Auszug - Vorstellung der AG nach § 78 Mädchen und junge Frauen Leitlinien zur Verankerung der geschlechterbewussten Ansätze in der pädagogischen Arbeit mit Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe (Berliner Leitlinien) Ergebnisse der sozialräumlichen Konzeptentwicklung unter mädchenspezifischen Aspekten BE: Frau Kittler (Interkultureller Mädchen - und Frauenladen LiSA e.V.) Anträge a) Entsendung von Mitarbeiterinnen aus den Regionen in die AG § 78 Mädchen und junge Frauen b) Aktualisierung der Charlottenburg-Wilmersdorfer Leitlinien und Verbreitung der Berlienr Leitlinien an allen Gremien und Fachkräfte der Jugendhilfe c) Konzept zur Förderung der Nutzung des öffentlichen Raums für Mädchen  

 
 
37. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Do, 03.07.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Kittler ruft einführend die Fortschritte bei den Rechten von Frauen und Mädchen in den letzten 50 Jahren ins Gedächtnis

Frau Kittler ruft einführend die Fortschritte bei den Rechten von Frauen und Mädchen in den letzten 50 Jahren ins Gedächtnis. Dies habe auch Eingang ins KJHG gefunden, wo die Jugendhilfe im § 9 verpflichtet wird “die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern.” Ende der 80er Jahre entstanden im Bezirk die Mädchenprojekte LiSA und D3 und der Arbeitskreis Mädchenarbeit. In der nachfolgenden Zeit wurden in der Mehrzahl der Jugendfreizeiteinrichtungen Räume für geschlechtshomogene Angebote eingerichtet und seit 1998 gibt es die AG 78 Mädchen und junge Frauen. Charlottenburg-Wilmersdorf habe durchaus Maßstäbe in der Mädchen- wie in der Jungenarbeit gesetzt.

 

Frau Kallmeyer gibt im Anschluss einige Hinweise zu den “Leitlinien zur Verankerung der geschlechterbewussten Ansätze in der pädagogischen Arbeit mit Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe” (Berliner Leitlinien), die mit der Einladung versandt wurden.

 

Frau Köthe bedauert das Fehlen von Kontrollinstrumenten hinsichtlich der Umsetzung dieser Programmatik.

 

Frau Schüttler (Mädchentreff D3) und Frau Stitz-Ulrici (LiSA e.V.) präsentieren die ersten  Ergebnisse zur sozialräumlichen Konzeptentwicklung (Anlage 1).

 

Frau Kittler begründet die drei Anträge, die mit der Einladung versandt wurden. Der Ausschuss beschließt, diese zusammen zu beraten.

 

Herr Naumann schlägt zum Antrag 1 vor, die AG Mädchen und junge Frauen um konkrete Vorschläge zu bitten und diese wegen der Mit-Zuständigkeit der Abteilung Bau in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Ausschuss für Stadtplanung zu beraten. Zum Antrag 2 hält er es für erforderlich, hinsichtlich der Zahl der gewünschten Teilnehmerinnen in einem vertretbaren Rahmen zu bleiben. Wünschenswert wäre es aus seiner Sicht, dass alle Regionalteams vertreten sind. Bei den Schulen will er für eine Teilnahme werben, und bei den Kitas bittet er, den Blick nicht nur auf den Eigenbetrieb, sondern auf alle Kita-Träger zu richten.

 

Frau Köthe hält es ebenfalls für sinnvoll, dass die Vorschläge zur mädchengerechten Gestaltung des öffentlichen Raums zunächst von den “Fachfrauen” entwickelt werden und dass im Antrag 2 nur die Teilnahme von mindestens einer Frau pro Regionalteam gefordert wird. Zum Antrag 3 schlägt sie vor, dass der Auftrag zur Aktualisierung nicht nur an die AG Mädchen und junge Frauen, sondern auch an den AK Jungenarbeit gerichtet wird.

 

Herr Prof. Dr. Dittberner hält den Antrag 1 nicht für zustimmungsfähig. Ein derartiger allgemeiner Beschluss sei angesichts der fehlenden Einflussmöglichkeiten sinnlos. Denkbar wäre nur der Versuch, konkrete Verbesserungsvorschläge umzusetzen. Gegen die anderen beiden Anträge hat er keine Einwände.

 

Herr Schwarzenau äußert sich zustimmend zu den vorliegenden Anträgen.

 

Herr Wuttig kündigt ebenfalls Zustimmung an. Zum Antrag 2 sei als gemeinsames Verständnis festzuhalten, dass 1 Frau pro Regionalteam an der AG teilnehmen soll.

 

Herr Naumann bittet, im Antrag 1 das Wort “abteilungsübergreifend” zu ergänzen und das Berichtsdatum anzupassen.

 

Der Antrag 1 wird nunmehr in folgender Form zur Abstimmung gestellt:

 

Konzept zur Förderung der Nutzung des öffentlichen Raums von Mädchen

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird abteilungsübergreifend beauftragt, ausgehend von den Vorschlägen der AG 78 Mädchen und junge Frauen ein Konzept zu entwickeln, wie der öffentliche Raum für Mädchen ansprechend und bedarfsorientiert gestaltet werden kann, mit dem Ziel, eine gerechte Nutzung zu erreichen.

Dem JHA ist bis zum 31. Dezember 2008 zu berichten.

 

Begründung:

Die Ergebnisse der sozialräumlichen Erhebungen haben deutlich gemacht, dass Mädchen einen großen Teil ihrer Freizeit im öffentlichen Raum verbringen und ein großes Interesse an der Nutzung der Spiel- und Sportflächen im öffentlichen Raum haben. Für sie sind auch jungendominierte Angebote wie Basketball und Fußball attraktiv und zugänglich zu machen.

 

In dieser Form beschlossen (14/1/-); Dringlichkeit beschlossen (14/1/-).

 

Der Antrag 2 wird nunmehr in folgender Form zur Abstimmung gestellt:

 

Entsendung von Mitarbeiterinnen aus den Regionen in die AG §78 Mädchen und junge Frauen

 

Die Verwaltung des Jugendamtes wird aufgefordert, die Zusammensetzung der AG §78 Mädchen und junge Frauen so abzubilden, dass diese der Umstrukturierung des Jugendamtes, sprich Regionalisierung und Sozialraumorientierung entspricht. Aus jeder Region sind mindestens eine Vertreterin des Regionalteams und eine Vertreterin der freien Träger ambulanter Hilfen zu entsenden. Darüber hinaus sollte das Bezirksamt darauf einwirken, dass Kolleginnen aus den Bereichen Schule und Kita in der AG §78 Mädchen und junge Frauen vertreten sind.

 

Begründung:

Die geschlechtsbewusste Arbeit ist eine Querschnittsaufgabe, die sich in den Bereichen des Sozialraums widerspiegeln muss. Hierfür sind die fachlichen Gremien wie die AG §78 Mädchen und junge Frauen zu nutzen, die den fachlichen Austausch unterstützen, Schnittstellen bilden und Kooperationen fördern.

 

In dieser Form einstimmig beschlossen (15/-/-).

 

Der Antrag 3 wird nunmehr in folgender Form zur Abstimmung gestellt:

 

Aktualisierung der Charlottenburg-Wilmersdorfer Leitlinien und Verbreitung der Berliner Leitlinien an alle Gremien und Fachkräfte der Jugendhilfe

 

·         Die AG §78 Mädchen und junge Frauen und der AK Jungenarbeit werden beauftragt, die Aktualisierung, Ergänzung und Konkretisierung der Leitlinien geschlechtsdifferenzierter Arbeit mit Mädchen und Jungen in Charlottenburg-Wilmersdorf  unter Beachtung von Gender Mainstreaming und Gender Budgeting durchzuführen.

 

·         Die Verwaltung des Jugendamtes wird aufgefordert, die Verteilung der Leitlinien zur Verankerung geschlechtsbewusster Ansätze der pädagogischen Arbeit mit Mädchen und Jungen in der Jugendhilfe (Berliner Leitlinien) an alle Fachkräfte der Abteilung Jugend, Familie, Schule und Sport, die freien Träger der Jugendhilfe, die Kita-Träger und die Schulen vorzunehmen.

 

Begründung:

Die Leitlinien geschlechtsdifferenzierter Arbeit mit Mädchen und Jungen unseres Bezirkes sind 1999 entstanden und beinhalten nicht die aktuellen Entwicklungen. Die aktuellsten Leitlinien sind die Berliner Leitlinien, die eine neue Ära repräsentieren, denn sie berücksichtigen alle Leistungsbereiche der Kinder- und Jugendhilfe und die geschlechtergerechte Schule. Sie definieren ihre Bedeutung zur Umsetzung der Strategie des GM und sind von den Kolleginnen und Kollegen der Mädchen- und Jungenarbeit zusammen erarbeitet worden.

 

Die Einbeziehung unterschiedlicher Fachkräfte der Jugendhilfe, freier Träger und Schule zur Aktualisierung der Leitlinien und die Umsetzung derselben unterstützt den Prozess zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und mehr Chancengleichheit in der Kinder- und Jugendhilfe in Charlottenburg-Wilmersdorf.

 

In dieser Form einstimmig beschlossen (15/-/-).

 

 


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker/in Auszug Realisierung
   Anwesenheit Schriftliche Anfragen