Auszug - Nachlese zur Durchführung der Wahlen am 17. September 2006
Hr. BzStr Krüger führt aus, dass es
sich in Vorbereitung auf die Wahl am 17.09.2006 wieder als sehr schwierig gestaltet
habe, Wahllokale zu finden. Bisher seien ca. 90% der Wahllokale
behindertenfreundlich bzw. –gerecht. Personaltechnisch wurden drei Mitarbeiterinnen
bzw. Mitarbeiter aus dem Bezirksamt und 30-35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
aus dem Stellenpool für die Abwicklung der Wahlen bereit gestellt. Die
Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Stellenpool gestaltete
sich als schwierig, da diese meist schwer zu motivieren gewesen seien. Bei den
letzen Wahlen konnte das Bezirksamt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befristet
für drei bis vier Monate einstellen. Für diese Wahl wurden Einstellungen vom
Finanzsenator untersagt. Ebenso gestalte es sich zunehmend als
sehr schwierig, die Briefwahllokale personell so auszustatten, dass die
abgegeben Stimmen bis spätestens 22 Uhr ausgezählt werden können. Grund sei die
gestiegene Briefwahlbeteiligung. Ca. 700 Bürgerinnen und Bürger konnten dieses
Jahr wieder als Wahlhelferinnen bzw. Wahlhelfern geworben werden. Bei der
vorherigen Wahl waren es noch ca. 300 Bürgerinnen und Bürger. Immer noch sehr
schwierig sei die Rekrutierung von Lehrern und Landesbediensteten. Hr. BzStr Krüger verweist neben seinen
Ausführungen auf die ausführliche Beantwortung der schriftlichen Anfrage Nr.
995/2. Fr. Furler-Zantop (SPD) drückt ihr
Erstauen darüber aus, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem
Stellenpool so unmotiviert seien. Hr. BzStr Krüger begründet dies damit,
dass die Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter auch aus ihrer derzeitigen Tätigkeit
herausgenommen werden können und manchmal nicht wüssten, ob sie danach an ihre
“alte” Stelle zurückkehren können. Fr. Hansen (SPD) weist nochmals darauf
hin, dass das Thema bereits ausführlich mit der Beantwortung der schriftlichen
Anfrage Nr. 995/2 abgehandelt wurde. Eine Zukunftsplanung aus dem Jahre 2006
für die nächsten Wahlen sei keineswegs verlässlich und menschliches Versagen
könne man nie ausschließen. Der Antrag sei aufgrund von Verwaltungshandeln als
erledigt zu betrachten. Fr. Friedrich (Bündnis 90/Die Grünen)
betont, dass die dargestellte Panne bei der Wahl am 17.09.2006 keineswegs eine
Geringfügigkeit war. Sie fände es schlimm, dass der örtliche Wahlleiter trotz
Bemerkens der falschen Stimmzettel nicht reagiert habe. Er sei sich seiner
Verantwortung scheinbar nicht bewusst gewesen. Dies habe große Folgen für die
Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gehabt. Man müsse die Verantwortlichen noch
intensiver schulen. Fr. Halten-Bartels (CDU) gibt Fr.
Friedrich (Bündnis 90/Die Grünen) völlig recht. Jedoch könne im Dezember 2006
kein lupenreiner Plan für nachfolgende Wahlen vorgelegt werden. Viele
Wahlvorstände werden aufgrund des Alters oder weil sie kein Interesse mehr an
so einer Tätigkeit haben, bei den nächsten Wahlen wegfallen. Man sollte vermeiden
den Fehler eines Einzelnen zu hoch anzuprangern, ansonsten würde sich kein
Bürger bzw. keine Bürgerin mehr für die Aufgabe des Wahlvorstehers bzw. der
Wahlvorsteherin melden. Ebenso finde sie die Ausführung in der Beantwortung
der schriftlichen Anfrage Nr. 995/2 als ausreichend. Fr. Dr. Timper (SPD) findet das
Geschehen als sehr erschreckend, da diese Wahl nur alle fünf Jahre stattfinde.
Solche Fehler seien auch schon öfter passiert. Man solle überlegen eine größere
Kontrolle am Morgen der Wahl durchzuführen. Sie plädiert dafür, den Antrag
dahingehend umzuändern. Hr. Wagner (Bündnis 90/Die Grünen)
fragt nach, was geschehen wäre, wenn der/die 1. Platzierte nur 100 Stimmen mit
der/dem 2. Platzierten auseinander gelegen hätte. Ebenso fragt er nach dem
Zeitausgleich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hr. Wendt (Bündnis 90/Die Grünen)
ergänzt, dass die Problemdimension nicht erkannt werde. Die Leiter eines
Wahllokales sollten im vorhinein genauer angeschaut werden. Der Antrag sei
daher als unterstützender Antrag zu sehen. Hr. BzStr Krüger antwortet, dass bei
einem so knappen Ergebnis wie von Herrn Wagner (Bündnis 90/Die Grünen)
geschildert, eine Wiederholung der Wahl im Wahlkreis hätte stattfinden müssen. Ebenso antwortet er, gebe es am Morgen
der Wahl ausreichende Kontrollen. Man gehe am Vortag zusammen mit dem Leiter
des Wahllokales die Mappe zusammen durch und schaue nach, ob alle Unterlagen
korrekt sind. In ein bis zwei Wahllokalen sei dies aufgrund von Zeitmangel
leider nicht geschehen. Man werde bei der nächsten Wahl dafür sorgen, dass auf
der Mappe ein Ablaufplan in schriftlichen Form vorliege. Zum Zeitausgleich führt Hr. BzStr
Krüger aus, dass man als Leiter des Wahllokales 11/2 Tage als Zeitausgleich
bekäme. Dies sei jedoch gegenüber dem vorab betriebenen Zeitaufwand eher zu
wenig, da man den Wahlort besichtigen, sich mit den Wahlhelfern in Kontakt
setzen und am Tag vor Öffnung des Wahllokales noch die Unterlagen abholen
müsse. Ebenso berichtet er, dass man bei der
Rekrutierung der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zur nächsten Wahl verstärkt auf
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückgreifen würde, die bei den vergangenen
Wahlen nie dabei waren. Fr. Hansen (SPD) sieht den Antrag
durch Verwaltungshandeln als erledigt an. Man könne dies gern als
Themenschwerpunkt im Ausschuss mit aufnehmen. Die CDU-Fraktion schließt sich
dem an. Hr. Weuthen (FDP) sieht ein, dass man
menschliche Fehler nie ausschließen könne. Die Bezirksverordnentenversammlung
sorge dafür, dass die Wahlen ordnungsgemäß verlaufen. Daher habe man aber auch
ein Recht auf eine zukünftige Planung. Fr. Gisa (CDU) ist der Meinung, dass
bei einer Stunde Zeit zwischen Übergabe der Unterlagen und Öffnung des
Wahllokales keine Möglichkeit für mehr Kontrolle gegeben sei. Hr. BzStr Krüger ergänzt, dass eine
Darstellung der durchzuführenden Schritte bis zur Wahl immer vom
Landeswahlleiter vorgegeben würden. Man könne im Nachhinein auch über konkrete
Maßnahmen bei Fehlern berichten. Eine zukünftige Planung sei jedoch jetzt noch
nicht möglich. Er bittet um eine Umformulierung des Antrages, da dieser sonst
für die Verwaltung nicht verständlich sei. Hr. Wendt (Bündnis 90/Die Grünen)
schlägt vor, dass Wort “Planung” im Antrag durch “konkrete
Maßnahmen” zu ersetzen. Hr. Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) bittet um Abstimmung des geänderten Antrages. |
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