Auszug - Keine rostrote Spree in Berlin
Frau BV Fortong begründet den Antrag und bezieht sich dabei auf einen Bericht im Tagesspiegel. Frau Bezirksstadträtin Jantzen weist darauf hin, dass zu der mit dem Antrag verknüpften Thematik keine Zuständigkeit besteht, Frau Sperling aber recherchiert habe.
Frau Sperling berichtet ausführlich über den Stand der Erkenntnisse. Im Rahmen des aktiven Bergbaus wurde großflächig der Grundwasserspiegel abgesenkt. Pyrit - Eisendisulfid (FeS2) ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral. In Folge der Grundwasserabsenkung kam es mit Luftsauerstoff in Verbindung. Das führte zur Oxydation, d.h. durch Verwitterung trennten sich das Pyrit in eisen und Schwefel. Aufsteigendes Grundwasser und Regenwasser transportieren das Eisen in Richtung der Flüsse und Seen. Durch den fortschreitenden Grundwasserwiederanstieg kommt es an einigen Fließgewässerabschnitten zum Eintritt von eisenhaltigem Grundwasser. Beschleunigt wurde der Prozess durch die starken Regenfälle in den Jahren2010 und 2011 und der damit im Zusammenhang stehenden verstärkten Grundwasserneubildung. Es kam schon in ab 2003 zum Eiseneintrag, aber sowohl der Eisengehalt pro Liter Grundwasser hat sich deutlich erhöht als auch die Menge des in die Fließgewässer eintretenden Grundwassers. Die optische Wahrnehmbarkeitsschwelle des Eisens liegt bei einer Konzentration von 3 mg/l. Der Eiseneintrag erfolgt überwiegend diffus. Die Wirkung des erhöhten Eiseneintrages ist in der Lausitz bis zur Talsperre Spremberg nachweisbar. In der Talsperre wird das Eisen dann größtenteils zurückgehalten und sedimentiert. Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen wurden komplexe Maßnahmen zur Minderung der Eisenbelastung geprüft. Sinnvoll ist die Verminderung des Grundwassereindringens in die Fließgewässer durch flussnahe Wasserfassungen (parallele Gräben, Drainagen, Brunnenriegel).Anschließend wird bei dem gefassten Substrat die Eisenfracht durch Reinigung deutlich verringert. Untersuchungen zu Ursachen und Quellstärken des eisenbelasteten Grundwassers sowie der Prüfung von geeigneten Maßnahmen zur Minderung der Eisenfracht im Rahmen der Bergbausanierung werden von der LMBV, der Lausitzer- Mitteldeutschen-Bergbau-Verwaltungsgesellschaft durchgeführt. Die LMBV erarbeitet aktuell ein Konzept für das Problem, in Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden der Länder Brandenburg und Sachsen. Eine Frage bei der der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat ergeben, dass Vertreter der Berliner Wasserbehörde bei den entschiedenen Gremien bereits mitwirken. Eine Belastung oder Gefährdung der Spree auf Berliner Gebiet ist derzeit nicht erkennbar.
BV Gusy spricht sich aufgrund des Berichtes dafür aus, den Antrag als durch Verwaltungshandeln erledigt zu betrachten. Frau BV Fortong erklärt, den Antrag vertagen zu wollen.
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