Auszug - Ist Charlottenburg-Wilmersdorf bereit für den Klimaschutz und den Energiewechsel?
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Zur
Beantwortung Herr BzStR Gröhler: Herr
Vorsteher, meine Damen und Herren, sehr geehrter Herr Kaas Elias, es ist ja
nicht das erste Mal, dass wir uns in der Bezirksverordnetenversammlung mit dem
Thema Energieeinsparungen und Klimaschutz beschäftigen. Ich verweise auf die
mehrfach zu diesem Themengebiet von ihrer Fraktion beantragten bzw.
eingereichten Anfragen, die wir in der letzten und aktuellen Wahlperiode
beantwortet haben. Schauen Sie sich bitte die Drucksachen 587/3, 121/2, 211/3
und die Beantwortung der Kleinen Anfrage 240/3 an, dann könnten Sie sich fast
die gesamte Große Anfrage selbst beantworten. Erlauben Sie mir vielleicht auch
noch folgende Vorbemerkung: Auch ohne Anfragen einzelner Fraktionen der
Bezirksverordnetenversammlung ist das Bezirksamt sich der Wichtigkeit des
Klimaschutzes und der Notwendigkeit des Energieeinsparens sehr bewusst und wir
werden das auch weiter tun, auch wenn Sie keine Anfragen zu dem Thema stellen. Zu 1. Ich
verweise hierzu auf die Beantwortung der noch nicht von mir eben genannten
Kleinen Anfrage 322/3. Darüber hinaus wird z. Z. die Installation von weiteren
Anlagen geprüft. Auch das hatten wir Ihnen im Rahmen einer Kleinen Anfrage,
nämlich 202/3, mitgeteilt. Es betrifft u. a. die Schwimmbäder der
Rheinfelder-Schule, der Arno-Fuchs- und der Finkenkrug-Schule. Darüber hinaus
befindet sich die Serviceeinheit Hochbau- und Immobilienwirtschaft derzeit in
Verhandlungen mit einem privaten Betreiber für die Installation einer
Solaranlage auf dem Dach der Werner-Ruhemann-Sporthalle. Darüber hinaus hatte
das Bezirksamt die Hoffnung, eine sehr große Solaranlage mit UAP-Fördermitteln
fördern zu können. Ich habe in dem Vorgang sogar persönlich an die Frau
Senatorin Lompscher geschrieben, um ihr das Projekt wärmstens zu empfehlen,
weil wir es mit Absolventen der Technischen Universität Berlin, die sich zu
einem kleinen Unternehmen zusammengeschlossen haben, entwickelt haben und die
Frau Senatorin hat mir durch ihren Staatssekretär vor einigen Tagen mitteilen
lassen, dass sie dieses Projekt nicht für förderfähig hält. Ich hatte
gedacht, ich schreib` die Senatorin `mal selbst an, weil sie kann ja vielleicht
auch mal eine gute Schlagzeile wieder gebrauchen, nach “Umweltzone”
und “Nichtraucherschutz”, aber das hat leider auch nicht geklappt. Zu 2. Hier darf
ich auch noch `mal auf die Beantwortung der Kleinen Anfrage 202/3 verweisen.
Die bezirklichen Immobilien werden im großen Teil nicht durch Heizöl oder Erdöl
befeuert, sondern überwiegend durch Fernwärme, wobei ich nicht sagen will, dass
Vattenfall nicht Fernwärme auch mit Öl produziert. 24 der 97 Standorte des
Bezirkes werden durch Erdgas versorgt, was allerdings die Sache auch nicht
billiger macht, durch die Koppelung des Erdgaspreises an den Erdölpreis.
Darüber hinaus haben wir Sie in der Vergangenheit bereits darüber unterrichtet,
dass wir versucht haben, geothermische Anlagen zu installieren. Wir haben Sie
darüber unterrichtet, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, u. a.
die aufwändigen Kosten und flächenintensiven Bohrungen. Unsere bisherigen
Einschätzungen führen dazu, dass die Amortisationszeit etwas 40 Jahre
Betriebsdauer betrifft. Das ist höchst unwirtschaftlich. Ich will allerdings
nicht ausschließen, dass bei steigenden Energiepreisen die Amortisationsdauer
auf 30 oder 20 Jahre sinkt und das damit interessant werden könnte. Sie wissen,
dass wir bei dem Sportfreizeithaus Maikäferpfad selbst mit Erdwärme das Haus
beheizen. Wir haben es vor zwei Jahren eingeweiht, aber diese Technik ist
meistens für uns nicht nutzbar, aber wir gehen dieser Frage immer wieder nach.
Sie müssen bitte nicht für jedes Gebäude einen einzelnen Antrag stellen. Zu 3. Die
Beantwortung möchte ich in zwei Punkten untergliedern. Das eine ist die Frage
Hochbau, das andere ist die Frage Fachtechnik. Im Bereich
Hochbau konnten wir in den letzten Jahren nicht genügend Energiesparmaßnahmen
durchführen, weil die baulichen Unterhaltungsmittel einfach zu gering waren, um
im großen Umfang an Schulen z. B. Fassadendämmung vorzunehmen oder neue
energiesparende besser schließende Fenster einzubauen. Ich verweise auch häufig
auf die Denkmalschutzproblematik. Sie können am Schiller- oder Goethe-Gymnasium
nicht einfach `ne Wärmedämmung an die Fassade bringen und Sie können auch nicht
die dort bestehenden historischen Fenster einfach ersetzen durch
Kunststoff-Fenster. Was wir allerdings unternommen haben, ist die
Wärmedämmmaßnahme an den obersten Geschossdecken. Da sind wir sehr gut
vorangekommen. Und wir haben in Einzelmaßnahmen auch die Gebäude selbst
energetisch verbessert, dann durch die Ausschöpfung von Sondermitteln aus dem
UEP 1. Da will ich z. B. Tennis-Umkleidegebäude in der Cunostraße 28 oder das
Seniorenwohnhaus Güntzelstraße oder die Kita Livländische Straße 21 nennen. Im Bereich
der haustechnischen Anlagen sind von den 60 Schulen 50 anlagentechnisch
überprüft worden. Die Anlagen sind ergänzt, erneuert und im Wirkungsgrad um ein
vielfaches optimiert worden. Im Ergebnis hat es dazu geführt, dass wir etwas 30
% der Energieausgaben absenken konnten. Sie sind allerdings durch die gestiegenen
Energiepreise wieder komplett aufgefressen worden. Das ist die wirtschaftliche
Betrachtungsweise. Bei der Klimaschutz- und Energieeinsparungsbetrachtungsweise
ist es natürlich trotzdem ein Erfolg gewesen. Dieser eingeschlagene Weg der
Optimierung wird auch im Jahre 2008 verstärkt weitergeführt werden. Es führt
allerdings dazu, dass man an der einen oder anderen Schule manchmal meint, es
sei nunmehr zu kalt und dann verweisen wir immer auf die Notwendigkeit, dass
eben Flure nicht mit 23 Grad beheizt werden müssen, aber da wird man hier oder
da noch einen Lernprozess machen müssen, dass man in der Winterzeit in
Mitteleuropa eben doch mal kein bauchfreies Top in der Schule anzieht, sondern
vielleicht mal einen Pullover. Durch die
erhöhte Mittelzuweisung 2008 und in den folgenden Haushaltsjahren werden wir
mittelfristig die Möglichkeit haben, Energieverbesserung auch im Hochbaubereich
außerhalb der Fachtechnik durchzuführen. Die vorhin von mir erwähnte
Wärmedämmung hinsichtlich der obersten Geschossdecke ist in 50% der Schulen
erfolgt und wir werden hier auch versuchen, in den restlichen Schulgebäuden das
in den nächsten Jahren nachzuvollziehen. Zu 4. Ich
verweise auf die Beantwortung der Mündlichen Anfrage Nr. 3 in der BVV vom 11.
Oktober 2007. Wir sind hinsichtlich der “Nichtwohngebäude”, also
der Rathäuser und Schulen, nach der Energie-Einspar-Verordnung verpflichtet, ab
dem 01.07.2009 Energieausweise auszuhängen. 01.07.2009, also wir haben noch
keine Frist verpasst. Wir werden in den nächsten Wochen mit den ersten
Energieausweisen sichtbar in den Dienstgebäuden beginnen. Daraus werden die
Besucherinnen und Besucher dann die Nutzungsart, den Standort, das Baujahr des
Gebäudes, die Art der Wärmeerzeugung, die Nettogrundfläche sowie die
Heizenergie- und Stromverbrauchskennwerte entnehmen können, so sieht es dann
aus, hängt sichtbar im Eingangsbereich. Zu 5. Natürlich wird das Bezirksamt sowohl Vorgaben der Europäischen Union als auch der Bundesregierung umsetzen. Wir tun das sowohl aus dem Eigeninteresse heraus des Klimaschutzes als auch der Reduzierung der Energieausgaben und Sie können ganz sicher sein, das haben wir ja bereits mehrfach in der Beantwortung zahlreicher Anfragen betont, dass wir glauben, dass die Energieeinsparungen die beste Möglichkeit ist, die CO2-Werte zu reduzieren. Wir werden alles daran setzen, um die entsprechenden Vorgaben zu erfüllen. Danke. |
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