Auszug - Charlottenburg-Wilmersdorf setzt Prioritäten für den Kinderschutz DS-Nr. 320/3 Fortsetzung der Berichterstattung zur Stellenbesetzung im Regionalen sozialpädagogischen Dienst/RSD durch die Verwaltung
Herr Naumann
verweist auf die Vorlage zur Kenntnisnahme Nr. 2074/3, in deren Folge JHA und
BVV klare Forderungen zur Personalausstattung im RSD beschlossen haben. Seit
dem letzten Zwischenbericht zu diesem Thema sei man ein gutes Stück
vorangekommen, auch wenn das Ziel noch nicht erreicht sei. Frau von Pirani
erinnert daran, dass JHA und BVV im Jahr 2007 eine Personalausstattung im RSD
im Umfang von 53 Vollzeitstellen gefordert hatten, wobei dieses Personal real
vorhanden, qualifiziert und voll einsetzbar sein sollte. Seither habe der
Personalbedarf durch die erhöhten Anforderungen im Rahmen des Netzwerks
Kinderschutz und der sozialräumlichen Netzwerkarbeit noch zugenommen. Im ersten Zwischenbericht im Januar 2008 wurde
berichtet, dass etwa 49 Stellen besetzt waren, davon etwa zwei nur befristet.
Darin enthalten waren aber ein Krankenstand von durchschnittlich 10 Prozent
sowie einige Mitarbeiter/innen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht voll
belastbar waren. Im Ergebnis war das Jugendamt deutlich entfernt von der
Personalausstattung, die JHA und BVV gefordert hatten. Seither hat sich die Zahl der Stellen in diesem
Aufgabenbereich erhöht:
Damit stehen für den RSD nunmehr 59,5 Stellen zur Verfügung,
davon sind z.Zt. 4,5 Stellen unbesetzt. Der Krankenstand betrug am 1. Februar 2009 ca. 6 %;
allerdings sind 2 Stellen schon seit Anfang 2008 aus Krankheitsgründen vakant.
Außerdem sind nach wie vor einige Mitarbeiter/innen aus unterschiedlichen Gründen
nicht voll belastbar und einsetzbar, was auch durch Qualifizierungsmaßnahmen
nicht auszugleichen ist. Auch eine Umsetzung in andere Arbeitsbereiche ist
aufgrund der restriktiven Stellenwirtschaft nicht möglich. Trotzdem gilt es
zunächst positiv zu konstatieren, dass bei Abgängen im Umfang von ca. 5,5
Stellen Besetzungen im Umfang von 11,5 Stellen möglich waren. Dem gegenüber stehen allerdings erhebliche
Mehrbelastungen für den RSD, die einen höheren Personalbedarf nach sich ziehen
(Anlage 2):
Zusammengefasst ergibt sich folgendes Fazit:
Frau Klose
greift den Hinweis auf das nicht oder nicht voll einsetzbare Personal auf. Hier
stelle sich die Frage, wie damit auf die Dauer umzugehen sei. Frau von Pirani führt dazu aus, dass es sich zumeist um Beamtinnen und Beamte handelt,
die auch bei langen Erkrankungen vom Bezirk weiter zu finanzieren sind. Zudem
gebe es keine Vertretungsmittel. Leider sei auch das Tarifrecht wenig flexibel. Herr Göpel
äußert sich erfreut, dass doch eine Reihe von Stellenbesetzungen möglich waren
und hofft, dass auch für die verbleibenden 4,5 Stellen bald Lösungen gefunden
werden. Wichtig sei, sich mit den geschilderten Mehrbelastungen auch inhaltlich
zu befassen, mit der Frage also, was eigentlich in den Familien los ist. Herr Dr. Fest
rät, bei Dauerkranken zeitnah eine amtsärztliche Untersuchung zu veranlassen.
Außerdem möchte er wissen, was sich hinter der Formulierung “die
Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert” verbirgt. Herr Naumann
führt aus, dass gesamtgesellschaftlich betrachtet der Unterstützungsbedarf für
eine gelingende Elternschaft spürbar zugenommen hat und dies keineswegs nur bei
Hartz-IV-Empfängern der Fall sei. Herr Dr. Fest
hält den Verweis auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für zu pauschal.
Man müsse klarstellen, dass Eltern für ihre Kinder verantwortlich sind und
bleiben. Frau von Pirani
macht deutlich, dass zunehmend auch besser gestellte Eltern Betreuungsaufgaben
auf den Staat übertragen wollen. Zudem sei zu beobachten, dass die Zahl der
stationären Hilfen wieder ansteigt. Herr Neuhoff
äußert sich abschließend zufrieden über die geschilderte Entwicklung. Es habe
sich offensichtlich positiv ausgewirkt, dass der Haushaltsausschuss und die BVV
den Empfehlungen des JHA gefolgt sind. Er dankt der Verwaltung für den
informativen Bericht. |
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