Auszug - Platz nach Rabbiner Schneerson benennen  

 
 
12. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Weiterbildung und Kultur Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mi, 07.11.2012 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Gertrud-Bäumer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
0295/4 Platz nach Rabbiner Schneerson benennen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Klose/Halten-Bartels 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

BV Halten-Bartels begründet den Antrag

BV Halten-Bartels begründet den Antrag.

 

Herr Rabbiner Teichtal schildert das Leben des Rabbiner Schneerson. Rabbiner Schneerson hat in Berlin studiert und zog wegen der nationalsozialistischen Bedrohung später nach Paris. Sein Ziel nach dem 2. Weltkrieg war der Wiederaufbau jüdischen Lebens und Wissens in Deutschland vor allem in Berlin, dazu wurden weltweit jüdische Bildungszentren eröffnet. Er hat sich für Deutschland engagiert und z. B. auf einem jüdischen Kongress den Beschluss gegen den Wiederaufbau jüdischen Wissens in Deutschland verhindert. Rabbiner Schneerson hat 25 Rabbiner nach Deutschland geschickt. In mehreren Städten der Welt z. B. Wien und Toronto sind Straßen oder Plätze nach ihm benannt. Mit der Benennung eines Platzes in Berlin kann nach Auffassung von Rabbiner Teichtal ein Zeichen für die Weltoffenheit Deutschlands gesetzt werden.

 

Herr Rabbiner Rozwaski berichtet, dass er seit 14 Jahren in Berlin lebt und die jüdische Geschichte an vielen Orten Deutschlands präsent ist. Er unterstützt die Platzbenennung, auch wenn er selbst nicht der Lubawitsch-Bewegung von Rabbiner Schneerson angehöre, denn Sie würde den Berlinerinnen und Berlinern Anerkennung bringen.

 

BV Dr. Timper zitiert aus einem Zeitungsartikel, in dem Rabbiner Rothschild sich kritische gegen Rabbiner Schneerson und Chabad Lubawitsch äußert.

 

Rabbiner Teichtal erklärt, dass Rabbiner Schneerson kein Politiker war. Chabad Lubawitsch respektiert alle Richtungen der Religion und andere Religionen.

 

BzStR Gröhler berichtet, dass er oft zu Gast im Bildungszentrum Chabad Lubawitsch ist und z. B. zum Neujahrsempfang der damalige Innensenator Herr Dr. Körting anwesend war. Die von Fr. Dr. Timper dargestellte fehlende Toleranz habe er dort nicht feststellen können.

 

BV Dr. Timper fragt, warum ein so kleiner Ort für die Benennung nach Rabbiner Schneerson ausgesucht wurde.

 

Herr Rabbiner Teichtal berichtet, dass der Platz einen Bezug zum Bildungszentrum hat und Herr Maasberg, als früherer Leiter des Grün- und Tiefbauamtes, eine schöne Gestaltung des Platzes erarbeitet hat.

 

BzStR Gröhler informiert, dass eine Pflasterung mit dem Wort Bildung auf deutsch und hebräisch in den Boden eingelassen werden soll. Die Finanzierung soll über Spenden erfolgen.

 

BV Pöthe bedankt sich bei den Gästen und bittet um eine Abstimmungspause.

 

Der Ausschuss für Weiterbildung und Kultur

Der Ausschuss für Weiterbildung und Kultur

empfiehlt dem Ausschuss für Tiefbau und Grünflächen,

die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, das Areal vor dem Bildungszentrum Chabad Lubawitsch, Münstersche Straße 6, nach dem Rabbiner Menachem Mendel Schneerson (1902-1994) zu benennen.

 

Der BVV ist bis zum 30.09.2012 zu berichten.

 

 

Begründung:

Rabbiner Mendel Schneerson war vier Jahrzehnte Oberhaupt der Chabad-Lubawitscher Bewegung, einer Gruppierung innerhalb des orthodoxen Judentums.

Er lebte einige Jahre in Berlin und studierte hier, ehe er unsere Stadt verlassen musste, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen.

Seinen Lebensmittelpunkt fand er später für viele Jahrzehnte in Amerika, wo er wegen seiner Lehrmeinung zur Erziehung und Moral, die er in vielen Schriften niederlegte hoch geehrt wurde.

 

 

 

 

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:              10              dagegen:    0                   Enthaltung:              2

 
 

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