Auszug - Eingabe Nr. 78 der Frau Halina B. betr. Bäume in der Danckelmannstraße BE: Herr BzStR Gröhler  

 
 
18. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Eingaben und Beschwerden Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 03.04.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: 1141
Ort: Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin
 
Beschluss

Die Petentin ist entschuldigt und schickt eine Bevollmächtigte

Die Petentin ist entschuldigt und schickt eine Bevollmächtigte. Es wird eine Unterschriftenliste des BUND überreicht.

 

Die Petentin führt aus, dass in vielen Straßen Charlottenburgs die Platanen radikal zurückgeschnitten werden. Anhand von Fotos zeigt sie den jetzigen, ihrer Meinung nach verstümmelten, Zustand. Auf Proteste von Anwohnern u. a. der Danckelmannstr. und Lohmeyerstr. wurde nicht reagiert. Sie bezieht sich auf den Bezirk Mitte, wo die Platanen nicht so radikal (mit vielen Verzweigungen von Ästen) zurückgeschnitten wurden.

 

Herr BzStR Gröhler erklärt, dass bei baumpflegerischen Maßnahmen keine Bürgerbeteiligungen durchgeführt werden können. Den Vorwurf der Petentin, dass das Grünflächenamt “unverantwortlich” zurückschneide, weist Herr BzStR Gröhler ausdrücklich zurück. Das Bezirksamt ist Eigentümervertreter für 45.000 Straßenbäume. In Anbetracht seiner langjährigen Erfahrung mit dem Umgang derartiger Bäume kann dem Grünflächenamt unterstellt werden, fachliche Entscheidungen zu treffen. Im Übrigen ist der BUND nicht für die Gefahrenabwehr an Straßenbäumen verantwortlich, sondern der Eigentümervertreter, in Person die Amtsleitung des Grünflächenamtes sowie Herr BzStR Gröhler.

 

Es war ein Fehler, so Herr BzStR Gröhler, vor 30 Jahren in engen Straßen Platanen zu pflanzen. Die Platane ist ein von Natur aus großkroniger und schnittverträglicher Baum. Anhand von Fotos (vorher/nachher) demonstriert Herr BzStR Gröhler einen Platanenrückschnitt auf dem Kurfürstendamm. In den letzten 30 Jahren gab es keinen Rückschnitt, was dazuführt, dass die Bäume in absolute Konkurrenz geraten; ihre Kronen verzweigen sich miteinander. Es treiben sehr lange und dünne Triebe aus in Richtung Straße, weil dort nicht die Hauswand oder der Konkurrenzbaum ist, um an Sonnenlicht zu gelangen. Durch diese langen Triebe und die Schrägstellung fängt der Baum an, sich nicht natürlich weiter zu entwickeln. Es besteht große Bruchgefahr einzelner Äste oder gar Kronenbereiche. Herr Prof. Balder von der TFH Berlin hat das Grünflächenamt zu diesem Schnitt beglückwünscht – er hätte sogar noch weiter zurück geschnitten. Vor dem Rückschnitt wurde eine amtliche Bekanntmachung in allen Hauseingängen angebracht und es gab eine Presseerklärung. Der Bauausschuss wurde auch entsprechend informiert.

Die restlichen Platanen in der Lohmeyerstraße werden noch zurück geschnitten.

 

Herr BzStR Gröhler erinnert an den Sommer 2006, wo im Ruhwaldpark innerhalb weniger Sekunden 60 Bäume umgekippt sind, die wir für relativ standsicher eingeschätzt hatten oder der große Sturm 2003, wo in der Meinekestraße 13 Straßenbäume wie Streichhölzer weggenickt sind. Die innerstädtische Klimaveränderung ist nicht zu verleugnen. Diese Erfahrungen führen aber auch dazu, dass heute eher ein Rückschnitt erfolgt oder der Baum gar gefällt wird.

 

Die Eingabe wird gem. § 21 Abs. 4 c GO-BVV als erledigt erklärt.

 
 

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