Auszug - Besichtigung und Vorstellung der öffentlichen Einrichtung des "Jugendclubs Halemweg 18"
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Frau von Pirani begrüßt Herrn Niemann, den
Regionalleiter der Region 1, Herrn Knöfel, den für Jugendförderung zuständigen
Mitarbeiter in der Region, sowie Herrn Mirioglu, den Leiter des Jugendclubs
Halemweg. Sie erinnert daran, dass dieser Jugendclub wegen seines nicht
einfachen Umfeldes in der Vergangenheit stets als unverzichtbar angesehen
wurde. Daran habe sich bis heute nichts geändert. Herr Mirioglu begrüßt den Jugendhilfeausschuss im
Jugendclub Halemweg und stellt die Einrichtung vor. Der Jugendclub werde
kontinuierlich von 100 bis 150 jungen Menschen besucht, von denen ca. 70
Prozent über einen Migrationshintergrund verfügen. Der Jugendclub habe deshalb
einen klaren interkulturellen Schwerpunkt, was sich auch an seiner eigenen
türkischen Herkunft zeige. Ebenso hilfreich seien seine zusätzlichen arabischen
Sprachkenntnisse. Der familiäre Hintergrund der Besucher/innen sei überwiegend
nicht einfach; viele Familien seien durch langjährige Erwerbslosigkeit geprägt,
und in vielen Familien gebe es nur einen Elternteil. Die Einrichtung ist montags bis
freitags von 9:30 bis 17 Uhr geöffnet. Vormittags werde der Jugendclub als
Schüler- und Jugendcafe von den Schüler/innen der umliegenden Schulen genutzt.
An den Nachmittagen gebe es neben dem offenen Betrieb auch eine ganze Reihe von
Gruppenangeboten. Da viele Kinder, vor allem im Lückealter, hungrig in die
Einrichtung kommen, werde auch das an einem Tag pro Woche angebotene Essen gut
angenommen. Hinsichtlich der Zielgruppen und Öffnungszeiten gebe es eine enge
Abstimmung mit dem Jugendclub Heckerdamm. Abschließend stellt er Frau Schander
vom Träger StraKS vor, der den Jugendclub seit drei Jahren als Standort im Kiez
nutzt. Herr Niemann informiert den Ausschuss ergänzend
über die Bauschäden im Gebäude, die durch den steigenden Grundwasserspiegel
verursacht werden. Frau Buschmeier möchte wissen, ob es eine
Zusammenarbeit mit der benachbarten Anna-Freud-Oberschule gibt. Herr Mirioglu berichtet dazu, dass laufend zwei
Praktikant/innen aus der Anna-Freud-Oberschule im Haus tätig sind. Frau von Pirani äußert sich kritisch zum
Essensangebot im Jugendclub. Hier bestehe möglicherweise ein Doppelangebot mit
Blick auf die Horte an den Schulen. Es wäre zu hinterfragen, ob die Eltern
tatsächlich nicht in der Lage sind, den Essensbeitrag an der Schule
aufzubringen. Herr Göpel sieht hier ebenfalls eine mögliche
Schieflage. Allerdings müsse man sich die Familien genauer ansehen, da es
sicher unterschiedliche Gründe gebe, die dazu führen, dass die Kinder hungrig
im Jugendclub ankommen. Vor allem wäre zu prüfen, ob man mit sozialer Beratung
Eltern unterstützen kann, mit knappen Finanzmitteln zurechtzukommen und der
Verantwortung für die Kinder gerecht zu werden. Frau Köthe rät, den Blick dabei nicht nur auf
die Eltern zu richten, sondern vor allem auch auf die Strukturen und auf die
Lebensumstände von Familien in schwierigen materiellen Umständen. Herr Mirioglu berichtet, dass die Mehrzahl der
Kinder, die das Essensangebot im Jugendclub wahrnehmen, dem üblichen Hortalter
bereits entwachsen sind. Jüngere kämen im Einzelfall in Begleitung älterer
Geschwister dazu. Frau von Pirani gibt zu bedenken, dass
möglicherweise die Verlagerung der Horte an die Schulen nicht der Weisheit
letzter Schluss war. Herr Becker berichtet aus eigener Erfahrung im
Einzugsgebiet Charlottenburg-Nord, dass sich die Zusammensetzung der Elternschaft
verändert. Eine zunehmende Zahl von Eltern sei einfach nicht mehr erreichbar. Frau Ritchie beobachtet in ihrer Arbeit eine
zunehmende Armut vieler Familien. Wenn diese erst einmal in der Schuldenfalle
stecken, werde auch die Bezahlung eines scheinbaren zumutbaren Betrages wie der
Essensbeitrag im Hort schwierig. Herr Breitkopf fordert mehr
Verantwortungsübernahme der Schulen. Eine Möglichkeit wäre die Wiedereinführung
von Kochkursen und Vorbereitung auf die Führung eines Haushalts. Frau Schmelz weist darauf hin, dass es dies mit
dem Fach Arbeitslehre oder neuerdings Wirtschaft-Arbeit-Technik bereits gebe. Herr Neuhoff dankt Herrn Mirioglu für die
Vorstellung der Einrichtung. |
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