Auszug - Stellungnahme der Berliner Bäder Betriebe zu Fragen aus dem Ausschuss  

 
 
36. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Sport
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Sport Beschlussart: im Ausschuss abgelehnt
Datum: Mi, 11.03.2015 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:09 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Gertrud-Bäumer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Peukert von den BBB stellt sich vor

Herr Peukert von den BBB stellt sich vor. Er ist seit 8 Monaten bei den BBB, eine Übergabe durch die Vorgänger war nicht möglich. Nunmehr sind drei von fünf für die 63 Bäder geplanten Badmanager eingestellt. Aufgrund des Sanierungsstaus und der geringen finanziellen Mittel war es notwendig, zunächst Prioritäten zu setzen. Dafür wurden sechs "Sternebäder" ausgewählt, darunter die Alte Halle in der Krumme Straße, in denen Veränderungen und Verbesserungen zuerst umgesetzt werden sollen. Ebenso soll das Personal besser geschult, aber auch besser unterstützt werden. Die Personaldecke ist knapp, in der Sommersaison müssen daher zusätzliche Honorarkräfte eingestellt und die Öffnungszeiten der Hallenbäder reduziert werden. Der Zuschuss i. H. v. 45 Mio. ? ist für den Betrieb und die Instandhaltung bzw. Sanierung der Bäder nicht ausreichend. Zwei Bäder, die wiedereröffnet werden konnten, müssen ohne zusätzliches Personal betrieben werden.

Sowohl der konsumtive als auch der investive Zuschuss sollten durch das Abgeordnetenhaus für einen ordentlichen Betrieb erhöht werden; dieses sei auch geplant. Die Sparpolitik früherer BBB-Vorstände sei gescheitert: Die Bäder seien in schlechtem baulichen Zustand, die Mitarbeiter teilweise demotiviert. Ziel sei es jedoch, die Bäder möglichst kontinuierlich "am Netz" zu halten. Das Stadtbad Charlottenburg - Neue Halle - in der Krumme Straße musste aber wegen technischer Probleme der Filteranlage und anschließend festgestelltem Legionellenbefall vorübergehend geschlossen werden. Die Vereine seien informiert worden. Der Betrieb mit einem Membranfilter bis zur Sanierung der Filtertechnik sei sehr teuer.

Berlin habe großteils sehr schöne Bäder, die allerdings energetisch auch sehr unwirtschaftlich seien und immer nur teilsaniert werden könnten. Deswegen wären die Pläne für den Neubau von vier modernen Schwimmhallen anstelle von 14 alten Hallen eine Alternative. Die Versorgung mit Bädern und bezahlbare Eintrittspreise solle dabei gesichert bleiben. Die ersten beiden Standorte wurden in der Wolfshagener Straße in Pankow und im Ankogelweg in Mariendorf festgelegt. Wenn nach Fertigstellung und Inbetriebnahme die zu ersetzenden alten Hallen jedoch nicht geschlossen werden dürften, gerate der Finanzplan in eine deutliche Schieflage, wodurch wiederum unzuverlässige Öffnungszeiten ausgelöst werden könnten. Die beiden multifunktionalen Bäder seien mit einem Investitionsvolumen von je 30 Mio. ? veranschlagt und sollen alle Zielgruppen bedienen. Wichtig für die Nutzungsprognose seien Anbindung und Standorte der Bäder. Die Deckung der Kosten über die Einnahmen der vorhandenen Bäder liege bisher bei lediglich 25%, dieser Anteil soll nach Möglichkeit durch eine größere Attraktivität und geringere Unterhaltungskosten langfristig und nachhaltig gesteigert werden.

 

Herr Peukert beantwortet verschiedene Fragen aus dem Ausschuss. Im Bezirk werden 2015 die beiden Sommerbäder und das Strandbad Jungfernheide geöffnet werden. Schäden aus dem Winter würden bei allen Bädern jährlich auftreten und müssten so weit instandgesetzt werden, dass die Öffnung möglich sei; sehr wichtig sei aber auch die Technik und die Hygiene, die für die Besucher nicht unmittelbar sichtbar sei. Der Investitionsstau betrage 93 Mio. ?, jährlich stünden lediglich 5 Mio. ? zur Verfügung.

Die Sauna in der Krumme Straße/Alte Halle bleibe geschlossen, da sie nicht wirtschaftlich zu betreiben sei (der ehemalige Pächter sei insolvent); auf einen barrierefreien Zugang werde verzichtet, da dieser nur sinnvoll sei, wenn auch das gesamte Bad barrierefrei bzw. freundlich für Menschen mit Mobilitätsbeschränkung wäre, was nicht der Fall sei. Es werde versucht, zu den Frauenschwimmzeiten ausschließlich weibliches Personal einzusetzen.

Über Investitionen in Zusammenhang mit der Bewerbung um die Ausrichtung von Olympischen Spielen werde derzeit noch nicht nachgedacht, eine potentielle Maßnahme wäre jedoch die Sanierung des Bades im Olympiastadion.

Eine geplante Zusammenarbeit mit einem Sportverein in Spandau hätte nicht stattfinden dürfen, da dann nur 10% der Schwimmzeiten in der Spandauer Halle öffentlich gewesen wären. Die meisten anderen Vereine wären nicht in der Lage, die hohen Anforderungen an den Betrieb einer Schwimmhalle zu erfüllen. Für den Bedarf der Vereine sollen daher ausreichend Bahnen in den durch die BBB betriebenen Bädern reserviert werden.

 

Herr Fenske übernimmt den Vorsitz des Ausschusses.


 

 
 

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