Auszug - Vorstellung der Planungen für den Else – Ury - Campus am Bahnhof Grunewald (15 Minuten Vorstellung, Fragen und Diskussion 20 Minuten)  

 
 
100. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 17.03.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Zoom-Meeting
Ort:
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Kotowski (von der Moses Mendelsohn Stiftung) stellt das Konzept vor.

Die Idee sei, in der Nachbarschaft des Mahnmals Gleis 17 einen Ort zu schaffen, an dem sich zukünftige Generationen mit der Thematik auseinandersetzten sollen. Die Geschichte des Ortes sei nicht unmittelbar erschließbar.

Alle Studierendenhäuser sollen nach jüdischen Personen benannt werden. Das Dokumentationszentrum was geplant ist, solle die Deportationen von ganz Berlin dokumentieren. Der Ort solle gleichzeitig auch ein Ort des Zusammenkommens sein. Etwa die Hälfte aller Studierender, die dort wohnen werden, seien ausländische Studierende. Das Projekt sei ein Pilotprojekt, aber sie sei überzeugt davon, dass es ein guter Weg sein könne.

 

Herr Bode zeigt eine Ansicht von Gleis 17.

 

Frau Kotowski erklärt die Ansichten. Die Dreieckplatzierung der Gebäude solle an den Davidstern erinnern. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte sei ein immerwährender Prozess. Deswegen gebe es eine Dauerausstellung zur Geschichte des Gleis 17. Auch werde es Veranstaltungen, Workshops und Vorträge geben.

 

BzStR Schruoffeneger erklärt, warum die Diskussion stattfindet. Wohnungsbauprojekte an diesem Ort seien früher immer abgelehnt worden, weil sie zu nah an dem Mahnmal geplant worden seien. Dieses Projekt arbeite mit dem Mahnmal und sei deswegen gut. Da es ein Einverständnis der jüdischen Community gegeben habe und die Sichtachsen nicht verstellt seien passe es an den Ort. Er betont, dass es ganz wichtig sei zu wissen, dass dieses Projekt kein Tüffner für andere Bebauungen sei.

 

Herr Bode stellt die „Facs & Figures“ vor. Es solle nur ein kleiner Teil bebaut werden.

Das gesamte Areal werde autofrei gehalten. 4825qm sollen bebaut werden und das Gebäude werde dreigegliedert. Der Boden am Projektstandort sei überwiegend „Steppenlandschaft“ und sehr trocken.

 

Herr Böhnke (Architekt), erklärt das Projekt. Es gebe drei Baukörper. Der zum Mahnmal nächste, enthalte die Ausstellungsfläche. Es gibt eine extrovertierte Seite und eine introvertierte Seite. Es soll eine öffentliche Durchwegung ohne Zäune geben, sowie viele Fahrradplätze und barrierefreie Apartments. Die Hälfte davon sei rollstuhlgerecht. Bei der Fassade könne man mit Holz und Cortenstahl arbeiten. Der Stahl sei eine Anlehnung an die Gleisanlagen und das Holz stehe für Vergänglichkeit, was sich mit der Zeit verändere, aber dennoch sehr haltbar sei.

 

BV Bolsch beunruhigt die öffentliche Durchwegung. Da der Antisemitismus in der Gesellschaft zugenommen hat. Er erkundigt sich nach der Sicherheit.

 

BV Wieland bedankt sich bei den Vortragenden. Sie findet besonders spannend, dass umlichkeiten zur Gedenkung geschaffen würden. Sie erkundigt sich wie es rechtlich verhindert werden könne, dass daneben eine andere Bebauung stattfinden könne. Aerdem erkundigt sie sich, welche Studierenden dort wohnen werden.

 

BV Tillinger erkundigt sich auch, wie verhindert werden könne, dass dort nicht noch eine zusätzliche Wohnbebauung stattfinden könne. Er merkt an, dass der Hauptzugang zu dem Projekt an dem Mahnmal vorbei ginge und deswegen Unruhe durch die Durchwegung zustande komme. Auch interessiert ihn, wie mit dem Biotop umgegangen werde.

 

BV Brzezinski findet den Entwurf sehr gelungen. Seine Frage geht an das Bezirksamt. Es interessiert ihn, ob das Baugrundstück noch gewidmete Bahnbetriebsfläche sei und wie mit dem Emissionsschutz umgegangen werde.

 

Herr Bode beantwortet die Fragen. Es werde Personal geben, was für die Sicherheit zuständig sei. Bei anderen Häusern habe es nie Probleme mit der Sicherheit gegeben. Das es eine weitere Bebauung gebe,nne verhindert werden, indem es im B-Plan festgesetzt werde. Aus baurechtlicher Sicht sei ausgeschlossen, dass dort noch weitere Wohnungen gebaut werden können.

 

BzStR Schruoffeneger wirft ein, dass im städtebaulichen Vertrag festgeschrieben werde, dass es nicht veräert werden könne.

 

Herr Bode antwortet auf die Frage, dass sich der Campus mit der Geschichte auseinandersetzte. Mit Lärmemissionen sei dort nicht zu rechnen. Er sehe es eher als bewegend und nicht störend.

 

Frau Kotowski ergänzt, es solle kein Lehrbetrieb stattfinden.

Die Studierenden seien von den Berlinern und Potsdamer Unis. Es solle ein Bewusstsein für diesen Ort geschaffen werden. Auf dem Außengelände solle auch an jene erinnert werden, die geholfen haben.

 

Herr Bode äert sich zu der Biotopthematik. Sämtliche ume sollen bestehen bleiben. Es werden Flächen versigelt, aber die bestehende Rasenfläche solle biologisch aufgewertet werden. Mit dem Umweltamt solle diskutiert werden ob dort Magerrasen geschaffen werden könne. Auf die Frage von BV Brzezinski antwortet er, dass es sich bei dem Grundstück nicht um gewidmetes Bahngelände handelt.

 

Herr Kölling meint, wichtig seien die Festsetzungen im B-Plan. Es solle ein Umweltbericht und eine Umweltbilanzierung geben. Damit würden alle Voraussetzungen erfüllt werden.

 

Herr Bode bestätig, dass Wohnen an dieser Stelleglich sei. 50% der Fenster sollen Hamburger Fenster“ werden. Die Lärmemissionen seien dort nicht zu hoch.

 

BV Bolsch setzt voraus, dass die jüdische Gemeinde keine Einwände gegen das Projekt hat und bedankt sich im Namen der AfD-Fraktion.

 

BV Dr. Timper nscht sich, dass „die Weite“ erhalten bleibe, die man im Moment habe, wenn man am Gleis steht. Sie erkundigt sich, wie die Studierenden ausgewählt werden, die sich mit dem Thema beschäftigen wollen.

 

BV Gusy findet auch, dass die Weite erhalten bleiben soll. Er erkundigt sich, ob es eine soziale Mischung bei den Wohnungen gebe.

 

BV Heyne bedankt sich im Namen er FDP-Fraktion. Er findet das Projekt sehr gelungen.

 

Frau Kotowski antwortet, dass Studierende aller Hochschuleinrichtungen dort wohnen werden. Bedingung werde sein, dass sie sich des Ortes bewusst seien. Sie ssten, wenn sie dort wohnen auch an Veranstaltungen teilnehmen. Es werde eine Ausstellungsfläche geben, ein mobiles Klassenzimmer und Ziel sei es mit Schulen zu kooperieren. Der öffentliche Raum sei durch Studierende betreut. Diese übernehmen die Führungen und informieren die Besucher*innen über die Ausstellungen. Die Stiftung plane Stipendien auszuschreiben für Studierende, die sich besonders einbringen oder einen entsprechenden sozialen Hintergrund hätten.

 

BV Bolsch interessiert die Stellungnahme der Jüdischen Gemeinde.

Frau Kotowski antwortet, dass mit der jüdischen Gemeinde gesprochen wurde. Die Gemeinde begrüße das Projekt und werde Schirmherrin sein.

BV Tillinger bedankt sich im Namen der SPD-Fraktion. Die SPD sei überzeugt davon, dass das eine gute Ergänzung zum Mahnmal sei. Er regt an, die Schulen und insbesondere die Polizei, die in Verbindung mit dem Mahnmal stehe, miteinzubinden.

BV Wieland bedankt sich im Namen der Grünen. Sie findet den Standort sehr wichtig für den Bezirk.

BzStR Schruoffeneger erklärt abschließend, dass man erst am Anfang des Verfahrens stehe. Die Anregung die Schulen miteinzubinden halte er für richtig. Man brauche mehr als nur die Beteiligung eines B-Plans.

 

 


 

 
 

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