Auszug - Integrationskurse in Zeiten von Corona M.I.Q. - Bildung GmbH/M.I.Q.-Sozialstation gGmbH  

 
 
42. Öffentliche Sitzung des Integrationsausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Integrationsausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 16.06.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Zoom-Meeting
Ort:
 
Beschluss


Fr. Hansen begrüßt Fr. Afshar, Hrn. Langguth und Hrn. Graf von M.I.Q.

 

Fr. Afshar stellt die Arbeit von M.I.Q. vor. Sie berichtet, dass sie seit 2010 im Pangea-Haus arbeiten und dass sie Integrationsträger des BAMF sowie ein Weiterbildungsträger sind. Sie bieten verschiedene Integrationskurse an: Eltern-, Alphabetisierungs-, Weiterbildungs-, Sprach- und Orientierungskurse. M.I.Q. ermöglicht bzw. erleichtert insbesondere Familien mit Kleinkindern ohne Betreuungsangebot den Besuch eines Integrationskurses und zielt auf die Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen durch Qualifikation. Ihr Schwerpunkt liegt darin, auf die einzelnen Teilnehmer*innen gezielt einzugehen, sie zu stärken und sie nach Abschluss des Kurses mit vereinten Kräften bei der Arbeitssuche individuell zu unterstützen. Bedingt durch die Ferienzeiten, haben die Eltern durch die Sprachkurse bzw. Weiterbildung bei M.I.Q. die Möglichkeit, sich für Bildung und Familie gleichermaßen einzusetzen.

M.I.Q.-Bildung ist zertifiziert nach AZAV und somit berechtigt Weiterbildungen nach dem SGB III durchzuführen. Die Sozialstation ist eine interkulturelle Familienberatung mit Unterstützung.

Fr. Afshar fährt fort, dass im Jahr 2020 die Coronapandemie begann. Da für die Teilnehmenden nur Präsenzkurse angeboten und keine Onlinekurse wurden auf Grund der notwendigen persönlichen Unterstützung, ging die Zahl der Teilnehmenden stark zurück. Analphabeten und alleinerziehende Mütter konnten somit nicht mehr in den Kursen Deutsch lernen. Ab 2021 konnten wieder einige Kurse und seit Juni wieder alle Kurse in Präsenz angeboten werden. Vor der Coronaschließung besuchten täglich ca. 200 Erwachsene die Kurse.

 

Hr. Langguth stellt die aktuellen Integrationskurse in Zeiten von Corona vor. Das Projekt „Passgenaue Besetzung Willkommenslotsen“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Es handelt sich um ein Projekt der Handwerkskammer in Berlin, die sich an Menschen richtet, die sich in einer handwerklichen Ausbildung befinden oder demnächst anstreben. Sie informieren über die rechtlichen Rahmenbedingungen, beraten Interessenten mit Fluchthintergrund zu Bildungsmöglichkeiten im Handwerk und vermitteln in Ausbildung und Beschäftigung.

Jede*r Zugewanderte, die/der seit 2005 nach Deutschland zugezogen ist, hat die Berechtigung einen Integrationskurs zu besuchen. Die Jobcenter und Arbeitsagenturen sind auch über die Einschränkungen der Kurse informiert, müssen aber weiterhin ihre Kund*innen bedienen und ihnen Kurse anbieten. Die Durchführung von Sprach- und Integrationskursen bei M.I.Q. ist seit April 2021 unter Berücksichtigung des Infektionsschutzgesetzes möglich. Es gibt einen Wechselunterricht in Präsenz mit maximal der Hälfte der Teilnehmenden, höchstens 12. Der Mindestabstand von 1,5 Meter muss eingehalten werden. Seitens des IfSG besteht keine Testpflicht, jedoch hat der Träger eine Testangebotspflicht. Des Weiteren gibt es Pilotkurse. Das Ziel dieser Kurse ist eine stärkere Ausrichtung an die konkreten sprachlichen Förderbedarfe der Auszubildenden, um einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss zu unterstützen. Eine Sprachbedarfserhebung sollte in Bezug auf die Ausbildungsinhalte erfolgen. Eine Pilotierung ist in den dualen Ausbildungsberufen denkbar in der Altenpflege bzw. allgemeinen Pflegeberufen. Vorrangig sollen Konzepte erstellt werden in Berufsbildern mit besonders hohem Teilnehmerbedarf.

 

Hr. Graf ergänzt, dass insbesondere für Migrant*innen eine Sozialstation ins Leben gerufen wurde. Diese beinhaltet eine unterstützende Sozialarbeit wie Integrationskurse, eine kultursensible Erziehung von Kindern in Migrantenfamilien, Hilfen für alleinstehende Mütter und Väter, aber auch für Familien mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung. Die Werte in der Gesellschaft, wie z.B. Identität, Heimat, Religion, Gleichberechtigung in der Familie, Kinderrechte und die Funktionen des Jugendamtes und Schulwesen, bildungsorientierte Beratungen sowie kultursensible Beratung über Sexualität und Sucht (Drogen), sollen übermittelt werden. Er fährt fort, dass für Menschen mit Flucht-, Kriegs- und Traumaerfahrungen eine schnelle und stabile Integration mit psychosozialer Hilfe angeboten wird.

 

Hr. Naumann bedankt sich und drückt seine Wertschätzung für die wichtige, umfangreiche Arbeit im Bereich der Integration durch M.I.Q. aus.

 

 
 

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