Auszug - Sitzungsfortsetzung mit der Vorstellung des Projekts durch die Projektleiterin Frau Wolf  

 
 
31. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Arbeit
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Arbeit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 13.10.2009 Status: öffentlich
Zeit: 16:50 - 18:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Projekt der Heiligen-Kreuz-Passion - Haus I -
Ort: 14059 Berlin, Sophie-Charlotten-Str. 113
 
Beschluss

Frau Christian Pförtner, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit in der Heilig-Kreuz-Passion, berichtet dem Ausschuss über die verschiedenen Projekte der Gemeinde im Bereich Obdachlose, Asylberatung und Suppenküchen

Frau Christian Pförtner, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit in der Heilig-Kreuz-Passion, berichtet dem Ausschuss über die verschiedenen Projekte der Gemeinde im Bereich Obdachlose, Asylberatung und Suppenküchen. Die heute besichtigte Einrichtung wurde im Gemeindehaus in der Nostizstraße 6/7 seit 1998 aufgebaut und bot zu Beginn 5, später 20 alkoholkranken Männern eine Bleibe. Alle Bewohner lebten sehr lange auf der Straße und waren lange alkoholkrank, so dass sie dort mit Krankenpflege und Sozialarbeit versorgt wurden. Frau Wolf ergänzt, dass es z.T. große Schwierigkeiten der Bewohner gebe, sich wieder in eine Struktur einzufügen und in geschlossenen Räumen zu leben. I.d.R. waren die Männer stark verwahrlost, wenn sie zum Projekt stießen und zum Teil nicht mehr therapiefähig. Es ist ihnen in der Einrichtung gestattet, ihrer Sucht nachzugehen. Sie erhalten während des Aufenthaltes Taschengeldzahlungen. BV Dittner fragt nach, wie die Männer den Kontakt zum Wohnprojekt finden. Frau Wolf weist auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Krankenhäusern (Charité, Urban, Virchow) hin und ergänzt, dass für die Aufnahme im Projekt der Zustand der Person entscheidend sei. Es gebe lange Wartelisten. BV Dr. Hess würdigt das Projekt und fragt nach den Möglichkeiten, auch im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ein solches Wohnprojekt zu eröffnen. Herr Neske weist darauf hin, dass der Mietvertrag für die Nutzung der Liegenschaft auf ein Jahr begrenzt ist und der Umzug evtl. früher stattfindet, sofern die Renovierung in der Nostizstraße vorzeitig beendet werden kann. Er berichtet von Erweiterungsgedanken des Projektes, die seit längerem im Team diskutiert würden, zu denen aber noch keine Entscheidung gefallen sei. Die BzStR’in weist darauf hin, dass dem Liegenschaftsfonds für die Liegenschaft bereits Investorenpläne für gehobene Wohnanlagen vorliegen. Zur Finanzierung eines entsprechenden Wohnprojektes im Bezirk müssten Verhandlungen mit dem Senat aufgenommen werden. Der Bedarf sei ohne Zweifel vorhanden. Auf Nachfrage von BV Schöne stellt Herr Neske die interdisziplinäre Personalausstattung vor: Im Projekt sind 12 feste Stellen (Krankenpflege und Sozialarbeit) sowie ÖBS-, ABM- und geringfügig Beschäftigte tätig. Durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind insgesamt 40 Personen im Schichtbetrieb tätig. Die Finanzierung erfolgt über Tagessätze. BV Zeugner äußert Bedenken zur Lage der Einrichtung aufgrund des Verhaltens der Bewohner gegenüber der Nachbarschaft. Herr Neske berichtet von großen Bedenken des Projektes zur Lage, da sich auf dem Gelände auch eine KiTa befindet. Es habe deshalb im Vorfeld Gespräche mit der KiTa-Leitung gegeben, die zu einer positiven Entscheidung für die Anmietung der Räume führten. Von Seiten der Anwohner kam es zu Beginn zu Problemen; die Einrichtung sei aber jederzeit gesprächsbereit und habe dies auch in die Anwohnerschaft getragen, so dass es kaum noch Beschwerden gebe. Die Bewohner des Projektes sind nicht mehr zur Abstinenz fähig, aber die Bedingungen in der Einrichtung wie regelmäßiges Essen, Betreuung und Taschengeldzahlungen würden dazu beitragen, die Störungen außerhalb der Einrichtung zu begrenzen. Am 02.12.2009 werde die Heilig-Kreuz-Passion ein großes Fest für die Obdachlosen feiern und alle in die Nostizstraße einladen.

BV Wittke dankt den Mitarbeitern für die ausführliche Darstellung des Projektes und die umfangreiche Beantwortung aller Fragen und hofft auf eine Lösung für das Projekt auch im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

 
 

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