Auszug - Bibliotheken in Charlottenburg-Wilmersdorf - Anschaffungs- und Ausleihpraxis: Wer sucht was für wen aus?  

 
 
41. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Kultur und Weiterbildung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 26.08.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Helene-Lange-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Wie ausführlich - Vermerk Bibl L komplett ran

Herr Schulte stellt das Verfahren der Medienbeschaffung in der Stadtbibliothek dar:

Bereits seit den 1990er Jahren erfolgt die Medienauswahl über den Besprechungsdienst der Einkaufszentrale in Reutlingen (ekz). Der Besprechungsdienst basiert auf den Buchbesprechungen der Lektoratskooperation, an der Bibliothekarinnen und Bibliothekare aus ganz Deutschland beteiligt sind.

Erstmals 2005 wurden in der Heinrich-Schulz-Bibliothek Medien der „Schönen Literatur und der Hörbibliothek über Standing Order bei der ekz eingekauft. Dabei bietet die ekz eine Auswahl an Medien auf der Grundlage des Besprechungsdienstes in bestimmten Preisstaffelungen an, die nach Erscheinen automatisch angeliefert werden. Gleichzeitig wurde damit begonnen, die Literatur themenorientiert zu präsentieren, z.B. als „Job und Karriere“ oder „Mit Kindern leben“, in denen Bücher aus verschiedenen Sachgruppen zusammengefasst wurden. Auch die Schöne Literatur wurde nach Interessenkreisen, z.B. nach „Spannung“, „Unterhaltung“ oder „Historisches“, aufgestellt.

2008 wurden die Bausteine der Stadtbibliothek verabschiedet, die seitdem sukzessive umgesetzt werden. Die Zuordnung der Bestände hin zu den Bausteinen erfolgt parallel zu einer Ausweitung von Standing Order. Damit werden Kapazitäten für die Aufgaben geschaffen, die mit den Bausteinen festgelegt wurden, insbesondere für die Leseförderung im Rahmen des „Tor zum Lernens“. Daher wird konsequent Standing Order einschließlich der technischen Einarbeitung durchgeführt und Medien regalfertig geliefert. Ergänzend wird sich mit der Einführung der Systematik für Bibliotheken (SfB) die Signaturvergabe künftig vereinfachen. Der Entscheidung, 2010 nahezu komplett auf Standing Order umzusteigen, ging eine ausführliche Diskussion denkbarer Varianten voraus.

Um entscheiden zu können, welche Angebote der ekz sinnvoll sind, erfolgt eine Auswertung der ekz-Listen, außerdem werden die Erfahrungen aus anderen Bezirken abgefragt und ebenfalls ausgewertet.

Zwei Bereiche werden weiterhin durch Mitarbeiter der Stadtbibliothek in Form eines Zentrallektorates ausgewählt: Sprachkurse, d.h. Medienpakete aus Büchern, CD / DVD usw. zum eigenständigen Sprachenlernen, und Heimatkunde. Außerdem werden die Bestellungen aus Mitteln der Eberhard-Alexander-Burgh-Stiftung sowie Spendengelder nicht über Standing Order sondern über den örtlichen Buchhandel durchgeführt.

Die sich in Ausleihzahlen widerspiegelnden Erwartungen der Kundinnen und Kunden wandeln sich: Klassiker werden auch von Schülerinnen und Schülern nicht mehr gesucht. Die Entleihungen der Interpretationen für die Klassiker im Bereich Literaturwissenschaft, die in Schulen gebraucht werden, sind beispielsweise um 50 % zurückgegangen. Ebenfalls werden Sachinformationen wie Lexika weniger nachgefragt, da in der Regel über das Internet recherchiert wird. Gesucht werden aktuelle Bücher aus dem Bereich Schöne Literatur, sehr gern auch als Hörbuch, und NonBooks: Die DVDs mit einem sehr kleinen Bestandsanteil von ca. 3 % erzielen 13 % der Ausleihen. Ihr Bestand ist teilweise bis zu fast 100 % entliehen und stark übernutzt. Im Vergleich zu Berlin liegt der Bestand in Charlottenburg-Wilmersdorf hier deutlich unter dem Durchschnitt. Ebenfalls stark nachgefragt werden Zeitschriften.

 

Die umfangreichen Nachfragen machen das große Interesse an und die Bedeutung der Stadtbibliothek deutlich. Erstes Ergebnis dieser Diskussion soll die Durchführung einer Umfrage zur Zufriedenheit mit dem Medienbestand unter den Kundinnen und Kunden sein.


 

 
 

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