Auszug - Vorstellung des Leiters des JobCenters Bericht aus dem Beirat des JobCenters  

 
 
52. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Soziales und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 20.06.2006 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:53 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Martin-Luther-Krankenhaus
Ort: 14193 Berlin, Caspar-Theyß-Str. 27 - 33
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Der Vorsitzende begrüßt Herrn Langguth, den Geschäftsführer des JobCenter Charlottenburg-Wilmersdorf

Der Vorsitzende begrüßt Herrn Langguth, den Geschäftsführer des JobCenter Charlottenburg-Wilmersdorf. Frau Schmiedhofer teilt mit, dass Herr Langguth im Rahmen einer Personalentwicklungsmaßnahme die Position des Geschäftsführers seit 10.04.2006 übernommen hat. Das Bezirksamt ist sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit.

 

Herr Langguth berichtet, dass er bis zur Aufnahme seiner jetzigen Tätigkeit im JobCenter Marzahn-Hellersdorf als Bereichsleiter für Markt und Integration tätig war. Auf Bitten der Agentur für Arbeit hat er die Funktion des Geschäftsführers übernommen. Er ist im JobCenter Charlottenburg-Wilmersdorf der einzige Mitarbeiter der Agentur. Alle Mitarbeiter/innen sind von anderen Dienstherren entsandt. Als wichtigste Aufgaben stellten und stellen sich die hohen Bearbeitungsrückstände, die geringe Vermittlung in Arbeit bzw. fehlende Arbeitsplätze, die Jugendarbeitslosigkeit sowie sinnvolle Maßnahmen zur Eingliederung. Die personelle Ausstattung ist nach wie vor zu gering und mitursächlich für die benannten Problembereiche. Zum 01.08.06 werden die neuen Räume in der Bundesallee angemietet. Mit dem zusätzliche einzustellenden Personal sollen auch interne Strukturen zum Nutzen der Besucher verbessert werden. Grundlegende Probleme können nicht beseitigt werden:

 

1.     Die Kostenexplosion, die nicht durch Leistungsmissbrauch sondern durch fehlende beschäftigungspolitische Effekte verursacht ist. Seit Jahren gehen die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze zurück, während die Zahl der Mini-Jobs steigt. Letztere reichen zur Ernährung nicht aus, so dass zusätzlich ALG II gezahlt werden muss.

2.     Die Wiederbelebung des zweiten Arbeitsmarktes, da auch bei einer konjunkturellen Belebung nicht genügend Arbeitsplätze entstehen würden. Mit vielen Beteiligten, u.a. die Agentur für Arbeit und das Bezirksamt, prüft er Möglichkeiten in diesem Bereich. Ein Arbeitsmarktprogramm des JobCenter Charlottenburg-Wilmersdorf mit den Zielen für 2006 wird verteilt. Die Ziele lauten: Senkung der passiven Leistungen (ALG II), Steigerung im Bereich der Integration in Arbeit und im Bereich der unter 25-Jährigen.

Herr Langguth ergänzt, dass ab 01.08.2006 eine neue Struktur für die Vergabe von MAE vorgesehen ist, um die Ausschöpfung der zur Verfügung stehenden Mittel sicherzustellen. MAE-Maßnahmen sind jedoch nicht die Lösung für das Vermittlungsproblem, da die Agentur an die Maßnahmen eine mindestens 70%-ige Job-Garantie knüpft, die für das Klientel nicht realistisch ist. Die Mitarbeiter/innen des JobCenters sind aufgefordert, vom Bedarf der Klient/innen auszugehen. Es soll keine Trägerförderung entstehen, sondern für die Klientel passende Maßnahmen gefördert werden.

 

Für den Beitrag von Herrn Newrzella, Geschäftsführer der bezirklichen Schuldnerberatung, unterbricht BV Rochow den Ausschuss. Herr Newrzella berichtet vom Präsenzangebot der Schuldnerberatung im JobCenter seit 06.06.06 jeden Dienstag von 9.00 bis 12.00 Uhr. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer. Der Vorsitzende eröffnet den Ausschuss erneut und erteilt Herrn Langguth das Wort zur Beantwortung der Frage nach speziell ausgebildeten Mitarbeiter/innen im JobCenter zu den Themen Drogensucht und häuslicher Gewalt des BV Dewitz. Herr Langguth berichtet dazu über die Kooperationsvereinbarung, die Absprachen und Zusammenarbeit durch die Fallmanager/innen mit dem Bezirk. Ab 01.08.2006 wird eine Vollzeitkraft nur für Gewaltopfer zuständig sein. Zusätzlich soll eine Auftaktveranstaltung für eine regelmäßige Jugendkonferenz vom JobCenter einberufen werden. Teilnehmen sollen neben der Agentur für Arbeit die Schulen und andere Träger, so dass eine bezirkliche Plattform entsteht. Abschließend erläutert der Geschäftsführer das Konzept der Kundenbetreuung des JobCenters (KUZ), dass die Erreichbarkeit der Sachbearbeiter/innen erhöhen soll. Die Sachbearbeiter/innen sollen entlastet werden, um ohne telefonische Störungen gezielt mit den Kund/innen arbeiten zu können. Diese Struktur ist Berlinweit durch den Rahmenvertrag geregelt. Sie kann nur funktionieren, wenn die Eingangszone qualifiziert Fragen beantworten kann und gleiche Zugriffsrechte auf die Software hat. Nur bei zwingender Einsichtnahme in die Akte wird ein sog. “Ticket” an das Team versandt, dass zum Rückruf innerhalb von drei Tagen verpflichtet. Dies funktioniert oft nicht, weshalb Herr Langguth bittet, Beschwerden direkt an ihn weiterzuleiten. Er geht allen Beschwerden nach. Die Mitarbeiter/innen sind an der Grenze der Belastbarkeit. Der Vorsitzende bedankt sich für die erschöpfende Auskunft bei Herrn Langguth und wünscht ihm eine glückliche Hand und weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit. BV Rochow schließt den TOP.

 

 

 

 

 

 

 
 

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