© Ulrich Wüst
Europäischer Monat der Fotografie (EMOP)
Über 100 teilnehmende Institutionen – darunter Museen, Galerien, Botschaften, Fotoschulen und Projekträume – zeigen mit Ausstellungen ein breites Spektrum fotografischer Positionen. mehr
Die Ausstellung «Hierzulande» des deutschen Fotojournalisten Robert Lebeck präsentiert eine Auswahl seiner Reportagen aus Deutschland von 1955 bis 1983.
Die Fotoausstellung «Hierzulande» ist ein fotografisches Kleinod: Die Rebellion einer jungen Generation im Nachkriegsdeutschland, Ost-Berliner:innen vor dem Mauerbau beim Einkauf auf der Neuköllner Karl-Marx-Straße, Kampen auf Sylt, das sich in den 1950er Jahren vom Fischerdorf zum Tummelplatz für die Reichen und Schönen entwickelte, die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen 1955 im Grenzbahnhof Herleshausen und die Eindrücke des politischen Lebens der Berliner Republik.
Lebeck fotografierte wenn geküsst, getrunken und getanzt, aber auch wenn geweint und gelitten wurde. Mit seiner charismatischen Begabung still zu beobachten kam er den Menschen nahe. Für Deutschland im März fuhr er 1983 ohne Ziel und konkreten Plan los – und fand seine Motive: ausgelassen feiernde Karnevalisten, einen sterbenden Wald im Schwäbischen, Hunger und Armut am Hamburger Hafen, eine alte Dame, die Unterwäsche im Sonderangebot unter die Lupe nimmt. Mit seinen Aufnahmen dokumentierte Robert Lebeck die kleinen und großen Szenen des Alltags und hielt damit ein Stück Zeitgeschichte fest.
Es waren gerade die Arbeiten in Deutschland, die den Fotografen herausforderten: „Um jedoch aus dem Alltäglichen und Gewohnten ein starkes Bild herauszulösen, sind Arbeit und Abstraktionsvermögen nötig. Heimatbilder sind schwierig.“ Lebecks Fotografien sind Teil unseres kulturellen Gedächtnisses geworden – an Aktualität haben seine Szenen aus dem vollen Leben nichts eingebüßt.
Robert Lebeck wurde am 21. März 1929 in Berlin geboren und verstarb am 14. Juni 2014 in seiner Heimatstadt. Als Autodidakt arbeitete er ab 1952 als Fotoreporter für zahlreiche Zeitschriften und Magazine. 1991 verlieh ihm die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) den Dr.-Erich-Salomon-Preis und 2002 erhielt er den Infinity Award des International Center of Photography in New York. Seine Fotografien wurden erstmals 1962 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe museal präsentiert, zahlreiche Ausstellungen folgten.
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© Ulrich Wüst
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