Auszug - Auswertung der Besuche der Projekte der freien Träger der Jugendhilfe
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||||
Herr Naumann schlägt vor, den Vorschlag der
Verwaltung für die Verteilung der Zuwendungsmittel 2008 gleich in die Beratung
mit einzubeziehen. Der Ausschuss folgt diesem Vorschlag. Frau Buschmeier möchte wissen, warum bei den
Schulstationen eine um 1.000 Euro gekürzte Zuwendung vorgeschlagen wird. Frau von Pirani erinnert daran, dass die
Gesamtsumme der Zuwendungen begrenzt ist. Es wäre zu prüfen, ob sich der
Schulbereich an den Sachkosten beteiligen kann. Danach berichtet sie, dass
jetzt auch ein Antrag der Syrisch-Orthodoxen Kirche auf Unterstützung für deren
Jugendclub vorliegt und verteilt ein entsprechendes Ergänzungsblatt zur Vorlage
der Verwaltung. Herr Wuttig weist darauf hin, dass die
vorgeschlagenen 71.000 Euro pro Schulstation bereits für die Personalmittel
benötigt werden. Es müsse sichergestellt werden, dass die notwendigen
Sachmittel bereitgestellt werden, um eine Reduzierung der Angebotsstunden zu
vermeiden. Frau Gerhold fragt nach alternativen
Finanzierungsmöglichkeiten für Schulstationen. Frau Köthe berichtet hierzu, dass in anderen
Bezirken andere “Töpfe” für Schulstationen zur Verfügung stehen und
der Jugendbereich nur mitfinanziert. Herr Naumann wäre dazu an konkreten Beispielen
interessiert. Nach seiner Auffassung handelt es sich bei Schulstationen um
schulbezogene Jugendsozialarbeit i.S. des § 13 SGB VIII. Zur Vorlage führt er
aus, es handele sich um einen Vorschlag der Verwaltung. Der Ausschuss sei frei,
einen anderen Vorschlag zu entwickeln. Herr Wendt kritisiert, dass sich die Beratung
vorschnell auf den Vorschlag der Verwaltung konzentriert, obwohl die Auswertung
der Besuche noch nicht abgeschlossen sei. Den Vorschlag der Verwaltung
bezüglich des Trägers StraKS hält er wegen vieler offener Fragen z.Zt. noch
nicht für zustimmungsfähig. Er fragt abschließend nach Möglichkeiten, bestimmte
Angebote über einen Leistungsvertrag zu finanzieren. Frau von Pirani führt aus, dass Leistungsverträge
grundsätzlich möglich seien. Es gebe auch einen entsprechenden Titel,
allerdings enthalte dieser keine Mittel. Zudem seien die T-Mittel weitgehend
festgelegt, der kleine Rest enthalte sowohl die Zuwendungsmittel wie auch den
Titel für mögliche Leistungsverträge. Leistungsverträge würden mithin zu keiner
Verbesserung der Situation führen, insbesondere nicht zu zusätzlichen Mitteln. Herr Prof. Dr. Dittberner begrüßt die Vorlage der Verwaltung.
Sie stecke den Rahmen des Möglichen ab. Eine Suche nach zusätzlichen Mitteln
sei sinnlos. Herr Göpel fragt nach möglichen Standorten für eine zusätzliche
Schulstation. Herr Naumann teilt dazu mit, dass neben der Nehring-Grundschule, deren
Antrag bereits vorliegt, auch die Eosander-Schinkel- und die
Mierendorff-Grundschule in Frage kommen. Es gebe aber bisher keine Festlegung. Herr Neuhoff möchte wissen, ob auch der Schulbereich einen Beitrag zur
Finanzierung der Schulstationen leisten kann. Herr Naumann verweist erneut darauf, dass Schulstationen als
schulbezogene Jugendsozialarbeit derzeit Aufgabe der Jugendhilfe sind. Daher
verfüge der Schulbereich über keine Mittel für eine solche Aufgabe. Eine
Ausnahme bilden lediglich die aus EU-Mitteln finanzierten Sozialarbeiter/innen
an Haupt- und Sonderschulen. Frau Gerhold möchte wissen, ob eine Finanzierung aus HzE-Mitteln denkbar
wäre. Herr Naumann erinnert daran, dass die Jugendstadträt/innen erst kürzlich
bei den HzE-Mitteln “die Notbremse ziehen” mussten. Es müsse auf
jeden Fall vermieden werden, in eine Situation zu geraten wie derzeit der
Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Die für Erziehungshilfen bereitgestellten Mittel
dürften ausschließlich zur Befriedigung individueller Rechtsansprüche verwendet
werden. Frau von Pirani teilt zur Zukunft des Jugendclubs Olbersstraße mit,
dass der JCRB inzwischen einen Antrag für das Projekt StraKS in Höhe von
107.750 Euro vorgelegt hat, der eine zusätzliche halbe Stelle vorsieht. Frau Köthe betont, man müsse hier in zwei Richtungen entscheiden: Es
gehe um das Angebot in der Olbersstraße und die dort betreute Klientel, und es
gehe um das Gesamtangebot von StraKS. Frau Klose mahnt, man dürfe Angebote nicht so weiter herunterkürzen,
dass man sie nach einiger Zeit nur noch schließen könne. Frau von Pirani erläutert, dass die Olbersstraße nach einer
Übertragung an StraKS kein Jugendfreizeitheim mehr sei, sondern ein Treffpunkt
und Standort für die Straßensozialarbeit im Bereich des Mierendorffplatzes. Herr Naumann zieht aus dem Besuch in der Olbersstraße das Fazit, dass
dieser Standort nicht aufgegeben werden könne. Andererseits hätten sich die
Erwartungen an die Wiedereröffnung nicht erfüllt, u.a. auch wegen der
räumlichen Einschränkungen. Ziel müsse jetzt eine inhaltliche Weiterentwicklung
sein, mit der gleichzeitig Synergieeffekte verbunden sind. Herr Wuttig tritt für einen Erhalt der Angebote von StraKS am Standort
Halemweg ein und kann sich auch eine Ergänzung um die Olbersstraße vorstellen.
Zweifel äußert er an einer Aufstockung um lediglich eine halbe Stelle, in der
Olbersstraße dürfe nicht nur eine Art Wärmestube entstehen. Er schlägt vor, aus
den im Vorschlag der Verwaltung für eine zusätzliche Schulstation vorgesehenen
Mitteln ein weitere halbe Stelle für StraKS vorzusehen. Er tritt weiter dafür
ein, auf eine Kürzung bei den Schulstationen zu verzichten, da Sachmittel für
diese Einrichtungen unverzichtbar seien. Herr Göpel betont, man könne nicht Beides haben - eine weitere
Schulstation und den Erhalt des Bestehenden. Ihm erschiene es vernünftiger, auf
die dritte Schulstation zu verzichten und dafür die vorhandenen Einrichtungen
ausreichend zu finanzieren. Herr Naumann verweist darauf, dass Schulstationen eine große Zahl junger
Menschen erreichen und an Standorten arbeiten, wo ein großer
Unterstützungsbedarf besteht. Herr Wendt kritisiert, dass es die Landesebene noch immer nicht
geschafft hat, für eine regelhafte Finanzierung der Schulstationen zu sorgen.
Es könne nicht sein, dass deshalb der Bezirk das Angebot an Jugendarbeit
herunterfahren müsse. Frau Köthe kritisiert eine rein quantitative Beurteilung der Angebote
und bedauert erneut, dass der JHA sich noch nicht auf Kriterien für eine
Bewertung der Zuwendungsanträge verständigt hat. Herr Wuttig sieht die Priorität ebenfalls bei einer fachlichen
Beurteilung. Erst danach könnten auch quantitative Aspekte eine Rolle spielen.
Er fordert den JHA auf, sein Gewicht in die Waagschale zu werfen, um eine
stärkere Berücksichtigung der Jugendhilfeaufgaben am Gesamthaushalt
durchzusetzen. Herr Neuhoff unterstützt dies mit dem Hinweis, dass der Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf bei den
Angeboten der Jugendarbeit den letzten Platz unter den Bezirken einnimmt. Herr Naumann kann nicht erkennen, dass die Jugendarbeit beim
vorliegenden Vorschlag der Verwaltung unzureichend berücksichtigt worden ist.
Allerdings sei eine quantitative Betrachtung, d.h. in welchem Umfang die
Zielgruppe erreicht werde, ebenfalls ein Kriterium unter mehreren. Ziel müsse
sein, die vorhandenen Mittel möglichst effizient einzusetzen. Letztlich gehe es
immer um die gleichen Kinder. Herr Wolfframm erläutert auf Nachfrage, dass bei einer kleinräumigen
Betrachtung der sozialen Situation im Bezirk deutlich werde, dass sich die
Gebiete mit überdurchschnittlich ungünstigen sozialen Faktoren im Bezirksteil
Charlottenburg nördlich von Bismarckstraße und Kaiserdamm konzentrieren, d.h.
in der Region 1 und Teilen der Region 2. Dazu kämen noch kleinere Bereiche
südlich der Berliner Straße und um die Schlangenbader Straße im Bezirksteil
Wilmersdorf. Unter diesem Gesichtspunkt wären alle bisher geförderten Angebote
der freien Träger genau an den richtigen Stellen. Frau Köthe weist darauf hin, dass der
Vorschlag der Verwaltung auch eine Kürzung bei der Wochenendöffnung in den
Jugendfreizeiteinrichtungen um 2.000 Euro vorsieht. Frau Elligsen sieht in der Kürzung des Ansatzes
für die Schulstationen um je 1.000 Euro angesichts der ohnehin knappen Mittel
eine erhebliche Belastung. Frau von Pirani gibt zu bedenken, dass mit der
Einführung des Ganztagsbetriebs an Schulen und dem damit in den Schulen
vorhandenen Erzieherpersonals auch über konzeptionelle Synergieeffekte
nachgedacht werden müsse. Frau Kittler verweist darauf, dass schon der
gleichbleibende Ansatz für LiSA e.V. im Grunde eine Kürzung darstellt, da
aufgrund steigender Betriebskosten, des höheren Lebensalters etc. laufend
Mehrausgaben anfallen. Zusätzlich wäre für langjährige Mitarbeiterinnen
irgendwann auch eine Eingruppierung analog dem BAT wünschenswert. Herr Naumann äußert zum Projekt Ziegenhof die
Einschätzung, dass es zwar unstrittig ein gutes Angebot sei, dass die
beantragten 1.000 Euro aber auch durch eigenes Engagement der
Antragsteller/innen zu beschaffen sein müssten. Herr Wendt hat nach dem Besuch in der
Olbersstraße eine kritische Einschätzung zum dortigen Angebot. Frau von Pirani berichtet dazu, dass mit dem Träger
bereits ausführlich über die Notwendigkeit einer Veränderung gesprochen wurde. Frau Köthe erinnert daran, dass das Angebot
dieses Trägers schon einmal den Standort wechseln und mit neuer
Aufgabenstellung weiterarbeiten musste. Möglicherweise sei schon die damalige
Entscheidung nicht bis zum Ende durchdacht gewesen. Frau von Pirani verweist zum Abschluss auf Probleme
bei der Mengenerhebung durch die Zuwendungsempfänger und bittet um pünktliche
Lieferung. Andernfalls entstünden finanzielle Nachteile, die das Jugendamt
tragen müsse. Sie kündigt an, dass die Zuwendungsempfänger zusammen mit dem
Zuwendungsbescheid nochmals schriftlich auf diesen Zusammenhang hingewiesen
werden; ggf. müssten zukünftig auch finanzielle Konsequenzen gezogen werden. |
|||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker/in | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Schriftliche Anfragen |