Auszug - Unternehmensnachfolge bezirksweit sicherstellen  

 
 
10. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Ordnungsangelegenheiten
TOP: Ö 4
Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und Ordnungsangelegenheiten Beschlussart: vertagt
Datum: Mi, 11.07.2007 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:10 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Minna-Cauer-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
0312/3 Unternehmensnachfolge bezirksweit sicherstellen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDU-Fraktion 
Verfasser:Schmitt/Ludwig 
Drucksache-Art:AntragAntrag
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Häntsch stellt die Gäste von der IHK Berlin, Frau Schmitt-Wollschläger und Herr Pörksen, vor und erteilt ihnen das Wort

Herr Häntsch stellt die Gäste von der IHK Berlin, Frau Schmitt-Wollschläger und Herr Pörksen, vor und erteilt ihnen das Wort.

 

Herr Pörksen erläutert, dass die Zielgruppe der “Mikrogründer” ein intensiv zu betreuender Personenkreis sei, weil oftmals Menschen den Weg in die Selbständigkeit einschlügen, die keine oder nur geringe Erfahrung in Wirtschaft und Unternehmensführung hätten. Diese Betreuung müsse auch insbesondere in der Nachgründungsphase erfolgen, da hier die entscheidenden Schritte zur Etablierung gegangen würden. Seiner Einschätzung nach stünden die “Ich-AGs” wirtschaftlich nicht so schlecht wie allgemein angenommen da, 80 % würden nach einem Jahr Tätigkeit noch am Markt sein. Herr Prejawa bittet um konkrete Zahlen über die Anzahl der bei der IHK Ratsuchenden, die lt. Frau Schmitt-Wollschläger nicht vorhanden seien, da viele der Interessenten sowohl bei Gründung als auch bei Krisenbewältigung das ausführliche Internetportal der IHK nutzten, das auf vielfältige Beratungsmöglichkeiten verweise. Herr Pörksen führt auf Fragen von Herrn Bünger aus, dass unternehmenskonkrete Gründungsberatungen bei der IHK 25,- € pro halbe Stunde Beratungszeit kosten, die IHK aber für diese Zielgruppe ausdrücklich auf Beratungsdienste anderer Anbieter, wie z. B. der gsub oder dem Gründercoaching der KfW hinweise. Von der IHK beratene Unternehmen seien in der Regel Betriebe mit weniger als 10 Mitarbeitern, größere Firmen leisteten sich externe oder interne Berater. Ferner sei auch abzugrenzen zwischen Handwerkern, Freiberuflern und produktionsnahen Berufen wie z. B. Ingenieuren. Auf Frau Vatters Nachfrage zum Verhältnis zwischen der IHK und der Agentur für Arbeit/JobCenter erläutert Frau Schmitt-Wollschläger, das die IHK 2006 berlinweit ca. 700 bis 1.000 Stellungnahmen für die Anträge auf Existensgründung abgegeben habe und damit unterstützend bei der Entscheidungsfindung über die Gewährung öffentlicher Leistungen mitwirke. Herr Schöne bittet um konkrete Zahlen über Fördermaßnahmen und um eine Einschätzung, welche Branchen besonders risikoreich seien. Diese Zahlen lägen der IHK nicht vor (Frau Vatter verweist dazu auf den aktuellen Arbeitsmarktreport), und das Risiko sei weniger branchen-, vielmehr personenspezifisch gegeben. Gerade diejenigen, die wegen drohender Leistungsrepressalien die Selbständigkeit als letzten Ausweg sähen, wären eher zum Scheitern verurteilt, so Frau Schmitt-Wollschläger.

Zum Thema Unternehmensnachfolge erläutert sie, dass dieses Thema von der IHK vor sieben Jahren mit vielen Kooperationspartnern aufgegriffen wurde. Das “nexxt”-Konzept, in dem bundeweit u. a. die IHK und das Bundeswirtschaftsministerium zusammenarbeiten, wird auch auf lokaler Ebene angewendet. So finde der jährlich stattfindende “nexxt-day”, bei dem erfolgreich vom Seniorchef an den Nachfolger übertragene Unternehmen vorgestellt werden, regen Anklang. Ein großes Problem sieht sie im Loslassenkönnen der Firmeninhaber, die sich oftmals zu spät mit diesem Thema beschäftigen oder auch unvorbereitet auf plötzliche Ereignisse sein, die dann das Ende des Betriebes bedeuten können. Auf Nachfrage von Herrn Schöne und Herrn Bünger ergänzt sie, dass auch die Handwerkskammern beratend tätig sind.

Herr Hecker sieht nach den Erläuterungen zum Thema “Neu-Selbständige” keinen bezirklichen Bedarf, konzeptionell tätig zu werden, da die Fachverbände umfassende Informationen und Unterstützung anbieten. Herr Schulte unterstützt diese Meinung und ergänzt, dass die bezirkliche Wirtschaftsförderung bereits auf die IHK hinweise. Herr Häntsch weist darauf hin, dass auch die Berufsverbände der Handwerker und Freiberufler Erwähnung finden sollten. Frau Nicole Ludwig stimmt zu und zieht den Antrag der Fraktion B‘90/Die Grünen für die antragstellende Fraktion zurück.

Herr Block gibt zu bedenken, dass die Unternehmensnachfolge durch bezirkliche Maßnahmen nicht wesentlich modifiziert werden würde. Herr Schulte will das Thema von der Verwaltung für die Mittelstandsgespräche aufbereiten lassen. Herr Schöne regt darüber hinaus an, den Unternehmerstammtisch für dieses Thema zu sensibilisieren und bittet um Vertagung des Antrages der CDU-Fraktion.

 


 

 
 

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