Auszug - Eingabe Nr. 54 des Herrn Dirk-Carsten von L. betr. Katharina-Heinroth-Grundschule BE: Herr BzStR Naumann  

 
 
12. Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Eingaben und Beschwerden Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 04.10.2007 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: 1141
Ort: Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin
 
Beschluss

Eingangs erklärt Frau Halten-Bartels, dass mit heutigem Fax von der Gesamtelternvertretung der Katharina-Heinroth-Grundschule, Herrn Dirk-Carsten von L

Eingangs erklärt Frau Halten-Bartels, dass mit heutigem Fax von der Gesamtelternvertretung der Katharina-Heinroth-Grundschule, Herrn Dirk-Carsten von L., die Eingabe mit der Begründung zurückgezogen wird, dass in einer Schulkonferenz beider Schulen die Hintergründe und weitere Planungen im Detail erläutert wurden. Daraus resultierend hat der Vorstand der GEV beschlossen, den geplanten Umzug der SESB an die Katharina-Heinroth-Grundschule zu befürworten und zu unterstützen.

 

Anwesend sind aber auch Elternvertreter der Goerdeler-Grundschule, die sich nach wie vor gegen eine Verlegung der SESB an die Katharina-Heinroth-Grundschule aussprechen (Herr Jan N.).

 

BzStR Naumann stellt nachfolgend die Position des Bezirksamtes, so wie bereits Herrn N. schriftlich mitgeteilt, dar:

 

Die Situation an der Goerdeler-Grundschule ist nicht so einfach zu verbessern, wie es gewünscht wird, da das durchaus nachvollziehbare Interesse von Eltern des Europaschulzweigs, einen Schulortwechsel für ihre Kinder zu vermeiden, nicht das einzige Interesse ist, welches der Schulträger bei den Planungen des bezirklichen Schulnetzes zu berücksichtigen hat.

 

Der Bezirk als Schulträger hat im Rahmen seiner Verpflichtungen, eine Daseins- und Zukunftsvorsorge für das Gemeinwesen zu betreiben, auch die Aufgabe, sein Schulnetz so zu gestalten, dass langfristig und dauerhaft alle Kinder des Bezirks ihren Schulplatz in einer erreichbaren Grundschule der Region finden können. Da alle Schulen im Umfeld des Standortes der Goerdeler-Grundschule vollständig ausgelastet und nicht erweiterbar sind, würde durch eine Schließung der Goerdeler-Grundschule eine Versorgungslücke mit Schulplätzen in der City entstehen. Dies kann der Schulträger nicht akzeptieren und wird am Standort Sybelstraße eine Regelgrundschule mit eigenem Einschulungsbereich und offenem Ganztagsbetrieb grundsätzlich erhalten.

 

Im Gebäude werden dazu entsprechend den Erfordernissen moderner Ganztagsschulpädagogik und unter Berücksichtigung einer veränderten Perspektive auch für die ebenfalls dort angesiedelte Hauptschule Raumgrundrisse verändert und Renovierungen vorgenommen, womit bereits in den Sommerferien begonnen wurde. Auch für die Katharina-Heinroth-Grundschule werden entsprechende Veränderungen und umfassende Renovierungen vorgenommen.

 

Da das Schulgebäude der Goerdeler-Grundschule auch bei Modernisierung der Raumgrundrisse nicht groß genug ist, um dem Raumbedarf von Europaschule und Regelschule zu entsprechen und um für das Europaschulmodell die gewünschte Parallelität von Europa- und Regelzügen (2 + 2) herzustellen, ist eine Verlagerung des Europaschulzweigs an den Standort der Katharina-Heinroth-Grundschule äußerst sinnvoll. Dort sind die Ressourcen vorhanden, um eine 4-zügige Ganztagsgrundschule ideal zu verwirklichen und auch in diesem Gebäude wird der Schulträger bis zum Beginn des nächsten Schuljahres einer modernen Pädagogik entsprechende Raumgrundrisse herstellen. Dazu kommen die wesentlich vielfältigeren Kooperationsmöglichkeiten im unmittelbaren Umfeld der Schule. Die Planungen für eine Veränderung haben unter Beteiligung von Lehrer/innen und Erzieher/innen sowie von Elternvertretern bereits begonnen. In diesem Zusammenhang ist auch daran zu erinnern, dass bei einer Begehung des Schulgebäudes der Katharina-Heinroth-Grundschule am 27.06.2007 durch eine große Anzahl von Eltern des Europazweigs der Goerdeler-Grundschule die Gegebenheiten an diesem Standort positiv bewertet wurden.

 

Natürlich ist eine Veränderung des Schulstandortes für Kinder und Eltern anfänglich eine Erschwernis. Die Katharina-Heinroth-Grundschule ist jedoch ebenfalls verkehrstechnisch gut erschlossen und Eltern, die ihr Kind in einer Europaschule mit landesweiter Versorgungsfunktion angemeldet haben, sind anders als Eltern, die ihr Kind in der zuständigen Grundschule des Einschulungsbereichs einschulen, auf längere Schulwege eingestellt. Zudem sind die Herkunftsbezirke vieler Schüler/innen des Europaschulzweigs durch die U 7 an den Schulstandort ebenso angebunden wie an den jetzigen Standort.

 

In der Eingabe werden auch Bedenken wegen einer zu hohen Anzahl von Kindern mit Migrationshintergrund an der Katharina-Heinroth-Grundschule geäußert, weswegen eine Verlagerung des Europaschulzweigs an diesen Standort abgelehnt wird. Der Schulträger kann versichern, dass an keiner Schule im Land Berlin, die ein gutes und von der Schulgemeinschaft Schüler/innen, Lehrer/innen, Erzieher/innen und Eltern gemeinsam getragenes pädagogisches Konzept verfolgt, die Herkunft der Kinder einen gelingenden Schulalltag verhindert. Lehrer/innen und Erzieher/innen der sich neu bildenden Schulgemeinschaft an der Katharina-Heinroth-Grundschule werden sich über eine aktive Unterstützung durch engagierte Eltern bei der Entwicklung eines neuen pädagogischen Konzepts für die Ganztagsschule mit 2 Regel- und 2 Europazügen sicher freuen. Die Erfahrung anderer Schulen zeigt, dass Vielfalt bereichert, wenn sie als in unserer Gesellschaft grundsätzlich gegeben akzeptiert und positiv bewertet wird und im Konzept für den pädagogischen Alltag berücksichtigt ist.

 

Abschließend erklärt Herr BzStR Naumann, dass in einer gemeinsamen Schulkonferenz beider Schulen am 06.09.2007 eine Steuerungsgruppe eingerichtet wurde, in der Lehrer/innen, Erzieher/innen und Eltern beider Schulen gemeinsam mit der zuständigen regionalen Schulaufsicht der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie mit dem Schulträger die Verlagerung planen und Problemlösungen entwickeln. Der Schulträger wird zeitnah die Eltern des Europaschulzweigs zu einer weiteren Informationsveranstaltung einladen. Der erste Termin der Steuerungsgruppe hat bereits stattgefunden.

 

Herr Blecker, Bildungsplaner, führt zu den Befürchtungen des Petenten, dass es an der Katharina-Heinroth-Grundschule zu viele Migranten gebe, aus, dass im letzten Schuljahr in der Goerdeler-Grundschule knapp die Hälfte der Kinder eine andere Nationalität hatten, während es an der Katharina-Heinroth-Grundschule nur knapp 20 Prozent der Schülerschaft waren.

 

Beklagt wird seitens der Elternschaft, dass zu wenig Informationen über den Planungsstand an alle Eltern bekannt gegeben wurden und deswegen die Gerüchteküche brodelte. Die Elternschaft wünscht sich künftig eine größere Transparenz.

 

Nach weiterer Diskussion und Beantwortung der gestellten Fragen erklären sich Herr BzStR Naumann und Herr Blecker bereit, für weitere Fragen der Elternschaft zur Verfügung zu stehen.

 

Die Eingabe wird gem. § 21 Abs. 4 c GO als erledigt erklärt.

 
 

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