Auszug - Besichtigung und Vorstellung der öffentlichen Einrichtung des "Jugendclubs Halemweg 18"  

 
 
31. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 22.04.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Jugendclub Halemweg
Ort: 13627 Berlin, Halemweg 18
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau von Pirani begrüßt Herrn Niemann, den Regionalleiter der Region 1, Herrn Knöfel, den für Jugendförderung zuständigen Mitarbeiter in der Region, sowie Herrn Mirioglu, den Leiter des Jugendclubs Halemweg

Frau von Pirani begrüßt Herrn Niemann, den Regionalleiter der Region 1, Herrn Knöfel, den für Jugendförderung zuständigen Mitarbeiter in der Region, sowie Herrn Mirioglu, den Leiter des Jugendclubs Halemweg. Sie erinnert daran, dass dieser Jugendclub wegen seines nicht einfachen Umfeldes in der Vergangenheit stets als unverzichtbar angesehen wurde. Daran habe sich bis heute nichts geändert.

 

Herr Mirioglu begrüßt den Jugendhilfeausschuss im Jugendclub Halemweg und stellt die Einrichtung vor. Der Jugendclub werde kontinuierlich von 100 bis 150 jungen Menschen besucht, von denen ca. 70 Prozent über einen Migrationshintergrund verfügen. Der Jugendclub habe deshalb einen klaren interkulturellen Schwerpunkt, was sich auch an seiner eigenen türkischen Herkunft zeige. Ebenso hilfreich seien seine zusätzlichen arabischen Sprachkenntnisse. Der familiäre Hintergrund der Besucher/innen sei überwiegend nicht einfach; viele Familien seien durch langjährige Erwerbslosigkeit geprägt, und in vielen Familien gebe es nur einen Elternteil.

Die Einrichtung ist montags bis freitags von 9:30 bis 17 Uhr geöffnet. Vormittags werde der Jugendclub als Schüler- und Jugendcafe von den Schüler/innen der umliegenden Schulen genutzt. An den Nachmittagen gebe es neben dem offenen Betrieb auch eine ganze Reihe von Gruppenangeboten. Da viele Kinder, vor allem im Lückealter, hungrig in die Einrichtung kommen, werde auch das an einem Tag pro Woche angebotene Essen gut angenommen. Hinsichtlich der Zielgruppen und Öffnungszeiten gebe es eine enge Abstimmung mit dem Jugendclub Heckerdamm. Abschließend stellt er Frau Schander vom Träger StraKS vor, der den Jugendclub seit drei Jahren als Standort im Kiez nutzt.

 

Herr Niemann informiert den Ausschuss ergänzend über die Bauschäden im Gebäude, die durch den steigenden Grundwasserspiegel verursacht werden.

 

Frau Buschmeier möchte wissen, ob es eine Zusammenarbeit mit der benachbarten Anna-Freud-Oberschule gibt.

 

Herr Mirioglu berichtet dazu, dass laufend zwei Praktikant/innen aus der Anna-Freud-Oberschule im Haus tätig sind.

 

Frau von Pirani äußert sich kritisch zum Essensangebot im Jugendclub. Hier bestehe möglicherweise ein Doppelangebot mit Blick auf die Horte an den Schulen. Es wäre zu hinterfragen, ob die Eltern tatsächlich nicht in der Lage sind, den Essensbeitrag an der Schule aufzubringen.

 

Herr Göpel sieht hier ebenfalls eine mögliche Schieflage. Allerdings müsse man sich die Familien genauer ansehen, da es sicher unterschiedliche Gründe gebe, die dazu führen, dass die Kinder hungrig im Jugendclub ankommen. Vor allem wäre zu prüfen, ob man mit sozialer Beratung Eltern unterstützen kann, mit knappen Finanzmitteln zurechtzukommen und der Verantwortung für die Kinder gerecht zu werden.

 

Frau Köthe rät, den Blick dabei nicht nur auf die Eltern zu richten, sondern vor allem auch auf die Strukturen und auf die Lebensumstände von Familien in schwierigen materiellen Umständen.

 

Herr Mirioglu berichtet, dass die Mehrzahl der Kinder, die das Essensangebot im Jugendclub wahrnehmen, dem üblichen Hortalter bereits entwachsen sind. Jüngere kämen im Einzelfall in Begleitung älterer Geschwister dazu.

 

Frau von Pirani gibt zu bedenken, dass möglicherweise die Verlagerung der Horte an die Schulen nicht der Weisheit letzter Schluss war.

 

Herr Becker berichtet aus eigener Erfahrung im Einzugsgebiet Charlottenburg-Nord, dass sich die Zusammensetzung der Elternschaft verändert. Eine zunehmende Zahl von Eltern sei einfach nicht mehr erreichbar.

 

Frau Ritchie beobachtet in ihrer Arbeit eine zunehmende Armut vieler Familien. Wenn diese erst einmal in der Schuldenfalle stecken, werde auch die Bezahlung eines scheinbaren zumutbaren Betrages wie der Essensbeitrag im Hort schwierig.

 

Herr Breitkopf fordert mehr Verantwortungsübernahme der Schulen. Eine Möglichkeit wäre die Wiedereinführung von Kochkursen und Vorbereitung auf die Führung eines Haushalts.

 

Frau Schmelz weist darauf hin, dass es dies mit dem Fach Arbeitslehre oder neuerdings Wirtschaft-Arbeit-Technik bereits gebe.

 

Herr Neuhoff dankt Herrn Mirioglu für die Vorstellung der Einrichtung.

 

 


 

 
 

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