Auszug - Besprechungspunkt: Musikschule - Finanzierung  

 
 
48. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Kultur und Weiterbildung Beschlussart: erledigt
Datum: Fr, 15.04.2011 Status: öffentlich
Zeit: 16:00 - 18:01 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Helene-Lange-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Unter Bezugnahme auf die Rede von Frau Bezirksbürgermeisterin Thiemen beim Jahreskonzert der Musikschule sowie auf den Kommissionsbericht Musik- und Volkshochschulen erläutert Herr Dr

Unter Bezugnahme auf die Rede von Frau Bezirksbürgermeisterin Thiemen beim Jahreskonzert der Musikschule sowie auf den Kommissionsbericht Musik- und Volkshochschulen erläutert Herr Dr. Hess die Notwendigkeit einer fundierten Auseinandersetzung mit der Thematik Musikschulfinanzierung. Herr Schulte stellt zunächst den Erfolg dar, den Schülerinnen und Schüler der Musikschule City West auf allen Ebenen beim Wettbewerb Jugend musiziert erzielten, der jedoch praktisch keinerlei öffentliche Anerkennung erfuhr. In der allgemeinen Diskussion um Finanzen und Budgets werden oftmals fundamentale Dinge wie die Qualität von Ausbildung und Unterricht und das sich daraus entwickelnde Niveau der Schülerinnen und Schüler außer Acht gelassen. Insbesondere in den Bereichen Kooperation mit der allgemeinbildenden Schule und musikalische Früherziehung sollten sich die Musikschulen Berlins angleichen. Dazu gehöre entsprechend dem Arbeitsergebnis der Kommission u.a. eine Professionalisierung von Lehrkräften, die innerhalb eines Zeitraumes von drei bis fünf Jahren umgesetzt werden sollte, nicht jedoch, wie jüngst vergeblich vom Hauptausschusses des Abgeordnetenhauses initiiert, von heute auf morgen. Ein weiteres Ziel ist es, die Honorarmittel durch Erhöhung der Einnahmen aufzustocken, um so den erheblichen Bedarf an Musikschulunterricht zu decken.

Das Ziel der Angebotsausweitung unterstützen auch Anno Blissenbach von der Lehrervertretung und Susanne Bigge von der Elternvertretung an der Musikschule City West. Mehr Unterrichtsstunden würden im berlinweiten Vergleich die hohen Gebäudekosten relativieren, die Einnahmen sollten direkt dem Musikschulhaushalt verfügbar gemacht werden und nicht im Landeshaushalt versinken, da das Sparen hier aufgrund der einnahmeseitig fast gedeckten Honorarausgaben sinnlos erscheine.

Zu bedenken gibt Herr Schulte, dass sich auch die Musikschule den Vorgaben der Senatsverwaltung für Finanzen anpassen muss und aus dortiger Sicht eher ein Gebäude einzusparen als intensiver zu nutzen sei. In vielen Köpfen wäre immer noch die scheinbar elitäre Einzelausbildung wohlhabender Kinder verankert, die mit der Realität nur wenig zu tun habe. Undifferenzierte Forderungen nach höheren Einnahmen würden jedoch u.a. die Teilhabe derer gefährden, die sich ihren Musikschulunterricht nur durch die gegebenen Ermässigungstatbestände leisten können. Ensemble- und Orchesterunterricht müssten dagegen viel stärker in den Mittelpunkt der Musikschularbeit rücken, sind aber rein finanziell betrachtet nicht lohnend.

Auch Herr Dr. Hess hält die Ensemblearbeit und ihre Präsentation für die beste Werbung, die eine Musikschule haben kann. Frau Dr. Timper weist auf die ihrer Meinung nach katastrophale Länge der Warteliste hin und kritisiert das Wertausgleichsverfahren zwischen den Bezirken, das Charlottenburg-Wilmersdorf benachteilige.


 

 
 

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