Auszug - Vorstellung des Tätigkeitsberichts der Abteilung Jugend, Familie, Schule und Sport durch die Verwaltung (DS-Nr. 691/3)
Herr Neuhoff
dankt der Verwaltung für den umfassenden und informativen Bericht. Herr Naumann
wünscht den Ausschussmitgliedern einleitend ein gutes neues Jahr und bedankt
für sich für sachbezogene Arbeit des Ausschusses im vergangenen Jahr. Unverändert
sei die Personalsituation vor allem zur Gewährleistung des Kinderschutzes
– im Jugend- wie im Gesundheitsamt – ein beherrschendes Thema. Er
erinnert an die Analyse dazu in der BVV-Drucksache 2074/2. Über die aktuelle
Stellensituation sei in einer der nächsten Sitzungen zu berichten. Für den
Bereich der Erziehungshilfen teilt er mit, dass es nach der erfolgreichen
Umsteuerung – nicht ganz unerwartet – im Jahr 2008 wieder zu einer
Steigerung gekommen sei. Erfreulicherweise werde die Steigerungsrate in Charlottenburg-Wilmersdorf
voraussichtlich die geringste der Berliner Bezirke sein. Herr Naumann berichtet
über die aktuelle Entwicklung der Meldungen über Kindeswohlgefährdungen. Nach
dem dramatischen Anstieg im Jahr 2007 auf 306 Meldungen ist es im Jahr 2008 zu
einem weiteren, aber deutlich geringeren Anstieg auf 323 Meldungen gekommen.
Ausgebaut werden sollte die Arbeit im Lokalen Bündnis für Familie, denn der
Bedarf an zusätzlichen Mitteln für präventive Angebote sei unverändert
sichtbar. Positiv bewertet er die zunehmende Vernetzung der Bereiche Jugend und
Schule und nennt dabei die kürzlich stattgefundene Eröffnung des Projekts
‚Retour‘ als Beispiel. Herr Wuttig äußert sich positiv zum
vorliegenden Tätigkeitsbericht, insbesondere zu der sozialraumbezogenen
Darstellung. Er bittet, diese positive Einschätzung auch den Regionalleitungen
zu übermitteln. Kritisch äußert er sich zu den nur eingeschränkt gegebenen
Vergleichsmöglichkeiten zwischen den Regionen. Er fragt, ob die im Bericht
angekündigte Regionalisierung der Behindertenhilfe vollzogen wurde und bitte um
nähere Auskünfte zu den Spezialdiensten. Herr Naumann sagt zu, im nächsten
Tätigkeitsbericht werde die Vergleichbarkeit der Regionen erfolgen. Herr Wolfframm teilt mit, dass die im
Tätigkeitsbericht 2007 angekündigte Regionalisierung der Behindertenhilfe im
Jahr 2008 vollzogen wurde. Pflegekinderdienst und Jugendgerichtshilfe seien
hingegen weiterhin als zentrale Organisationseinheiten vorhanden. Generell gebe
es in Charlottenburg-Wilmersdorf die Linie, Regionalisierung nicht als Wert an
sich zu betrachten, sondern Vor- und Nachteile jeweils sorgfältig abzuwägen.
Bei der Behindertenhilfe, die Familien mit Beratungs- und Hilfebedarf nach dem
SGB XII einschließlich ggf. erforderlicher Leistungen gem. SGB VIII betreuen,
habe man seinerzeit klare Vorteile bei einer fachlichen Orientierung an
sozialraumorientierter sozialer Arbeit und der Nähe zum RSD gesehen. Bei der
Jugendgerichtshilfe hingegen sei dieser Entscheidungsprozess noch offen. Herr Förschler hofft ebenfalls künftig auf eine
bessere Vergleichbarkeit bei der Darstellung der Regionen. Dies sollte auch für
den Umfang gelten. So habe die Region 5 ihre Angebote auf 6 Seiten darstellt,
während die Region 3 dafür nur 2 Seiten benötigt habe. Frau Kittler kritisiert, dass die Mädchenarbeit
– anders als die Jungenarbeit – nicht als eigener TOP benannt wird
und bittet, dies in Zukunft zu verändern. Herr Wendt bedankt sich für den umfangreichen
Bericht, der zahlreiche Anregungen zur Diskussion enthalte. Beispielsweise hält
er die regionale Verteilung der Fallzahlen bei der Jugendgerichtshilfe für
diskussionsbedürftig. Frau Köthe berichtet, dass sie die zahlreichen
Statistiken als hilfreich für ihre Arbeit empfindet. Sie regt an, die
Jugendgerichtshilfe bei Gelegenheit als eigenständiges Thema zu beraten. Dies
könnte auch für die regionalen Sozialindikatoren gelten, evtl. im Gespräch mit
den Regionalleitungen. Frau Klose fragt nach Beschwerden im
Zusammenhang mit dem Kita-Gutschein-Verfahren, da die Kita-Träger mit dem
Fünf-Stunden-Angebot erhebliche Probleme hätten. Herr Naumann teilt dazu mit, dass er seit Jahren
schon diesbezüglich eher über die geringe Anzahl von Beschwerden erstaunt sei. Herr Becker berichtet von Plänen im
Abgeordnetenhaus, durch eine Änderung des Kita-Gesetzes eine Mindestbetreuung
von 7 Stunden einzuführen. Frau Claus teilt mit, dass der Träger
Knobellotte – anders als im Bericht dargestellt – neben der Region
1 auch in den Regionen 2, 3 und 4 mit Gruppenangeboten vertreten ist. Herr Naumann weist abschließend auf die
Notwendigkeit einer stärkeren Unterstützung für eine gelingende Elternschaft
hin und benennt beispielhaft die Elternbildungskurse. Allerdings zeige sich,
dass hier neue Wege der Finanzierung gesucht werden müssen. Er schlägt vor,
über die Aktivitäten im Lokalen Bündnis in einer JHA-Sitzung im ersten Halbjahr
zu berichten. |
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