Auszug - Umbaupläne Hardenbergplatz  

Im Rahmen der Prüfung von Entwicklungsmöglichkeiten für den Hardenbergplatz konnte die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung eingebunden und so die Nutzung von Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) in Aussicht gestellt werden, so Herr Schulte. Zur Verdeutlichung der räumlichen Dimension des Platzes wurden grafisch drei Fußballfelder darauf abgebildet, daran werde zunächst deutlich, dass die Chance zur Erfahrbarkeit des Platzes bisher nicht realisiert wurde. Auch die Situation für Zufußgehende, zum Eingang Zoologischer Garten und Tiergarten herum sowie die Verwahrlosungs- und Vandalismuszeichen machten den Handlungsbedarf deutlich. Dabei komme den Aspekten Mobilitätsdrehscheibe und Schaufenster City West eine zentrale Bedeutung zu. Im Wettbewerbsverfahren wurden drei Entwürfe vorgestellt, die für sich genommen noch kein abschließendes Konzept darstellten. Vielmehr bildeten sie die Basis, auf der weiter gearbeitet werden wird. Dabei nahm der erste Entwurf das Drehscheibenkonzept als zentrales Platzthema auf, allerdings verlängerten sich damit die Umsteigezeiten im ÖPNV. Der zweite Entwurf unterliess eine bewusste bauliche Festlegung zwecks Definierung flexibler Platzaufgaben. Problematisch erwies sich dabei die Vermeidung von Beliebigkeit und die Schaffung von Barrierefreiheit. Der Siegerentwurf schuf zwei Bereiche auf dem Hardenbergplatz, der westliche davon werde Mobilitätsdrehscheibe und klarer strukturiert als aktuell umgesetzt. Auch die Überquerungen sind deutlich positioniert, für Reisebusse würden Haltepunkte geschaffen sein, der Fernverkehr sei aber auch künftig für den ZOB vorgesehen, das auch, weil die Citylage ohne Autobahnanschluss für die Fernreiseunternehmen nicht attraktiv sei. Der östliche Bereich schaffe dagegen Aufenthaltsqualität, beispielsweise durch Bäume und einer wassergebundenen Decke, und führe zu Zoo und Tiergarten hin. Im Detail auszuarbeiten seien noch die Routen für Anlieferverkehre, insbesondere für das Bikini Berlin, und die Nord-Süd-Fahrradpassage. Im Rahmen der Realisierung sei auch die Schaffung von Bauphasen zu planen, um den Platz nicht komplett zwei Jahre lang für einen Umbau schließen zu müssen. Herr Dr. Murach stellt in Aussicht, dass seine Fraktion einen Antrag einbringen wird, mit dem die Vernetzung aller vor Ort tätigen Akteure vorgesehen werde. Auch werde der Fernreisebusverkehr nicht Bestandteil der Umgestaltung sein können, dieser gehöre besser an den ZOB oder auch an den Bahnhof Südkreuz. Herr Prejawa erinnert an die früher vom Zoo abfahrenden internationalen Linienbusse, was jedoch nicht annähernd das Volumen von zuletzt 175 000 Abfahrten im Jahre 2014 am ZOB erreiche und in diesem Umfang nicht am Zoo zu leisten wäre. Bezüglich der Anbindung an den ÖPNV und die Bundesautobahnen sei aber auch der ZOB nicht ideal gelegen.

Das Wort erhält Herr Schwiede, der als Stadtführer und Mitglied der Arbeitsgruppe Busverkehr der IHK tätig ist. Die Kapazitäten für den Busbetrieb am Hardenbergplatz seien in ihrer heutigen Form nicht ausreichend und müssten mindestens erhalten, besser ausgebaut werden. Die Reisebusparkplätze wären bereits überlastet, in der Folge würden Busspuren und Haltestellen zugeparkt. Für den Fernverkehr sollte das Südkreuz ertüchtigt werden.

Herr Schulte stellt die weiteren Schritte im Verfahren dar, die von der Ausarbeitung von Details über die Beteiligung der Anrainerinnen und Anrainer hin zu einem Beschluss der BVV noch in diesem Jahr führen sollten, um den GRW-Fördermittelantrag stellen zu können.

Abstimmungsergebnis:

dafür:                            dagegen:                       Enthaltung: