Auszug - Demografische Entwicklung in Charlottenburg-Wilmersdorf  

 
 
18. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin
TOP: Ö 8.7
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung Beschlussart: schriftlich beantwortet
Datum: Do, 13.03.2008 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
0731/3 Demografische Entwicklung in Charlottenburg-Wilmersdorf
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:FDP-Fraktion 
Verfasser:Prof.Dr.Dittberner/Dr.Fest 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
 
Beschluss

Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage wie folgt:

Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage wie folgt:

 

Wie beurteilt das Bezirksamt die demografische Entwicklung des Bezirkes insbesondere seit der Fusion der Altbezirke Charlottenburg und Wilmersdorf?

 

Die Bevölkerungszahlen im Bezirk sind von 1991 bis 2005 kontinuierlich rückläufig, im Jahre 2006 ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Der Ausländeranteil ist in der gesamten Zeit von 12,7 % auf 17,5 % gestiegen (siehe Anlage 1).

 

Wie ist die demografische Entwicklung des Bezirkes generell im Vergleich mit den Bezirken Mitte und Steglitz-Zehlendorf?

 

Auch im Bezirk Mitte waren die Bevölkerungszahlen von 1991 bis zur Fusion rückläufig mit einem Tiefststand 2000, seitdem steigen sie wieder. Der Ausländeranteil hat sich über die ganze Zeit von 18,7 % auf 28,7 % entwickelt (siehe Anlage 2).

 

Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf sind die Bevölkerungszahlen seit 1991 bis 1996 ansteigend, dann bis 1999 fallend und seitdem nahezu gleichbleibend. Der Ausländeranteil hat sich seit 1991 von 7,1 % auf 9,7 % nur leicht erhöht und war von 1995 bis 2002 nahezu unverändert (siehe Anlage 3).

 

 

Wie stellt sich die gegenwärtige Alterstruktur des Beschäftigten- und Ausländeranteils des Bezirkes im Vergleich zu den genannten anderen Bezirken dar?

 

Der Bezirk Mitte stellt mit über 320.000 Einwohnern den größten der nachgefragten Bezirke dar, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf. Größte Gruppe in Mitte ist die der unter 25-jährigen, in Charlottenburg-Wilmersdorf ebenso, in Steglitz-Zehlendorf die der über 65-jährigen. Der größte Ausländeranteil in Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf liegt ebenfalls bei den unter 25-jährigen, für Steglitz-Zehlendorf liegen keine Zahlen vor. Bei den Erwerbstätigen stellt in allen drei Bezirken die größte Gruppe die der 35- bis 45-jährigen. Der Ausländeranteil in Mitte liegt hier ebenfalls in dieser Gruppe, in Charlottenburg-Wilmersdorf bei den 25- bis 35-jährigen, für Steglitz-Zehlendorf liegen keine Zahlen vor.

Im Übrigen wird auf die Anlage 4 verwiesen.

 

Welche Maßnahmen hält das Bezirksamt für erforderlich, um die demografische Entwicklung des Bezirkes zu stabilisieren?

 

Der Bezirk sieht außer attraktivitätssteigernden Maßnahmen, die er z.B. sozial-, jugend- und baupolitisch selbst beeinflussen kann, und die vermeintlich einen Zuzug etwa von Familien beförderten bzw. deren Wegzug verhinderten oder die Geburtenrate erhöhten, kaum Möglichkeiten, die demografische Entwicklung (weiter) stabil zu halten.

 

Benötigt der Bezirk die Hilfe übergeordneter Gebietskörperschaften, um die demografische Entwicklung des Bezirks günstig zu beeinflussen?

 

Unabhängig von den stark eingeschränkten Möglichkeiten bleibt für das Bezirksamt offen, was die fragestellende Fraktion unter der mit der Großen Anfrage verbundenen Zielsetzung verbindet, die demografische Entwicklung des Bezirks “günstig” (in welche Richtung?) zu beeinflussen. Unter der Prämisse, mit “günstig” sei gemeint, erstens die Zahl der Bevölkerung insgesamt und zweitens den Anteil der 18- bis unter 35-jährigen zu erhöhen, könnte sich das Bezirksamt lediglich eine verstärkte Gesetzesinitiative auf Landes- und Bundesebene zur Verbesserung der Lebensumstände (Lebenssituation, Lebensräume) von Familien bzw. jungen Erwachsenen vorstellen.

 

Diese Ansätze sollten genauer analysiert und dargestellt sowie, falls erforderlich, in den zuständigen Ausschüssen diskutiert werden.

Näheres hierzu kann jedoch erst nach Erscheinen einer kleinräumigen Prognose beurteilt werden, die, wie aus einer Mitteilung des Landespressedienstes Berlin vom 12.02.2008 ersichtlich ist, im Sommer 2008 vorliegen wird und eine zentrale Planungsgrundlage für die Bezirke und die Fachplanungen bildet.

Die bereits vorhandene gesamtstädtische Einschätzung lässt für die kommenden 22 Jahre jedenfalls nur eine geringfügige Veränderung der Bevölkerungszahl erwarten.

 

 

Monika Thiemen

 

 
 

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