Auszug - Erfahrungen mit dem jahrgangsübergreifenden Lernen in der Schulanfangsphase (Bericht der Verwaltung)  

 
 
38. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Schule Beschlussart: vertagt
Datum: Di, 02.06.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: 1138
Ort: Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Die Schulaufsicht berichtet:

Die Schulaufsicht berichtet:

Ab dem nächsten Schuljahr werden die jahrgangsübergreifenden Lerngruppen in allen Schulen Charlottenburg-Wilmersdorfs flächendeckend eingeführt sein, außer an der Joan-Miró- (SESB-Bereich) und der Charles-Dickens-Grundschule (Regel- und SESB-Bereich). An vier Schulen werden die JÜL in den Klassenstufe 1, 2 und 3 organisiert. Zur fachliche Vorbereitung und Begleitung wurde ein großes regionales Fortbildungsprogramm augestellt und fachspezifische Angebote berücksichtigt. Zwei Schulen (Comenius-Schule und die 1. Reformschule Charlottenburg) dienen als Hospitationsschulen. Grundsätzlich wird das jahrgangsgemischte Lernen von den Beteiligten nicht mehr in Frage gestellt, sondern insgesamt eher positiv gesehen. Sicherlich gibt es auch heute noch einige Probleme oder Schwierigkeiten an einzelnen Standorten und einige Schulen haben noch an dem Bruch zwischen Klassenstruktur und JÜL zu arbeiten, aber insgesamt läuft es gut. Eine Entwicklung zum Schlechteren ist nicht zu verzeichnen. Seitens des Schulträgers wird von einer möglichen „Verweilerproblematik“ gesprochen, hier gibt es jedoch noch zu wenig Erfahrung – die Verweilerfrage als Problem zu bezeichnen wäre daher zum jetzigen Zeitpunkt unpassend.

Der Schulträger berichtet, dass die gute Arbeit in der Schulanfangsphase insbesondere von der Ausstattung abhängig ist. In fast allen Standorten fanden bisher Raumumbauten statt und wurden die Schulen mit Material und Möbel z.T. neu ausgestattet. Im Haushaltsjahr 2009 waren für solche Maßnahmen etwa 300.000,-€ mehr vorgesehen. Da die Programme noch nicht abgeschlossen sind, werden auch im nächsten Jahr noch zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen.

Vom Personalrat für Lehrer und Erzieher kommt der Hinweis, dass die hohen Frequenzen, die wenigen Teilungsstunden, das vorgezogene Einschulungsalter und die zu geringen Förderungsmöglichkeiten große Probleme für die Beschäftigten darstellen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vertritt die Ansicht, dass das Konzept des Jahrgangsübergreifenden Lernens grundsätzlich funktioniert. Startschwierigkeiten waren zu erwarten. Als problematisch wird die Nachfragesituation in Westend angesehen – dort haben zu viele Schulen zu hohe Frequenzen um die dort lebenden Kinder versorgen zu können. Es handelt sich hierbei jedoch um ein politisches Versäumnis.

Auch die FDP-Fraktion vertritt die Meinung, dass die JÜL inzwischen gut funktionieren. In einigen Berliner Bezirken wurden zwar sog. „Brandbriefe“ verschickt, aber Charlottenburg-Wilmersdorf scheint insgesamt gut eingestiegen zu sein. Ob sich aus dem Konzept tatsächlich eine Qualitätsverbesserung ergibt, wird jedoch erst in einigen Jahren zu beurteilen sein. Es sollte klar sein, dass eine wirkliche Verbesserung nicht zum Nulltarif erreicht werden könne.

Aus Sicht der CDU-Fraktion hat das Jahrgangsübergreifende Lernen bisher nur wenig Erfolg gezeigt. Es scheint ein bisschen wenig zu sein, sich damit zufrieden zu geben, dass es zumindest keine Verschlechterung gab.

Die SPD-Fraktion schließt sich dem überwiegenden Tenor an. Auch hier wird die Jahrgangsmischung positiv gesehen. Voraussetzung für gute Arbeit bleibt auch weiterhin die Ausstattung mit genügend Personal. Ein Problem bleiben die noch zu hohen Klassenfrequenzen.

 

 


 

 
 

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