (A, B und C) vorstellt. Vorzugsvariante ist Variante C. Die Vorteile dieser Variante sind der Flächengewinn für die Wilmersdorfer Straße 82/83. Der Flächengewinn kann als finanzielle Unterstützung für den Straßenbau genutzt werden. Dadurch vergrößert sich auch die Fläche des Adenauerplatzes, zugleich erhöht sich auch die Wahrnehmbarkeit.

BV Fenske bedankt sich bei Frau Giehler für Ihre Präsentation. Er erteilt Herrn Becker (Architekt) das Wort.

Herr Becker (Architekt) beginnt mit seiner Präsentation zur Wilmersdorfer Straße. Er stellt die GfP-Studie (Gesellschaft für Planung) vor. Diese Studienvariante hat mehrere Vorteile. Ein Vorteil ist, dass die Bebauung aus der Wilmersdorfer Straße weiter runtergezogen wird. Es entsteht dabei auch eine neue Platzkante, sodass der Adenauerplatz in seiner Fläche größer wird. Aktuell beläuft sich die Grundstücksfläche zwischen Lewishamstraße und Wilmersdorfer Straße auf 2565 m², die Erweiterungsfläche (mit neuer Platzkante) beläuft sich auf zusätzliche 284 m². Die Höhe des neuen Gebäudes wird die Höhe des Panorama-Hotels nicht überschreiten. Im Rahmen des Bebauungsplans wurde sich auch intensiv mit den Kriterien der „Charta City West“ auseinandergesetzt: von den 79 Punkten der Charta wurden 66 bislang erfüllt.

BV Fenske bedankt sich bei Herrn Becker für seine Präsentation.

BD Dr. Lautsch ist erfreut, dass es eine Weiterentwicklung des Projektes gibt und vor allem, dass die „Charta City West“ miteinbezogen wurde. Er macht den Vorschlag, das Erdgeschoss bzw. das 1.OG als Sockelgeschoss zu gestalten, weil seiner Ansicht nach die Proportionen zwischen der Dachkante der Hauptfassade und des Sockels des Gebäudes damit besser zur Geltung kommen.

BV Spielberg bedankt sich auch noch mal bei Herrn Becker für die Präsentation. Die GFZ von 5,68 findet sie bedenklich. Daraus ergibt sich die Frage, ob der Wohnanteil wirklich so gelungen ist, wie es BV Dr. Lautsch bereits anführte. Sie fragt, ob es nicht eine Möglichkeit gebe, den Wohnanteil zu erhöhen.

Herr Becker teilt BV Spielberg mit, dass das nördliche Areal der Lewishamstraße durchaus noch als Wohnareal gestaltet werden könnte.

BV Centgraf teilt mit, dass Sie die Aufteilung des Bauvorhabens gut findet. Sie möchte allerdings noch Informationen zum Technikgeschoss, zur Photovoltaik und zum Fassadengrün haben.

 

BV Heyne findet auch, dass die Präsentation von Herrn Becker eine städtebaulich überzeugende Lösung bietet, da so der Platz eine Kante bekommt. Diese wurde oft in anderen Präsentationen vermisst. Zum hohen GFZ-Einwand von BV Spielberg merkt er an, dass die GFZ zwar hoch sei, diese sich aber kaum von der GFZ etwa in Berlin-Kreuzberg unterscheide.

 

BV Kaufmann interessiert die Frage der Finanzierung. Das Bauvorhaben wird u.a. durch russische Investoren finanziert und deshalb sei zu wissen, ob die EU-Sanktionen das Bauvorhaben gefährden nnte.

Herr Becker antwortet auf die Fragen. Zur Photovoltaik-Frage von BV Centgraf sagt er, dass diese ab 01.01.2023r jedes zu errichtende Gebäude verpflichtend sei. Alle Gebäude, die in diesem Bauvorhaben realisiert werden, haben Photovoltaik-Technik mit dabei. Das Fassadengrün wurde auf den Innenhofbereich konzentriert.

BV Brzezinski chte von Frau Giehler wissen, warum in der Lewishamstraße nicht weitere Wohnhäuser entstehen können, anstatt diese auf die Wilmersdorfer Straße zu konzentrieren.

 

BD Schmitt chte von Herrn Becker Informationen zur Anzahl von Wohnraum bzw. auch zur Fläche von Wohnraum haben. Seine nächste Frage an Herrn Becker ist, ob er eine der verschiedenen Varianten, die Frau Giehler vorgestellt hatte, im Detail ausgearbeitet hat. Hintergrund der Frage ist, ob die Höhe der Baukörper Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Adenauerplatzes hat. Die Höhe des Baukörpers erscheint ihm kontraproduktiv.

 

BV Chenchte wissen, was der planungsrechtliche Hintergrund des Vorhabens ist. Die Frage zielt darauf ab, ob dieser Entwurf ein B-Plan-Verfahren benötigt. Des Weiteren möchte er wissen, was im FNP vorgesehen ist.

 

Frau Giehler teilt mit, dass die städtebaulichen Varianten von Bezirksamtsseite beauftragt worden seien. Erst als die drei Varianten feststanden, ist man wieder an die Vorhabensträgerin herangetreten. Sie teilt BV Brzezinski mit, dass es aktuell aufgrund der Lärmbelastungen schwierig sei, direkt an der Lewishamstraße weitere Wohnbereiche zu schaffen.

 

Herr Beckerhrt aus, dass im Rahmen von Zuzug von neuen Bewohner*innen, die Verdichtung der Stadt, und damit auch von höheren Wohngebäuden, neu beantwortet werden muss. Er findet, dass sich die Bauhöhe von insgesamt 13 Geschossen im Rahmen hält und das diese im Vorhaben gut ausgestaltet sei.

 

BV Kuhnert ist der Ansicht, dass man ohne Probleme hätte 1-2 Stockwerke höher bauen können. Das wäre zum Einen gut für die Wohnbebauung gewesen, zum Anderen muss man sich darüber im Klaren sein, dass dann an anderer Stelle eine Grünfläche vernichtet wird.

 

BV Gusy sagt, dass Herr Becker die Frage von BD Schmitt (Stichwort: Beschäftigung mit den Vorschlagsvarianten von der Stadtplanung) nicht beantwortet hat und zugleich auch auf die Frage der Parzellenstruktur (auch von BD Schmitt gestellt) nicht eingegangen ist. Er bittet darum, dass alle Unterlagen zu diesem Bauvorhaben zeitnahe zur Verfügung gestellt werden.

 

BD Szelag chte maßgeblich die Wohnraumfrage von Herrn Becker beantwortet wissen. Zugleich betont er, dass Herr Becker in seiner Präsentation gesagt hat, dass er sich mit der Höhenentwicklung des Bauvorhabens intensiv beschäftigt hat. Im Zuge dessen möchte er detaillierte Ausführungen von Herrn Becker hören, damit glaubhaft wird, ob er sich auch wirklich mit der Bauhöhe beschäftigt hat. Seine letzte Frage geht an die Verwaltung. Er möchte wissen, ob dieses Vorhaben noch einmal im Verkehrsausschuss besprochen werden wird.

 

Herr Becker antwortet BD Szelag. Er sagt, dass er sich mit der Parzellierung beschäftigt hat und dass diese in Teilen im Bauvorhaben berücksichtigt wurde. Zur Höhenfrage von BD Szelag sagt er, dass lange vor diesem Bauvorhaben der Standort als Hochhaus-Standort vorgesehen wurde. Dies ist auch anhand der Entwürfe von anderen Architekten erkennbar.

 

BV Fenske übergibt das Wort an Herrn Eckel (Koordinator des Bauvorhabens), der die Finanzierungfrage erläutert.

Herr Eckel (Investorenvertreter) beantwortet die Fragen zur Finanzierung und teilt mit, dass vor Kurzem ein Schreiben verfasst wurde und dieses den Ausschussmitgliedern mittlerweile zugegangen sein sste. In diesem Schreiben wird erläutert, dass die Banken einen Nachweis erbringen werden müssen und dass Informationen aus dem Transparenzregister eingeholt werden müssen. Falls noch weitere Fragen vorhanden sind, solle man sich direkt an Herrn Eckel wenden. Aktuell bestehe kein Verdacht, dass inkriminierte Gelder im Spiel sind.

 

BzStR Schmitz-Grethlein ist mit den Präsentationen und Erläuterungen soweit zufrieden. Er teilt die weiteren Schritte mit. Die nächsten Schritte wären eine Verkehrsumlegungsuntersuchung einzuleiten, die Grundstückserwerbs-Frage sowie die Sondernutzung für Straßenland zu klären, ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren einzuleiten sowie eine architektonische Qualifizierung vorzunehmen. Im Rahmen des Bauvorhabens möchte man das Baukollegium des Senats (Ansprechpartner: Senatsbaudirektorin Frau Kahlfeldt) miteinbinden.

 

BV Heyne hat eine Frage an BzStR Schmitz-Grethlein. Das Verfahren findet auf Bezirksebene statt, er wundere sich deshalb, warum der BzStR ein Baukollegium des Senats miteinbinden möchte.

 

BzStR Schmitz-Grethlein stimmt dem Einwand zu, allerdings lt er es für sinnvoll den Senat miteinzubeziehen, da man sich insbesondere was das Hochhaus-Leitbild betrifft, in einer Grauzone befindet.

 


 

 
 

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