Auszug - Ordnungsamt und Polizei gegen aggressive Scientology-Werber
Frau Ludwig hält den
Antrag aufgrund der Aktivitäten des Bezirksamtes für durch Verwaltungshandeln
erledigt. Herr Schulte schildert die umfangreichen Bemühungen des
Wirtschafts- und Ordnungsamtes zur Eindämmung von Infoständen: Die gemachten
Auflagen, beispielsweise das Verbot von Sitzgelegenheiten, Überdachungen und
Heizpilzen, werden, wie Kontrollen gezeigt haben, von der Scientology
Organisation eingehalten. Das bloße Ansprechen von Passanten stellt für sich
gesehen keinen Eingriffstatbestand dar. Erst weitere, entgegen der klaren
Willensäußerung des Angesprochenen unerwünschte Ansprachen könnten unter
Umständen den Tatbestand der Nötigung erfüllen, diesbezügliche Anzeigen sind
jedoch nicht bekannt. Während auch Frau Dr. Zöbl den Antrag für durch
Verwaltungshandeln erledigt sieht und ergänzend auf Protestaktionen aus der
Bevölkerung, z.B. die “Maskenträger”, hinweist, schildert Herr
Häntsch ein anderes Negativbeispiel, das ein intensiveres
Verwaltungshandeln nötig mache. Da der Verwaltung die Zeit und der Ort der
Infostände bekannt sind, bittet Herr Raabe um Erläuterung, ob Kontrollen
gezielt geplant werden. Dies bejaht Herr Schulte und führt aus, dass
auch mit der AG Wilmersdorfer Straße kooperiert wird. Die im Jahr 2008 genehmigten
Standorte werden auf Wunsch von Herrn Schöne mit dem Protokoll
nachgereicht: Am Montag und Dienstag in der Wilmersdorfer Straße Ecke
Pestalozzistraße, am Mittwoch und Donnerstag auf dem Kurfürstendamm Ecke
Uhlandstraße und am Freitag und Samstag auf dem Joachimsthaler Platz. Dem von Frau
Schmitt-Schmelz und Herrn Wuttig aufgrund der Diskussion gezogenem
Fazit, der Antrag sei durch Verwaltungshandeln erledigt und die Verwaltung
schöpfe ihren Möglichkeiten voll aus, entgegnet Herr Engelmann, dass das
von ihm als intensiv und aggressiv empfundene Auftreten der
Scientology-Organisation im Straßenraum des bezirklichen Aushängeschildes
Wilmersdorfer Straße kontinuierliche Präsenz des Ordnungsamts erfordere. Auch
wären Schilder, die auf das Tun der SO hinweisen, eine sinnvolle Ergänzung. Herr
Schöne bestätigt Herrn Engelmanns Beobachtungen und schildert seine
Erfahrungen in der Otto-Suhr-Allee, wo die Flyerverteilenden regelmäßig den
Fahrrad- und Fußgängerverkehr behinderten. Herr Schulte stellt klar,
dass derartige Verstöße nur geahndet werden können, wenn sie zur Anzeige kämen.
Abschließend gibt Herr Riedel zu bedenken, dass er zwar den Aussagen und
Forderungen Herrn Engelmanns zustimmt, der Antragstext diese aber nicht
beinhaltet. Der Antrag wird
mit 9:5:0 für durch Verwaltungshandeln erledigt erklärt. Der
Ausschuss für Wirtschaft und Ordnungsangelegenheiten empfiehlt
der BVV, die BVV
möge beschließen: Die
Drucksache ist durch Verwaltungshandeln erledigt. Ursprungstext: Das
Bezirksamt wird aufgefordert zu veranlassen, dass das Ordnungsamt in
Kooperation mit der Polizei stärker gegen die immer aggressiver vorgehenden
Werber der Scientology-Sekte in den bezirklichen Einkaufsstraßen vorgeht. Der BVV ist
bis zum 31.10.2008 zu berichten. Abstimmungsergebnis: dafür: 9 dagegen: 5
Enthaltung: 0 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Schriftliche Anfragen |