Auszug - Vorstellung der Einrichtung und des Jahresberichtes zum Hilfetelefon  

 
 
25. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gender Mainstreaming
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Gender Mainstreaming Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 17.09.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: BIG e. V.
Ort: Durlacher Str. 11 a, 10715 Berlin
 
Beschluss

Frau Schneider von BIG stellt die von ihr vertretene Einrichtung vor: Seit 1999 ist das Hilfetelefon gegen Gewalt bei BIG für Berlin eingerichtet und beantwortet Fragen bzw

Frau Schneider von BIG stellt die von ihr vertretene Einrichtung vor: Seit 1999 ist das Hilfetelefon gegen Gewalt bei BIG für Berlin eingerichtet und beantwortet Fragen bzw. gibt Hinweise zur Hilfegewährung für ca. 9000 Anrufer/innen pro Jahr. Sie stellt außerdem den ersten Jahresbericht des von der  Bundesregierung zentral organisierten Hilfetelefons gegen Gewalt vor, der auch eine Evaluation der Tätigkeit der Zentrale in Köln darstellt. Demnach wurde das Telefon 2013 insgesamt 49000 mal in Anspruch genommen. Frau Schneider gibt ergänzende Hinweise aus der vorliegenden Broschüre der Bundesregierung und vergleicht diese mit den Erfahrungen der BIG in Berlin. U. a. gibt sie den Hinweis, dass in Berlin nichtdeutsche Anrufe hauptsächlich in englisch, polnisch und russisch getätigt werden und dafür 150 geschulte Frauen als Dolmetscher zur Verfügung stehen. Frauen mit Behinderungen sind anteilmäßig stärker betroffen, vor allem gehörlose Frauen. Hier gibt es die Verständigung auf Skype mit gehörlosen Sozialarbeiterinnen.                                                                                                    BzStR Engelmann stellt die Frage nach der Bedeutung des Internets und der von der Polizei eingerichteten Internetwache für die Klientel. Frau Schneider stellt für Berlin fest, dass das Internet nur als Informationsquelle genutzt wird, jedoch das Angebot der Polizei nicht in Anspruch genommen wird. Die Frage von Frau Ertel nach der Vernetzung mit anderen Berliner Hilfeangeboten wird dahingehend beantwortet, dass oftmals Wohn-, Sucht- und psychische Probleme eine Rolle spielen, so dass es eine enge Zusammenarbeit mit der Obdachlosenhilfe, der psychiatrischen Betreuung, dem Kinderschutz und dem Jugendamt gibt. Auf die Frage nach der Zusammenarbeit mit Transgendervereinen gibt Frau Schneider die Auskunft, dass in solchen Fällen der Einzelfall Beachtung findet. Zusammenarbeit gibt es mit der Lesben-Beratung.

Frau Dr. Timper stellt die Frage nach Organisation von Präventionsprojekten. Es gibt in Berlin ein Präventionsprojekt mit Kindern, wo in einem 4-tägigen Workshop Telefonanrufe mit dem Kindernotdienst geübt werden. Außerdem finden die Lehrerfortbildung und die Qualifikation der Jugendamtsmitarbeiter/innen statt. Bei Teenagern werden vorrangig die Beziehungen zwischen Jugendlichen präventiv diskutiert. Frau Böhm fragt nach dem Erfolg eines bundesweit organisierten zentralen Telefons. Wäre die Ortskenntnis nicht eher von Vorteil für Hilfeangebote. Frau Schneider sieht den Vorteil im ländlichen Bereich und für Migranten. Außerdem sprächen 49000 Anrufe für sich. Frau Dr. Timpers Frage nach Unterschieden von Berlin Ost und Berlin West wird von Frau Schneider verneint.

 

Frau Schneider weist außerdem darauf hin, dass es eine privat betriebene Anlaufstelle für die Frauen und ihre Kinder nachts gäbe (3 Frauenwohnungen), in der 157 Frauen und 182 Kinder Zuflucht suchten. Hier gibt es Beratung und Unterstützung bei der Vermittlung weiterer Hilfeangebote. Der Aufenthalt betrage durchschnittlich   2 Tage; 50 % der Frauen werden in Frauenhäuser weitervermittelt.

 

 
 

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